Veray parierte einen Schlag des Elfen, glitt an seiner Klinge vorbei und traf ihn in die Schulter. Schmerzverzerrt heulte der Magier auf, und noch im selben Moment schlangen sich erneut Ranken um Verays blutige Hosenbeine. Seinerster Reflex war, darauf einzuhacken, glücklicherweise fiel ihm noch rechtzeitig auf, dass er sich dann vermutlich ein Bein abtrennte und er lenkte den Schlag gegen die Knie des Magiers, der war jedoch ausser Reichweite gesprungen. Dann gab es einen Ruck und Veray fiel hin. Ihm wurde der Säbel aus der Hand geschlagen und im nächsten Moment rissen ihn die Pflanzen rücklings über den Rand des Stegs. Das Wasser war eiskalt. Er versuchte den Dolch zu ziehen, um die lebenden Fesseln zu durchtrennen, aber er hatte keine Chance. Er sah das Sonnenlicht, dass durch die Wasseroberfläche brach, Luftblasen und feine Schlieren von seinem eigenen Blut.
Der Schwarzmagier tauchte nicht hinter Ran auf, denn er wusste, dass sie sich umdrehen würde. Stattdessen materialisierte er sich direkt vor ihr wieder. Er hatte nun sein Schwert gezogen und stach damit auf sie ein. An der Klinge leckten dieselben schwarzen Flammen enlang, mit der er ihres in Brand gesteckt hatte, nur dass sie bei seinem nicht das Metall zerfrassen. Die Klinge zischte durch die Luft und liess einen schwarzen Schlieren zurück, doch bevor sie auf Ran traf, war er wieder verschwunden, nur um direkt neben ihr aufzutauchen um den Schlag gegen ihre Kehle auszuführen. Doch es war nur eine Finte. Während sie sich drehte, um die Klinge abzublocken, streckte er die freie Hand nach ihr aus und sprach einen Zauber, der sie lähmen sollte. In diesem Moment traf ein Strahl aus Licht auf seine Hand. Er schrie auf und verschwand und für einen Augenblick lag nur der Gestank von verbranntem Fleisch in der Luft. Der Druide kam einen Schritt die Treppe hinunter und wollte etwas rufen, doch in diesem Moment tauchte der Schwarzmagier wieder auf und griff nach Ran, in der Absicht mit ihr zusammen zu verschwinden.
If you're going through hell, keep going.

Ran hatte Mühe mit dem Schwarzmagier mitzuhalten. Als der Druide eingriff, ergriff sie ihre Chance, liess das zweite Schwert fallen und zog ein weiteres Feenmesser. Als der Magier sie an den Schultern packte trieb sie ihm eines durch die Brust und das andere den Kiefer hinauf. Es kostete sie viel Energie ihre Bewegungen dafür zu beschleunigen und ihre Sicht wurde schwummrig.
Sie fühlte, wie das weisse Metall auf seine Art zu singen begann, die Energie des Magiers aufnehmend und seine Magie neutralisierend, doch sie wusste nicht, ob sie getroffen hatte, fühlte den Sog, den er ausübte, um sie mit sich zu reissen an einen anderen Ort.
Fero und Drewngard waren in den Norden gereist, stets dem See folgend, in Hoffnung auf Growndrill zu treffen. Als sie eine Zeit lang seiner Spur gefolgt waren, war plötzlich Maenavyn vor ihnen erschienen. Sie hatte den jungen Drachen angewiesen dem Ufer des Sees weiter zu folgen. Den Grund dafür hatte sie nicht genannt, nur dass er es bereuen würde, falls er es nicht täte. Und jetzt verstand er auch wieso. Seit einiger Zeit hatte der Wind Ran's Geruch mit sich getragen und seit einigen Minuten den metallischen Geruch von Blut. Fero flog so schnell er konnte und als sie über Immen schwebten erstarrte Drewngard.
Wut stieg in ihm auf, als er die Inshandra sah. Und noch mehr Wut überkam ihm, als er merkte, was sie taten. Sie zogen einen Dämonen mit Ranken vom Steg und unterwasser und Ran wurde von einem Schwarzmagier angegriffen. Schnell stürzte Fero in die Tiefen hinab, dicht am Steg vorbei, wobei Drewngard sich von seinem Rücken stiess, und brach ins Wasser.
Der Schwung des Sturzes reichte, um den Dämonen schnell zu erreichen. Flink tauchte Fero unter ihm Weg und packte die Pflanze, die Veray hinab zog mit Klauen und Zähnen. Dornen wuchsen aus den Ranken hervor, doch diese machten dem Drachen nichts aus. Mit einem Ruck durchtrennte er sie und schob mit der Schnauze den Dämon wieder an die Wasseroberfläche.
Gleichzeitig zu seinem Absprung packte Drewngard seine Hellebarde und richtete ihre Spitze auf den Schwarzmagier. In dem Moment, in dem Drewngard nur noch einen halben Meter über dem Mann mit dem flammenden Schwert war, bohrten sich Rans Messer in den Schwarzmagier hinein. Doch sie hatte sein Herz und Hirn verfehlt. Der Magier stockte, die Augen geweitet vor Überraschung, genug Zeit für Drewngard ihn zu erreichen und ihm die Arme abzuhacken. Im nächsten Moment war der Magier jedoch verschwunden und Ran taumelte zurück. "Wo?", bellte Drewngard und sah sich schnell um. Seine Schwester hatte noch die Messer in Händen, doch wirkte sie verwirrt.
some men just want to see the world burn

Der Schwarzmagier tauchte in einem weit entfernten Raum auf und starrte entsetzt auf seine Arme, die unterhalb der Ellbogen einfach endeten. Blut schoss heraus. Dann begann er zu schreien vor Schmerz. Jemand packte ihn an den Schultern und innerhalb von zwei Sekunden stoppte das Blut. "Hol die anderen!", befahl eine Stimme.
"Ich brauche Energie...", würgte der Schwarzmagier hervor.
Jemand drückte eine Hand gegen sein Schlüsselbein und im nächsten Moment warf der Schwarzmagier den Kopf in den Nacken, die Augen so weit nach oben verdreht, dass man nur noch das weisse sah, und den Mund weit aufgerissen. "Ist das genug Energie?", fragte die Stimme spöttisch.
Sie verschwanden.
Und tauchten in Immen wieder auf. Nur eine Sekunde lang, materialisierten sich nicht einmal wirklich, sondern packten lediglich den Wassermagier und waren wieder weg. Ein weiteres Flackern und auch der Pflanzenmagier war verschwunden. Ein drittes, und Spürnase war verschwunden.
In dem anderen Raum weit weg liess jemand den Schwarzmagier los. Er sackte in sich zusammen und war tot. "Das lief ganz schlecht", meinte die Stimme.
Veray packte die Umrandung des Steges, zog sich mit aller Kraft hoch und landete nach Luft japsend und würgend auf den Planken des Steges. Als er sich so weit erholt hatte, dass er sich aufrichten konnte, waren die Inshandra weg. Nur der Leichnahm der Elfe lag noch da. Und zwei Unterarme mit Handschuhen, die in einer sich ausbreitenden Blutlache lagen.
Der Druide kam auf sie zu. "Was ist hier geschehen?", fragte er, ohne den Blick vom Drachen zu wenden.
Veray kam auf die Knie und bemühte sich etwas zu sagen, bevor irgendjemand das Wort Inshandra in den Mund nahm. "Wir wurden angegriffen von fünf Magiern, alles Elfen. Völlig grundlos, ich... ich kann es mir nicht erklären. Diese... diese verdammten..."
If you're going through hell, keep going.

"Es war ein Schwarzmagier", fügte Ran zitternd hinzu. "Ich weiss nicht was sie von uns wollten... Wären sie nicht aufgetaucht und wärt Ihr nicht gewesen...", sie brach ab und sah hinab zu Veray, welcher recht mitgenommen aussah. Sie verfluchte die Inshandra innerlich und ihre eigene Schwäche.
Drewngard, welcher sie aufgefangen hatte, als sie drauf und dran war umzukippen und in Ohnmacht zu fallen und sie immer noch in Armen hielt, sah den Druiden an, folgte seinem Blick. "Mein Begleiter, er wird niemandem etwas tun", erklärte er. Er fragte sich, ob man auf dieser Seite des Sees die Nebelläufer kannte, wenn ja, dann würde keiner unnötige Fragen stellen, denn das Pack bestand aus recht skurrilen Gestalten. Da war es nichts aussergewöhnliches wenn einer von ihnen auf die Idee kam einen Drachen zu zähmen. Und zu seinem Glück trug er noch ihre helle Kleidung und die Brosche, die ihn als solchen identifizierte.
Fero schüttelte sich und das Wasser spritze nach allen Seiten. Dann setzte er sich mit dem treuesten und unschuldigstem Gesichtsausdruck brav hin und machte keine Anstalten sich zu rühren, ausser dass er fragend seinen Kopf schräg stellte.
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"Gibt es einen Grund, warum ihr weiteren Angriffen ausgesetzt sein solltet?", fragte der Druide.
Veray sah sich um, fand aber nicht was er suchte. Verzweifelt tastete er in den Rillen zwischen den Planken, schliesslich kroch er zum Rand des Stegs, starrte in das Wasser, das vollkommen undurchsichtig war von all dem aufgewühlten Bodenschlamm und fluchte.
If you're going through hell, keep going.

"Ich hoffe nicht", meinte Ran, war aber im Grunde anderer Meinung. Es wäre klug wenn sie jetzt sofort abreisten. Aber der Kampf hatte sie all ihre Kräfte gekostet. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich im Sattel halten könnte. Ausserdem war Veray verletzt. Sie schielte zu Drewngard hinauf. Wenn sie Glück hatte, war auch Growndrill in der Nähe...
"Was suchst du?", fragte Fero Veray.
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"Meinen Säbel", sagte Veray an den Drachen gewandt. "Er wurde mir aus der Hand geschlagen."
Wenn er ehrlich war, war er kurz davor, loszuheulen. Sein ganzer Körper blutete aus unzähligen Dorneneinstichen und alles tat ihm weh. Und jetzt hatte er auch noch seinen Säbel verloren. Was... was war er denn jetzt noch?
If you're going through hell, keep going.

Der Drache las seine Gedanken und irgendwie empfand er Mitleid mit dem Dämon, andererseits amüsierte ihn die Denkweise der Dämonen ihre Säbel betreffend. Nichts desto trotz, gab er ein mitleidiges, leises Knurren von sich und sprang ins Wasser. Es dauerte eine Weile bis er den Säbel fand und mit ihm zwischen den Zähnen wieder auftauchte.
Drewngad half Ran sich neben Veray zu setzen und entfernte sich leicht von ihnen. Es war merkwürdig seine Schwester so zu sehen. Irgendwie...verwirrend.
Sie legte Veray behutsam eine Hand auf die Schulter. "Geht's?", fragte sie auf seine Verletzungen bezogen.
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"Ich hoffe, es war keine Giftpflanze", sagte er in einem Anflug von Galgenhumor. Dann fiel ihm ein, dass das vielleicht gar nicht soooo abwegig war...
Der Drache tauchte vor ihm aus dem Wasser und spuckte ihm den Säbel vor die Füsse. "D...danke", stammelte er.
Dann sah er Ran an. "Bist du verletzt? Ist alles in Ordnung?"
If you're going through hell, keep going.

Statt auf seine Frage zu antworten sah sie ihn eine Weile nur an. Er schien reisefähiger zu sein als sie und wenn Drewngard hier war...
"Wir sollten aufbrechen", meinte sie und kam mit der Hilfe ihres Drachenbruders wieder auf die Füsse. "Entweder nach Donsoha oder zur Schwarzen Festung." Ihre Stimme war bestimmt, auch wenn sie wusste, dass Veray die zweite Option nicht gefiel.
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