#201

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 23.10.2014 02:05
von Armelion | 4.811 Beiträge

Anders als Ro war Alastar noch in Immen gewesen. Er hatte ein, zwei Mal von der Stadt gehört, doch nicht mehr. Er blickte sich neugierig und fragte sich wie die Menschen hier sich wohl verteidigen wollten, wenn sie angegriffen wurden. Sie hatten keine stabile Steinmauer, die einem Rammbock widerstehen würde, sondern nur Palisaden und da reichten auch mal ein paar Männer mit Äxten, falls sie nicht gut in Stand gehalten wurden. "Weisst du wo wir diese Druiden finden?"

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#202

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 23.10.2014 02:36
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Nö", meinte Ro und quatschte einfach den nächstbesten an, der ihr entgegenkam.
Nach einigem Herumfragen und einer halben Stunde standen sie schliesslich vor einem Gebäude, das das richtige zu sein schien. Es war ein sehr grosser, runder Holzbau mit einem Kuppeldach, der rundum von Wasser umgeben war, abgesehen von einem Steg, der auf ein reich geschnitztes Tor in der Aussenwand zuführte. Das Tor stand offen, und Ro schritt ohne lange zu zögern darauf zu.
Es dauerte nicht lange, bis jemand sie abfing, und als Ro ihm ihr Anliegen grob geschildert hatte, brachte man sie in einen Raum mit einem grossen, runden Tisch, an dem drei alte Männer in weissen Gewändern sassen und sie und Alastar musterten, als sie eintraten, und sie begrüssten.
Ro neigte den Kopf. "Hauptmann Ro Raven", stellte sie sich auf die Nachfrage hin vor. "Ich bin hier als Gesandte von Delkar Löwenbanner, Schutzherr von Brimmen."
Der mittlere der Männer nickte, um sie zum weitersprechen aufzufordern. "Mein Herr lagert zur Zeit mit einem Teil seiner Truppen östlich von Immen. Er ist besorgt über die Ereignisse, die sich zur Zeit in Kor abspielen, und ist daher im Begriff, ein Heer aufzustellen, um die Sicherheit des Nordöstlichen Seeufers zu gewährleisten. In diesem Rahmen möchte er ein Bündnis als Grundlage zu einer Zusammenarbeit gegen den Invasor anbieten."
Einer der Männer strich sich nachdenklich über den Bart. "Was für eine Art Bündnis?"
"Im Vordergrund stehen die Koordination der Aushebung weiterer Streitkräfte, sowie ein Informationsaustausch, weiterreichenderes würde er Euch gerne selbst bei den Verhandlungen unterbreiten", antwortete Ro.
Die Männer wechselten einige gemurmelte Worte. "Teilt ihm mit, wir sind an Verhandlungen interessiert. Wir werden ihm noch heute einen Boten schicken diesbezüglich."
Ro nickte knapp und wartete noch einen Moment, doch niemand mehr schien etwas sagen zu wollen, also wünschte sie einen angenehmen Nachmittag und verliess dann das Gebäude etwas unsicher.
Sie wartete einige Häuserzüge, bevor sie erleichtert aufatmete und sich gegen einen Pfosten lehten. "Ich hasse solche Gespräche", meinte sie an Alastar gewandt. "Ein falsches Wort und alles ist im Eimer. Gott, bin ich froh, muss ich nicht die Verhandlungen führen. Magst du was trinken?"


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#203

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 25.10.2014 03:48
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie gingen eins Trinken und kehrten dann zum Lager zurück. Tatsächlich kam der Bote noch am selben Abend und lud Delkar herzlich zu Verhandlungen ein.
Ro führte mit den Soldaten einige Exerzitien durch vor dem Abendessen, was eine Schar von Schaulustigen anlockte, aber sie gab ihnen noch nicht frei, sondern verbot ihnen unter Androhung von Strafe, das Lagee zu verlassen, denn sie wollte zuerst das ok der Druiden. Alastar und sie tranken später mit Delkar noch einige Becher Met, während sie das weitere Vorgehen besprachen, und Ro war doch leicht angeheitert und ziemlich müde, als sie endlich dazu kam, sich auf ihre Matte zu legen, trotzdem blieb der Schlaf fern.
Stattdessen kreisten die Gedanken in ihrem Kopf. Delkar hatte sie angeheuert, weil sie ihm gesagt hatte, sie könne Leute anführen. Und sie hatte nicht gelogen. Sie konnte die Männer ausbilden und sie konnte sie dazu bringen, widerspruchslos zu gehorchen, das wusste sie. Aber Delkar erwartete von ihr auch, dass sie die Leute organisierte, ausrüstete und verpflegte, und daran verzweifelte sie. Sie schaffte es doch kaum, für sich selbst an alles zu denken, was sie zum Überleben brauchte, wie dann für hunderte Leute, geschweige denn ein ganzes Heer? Zum ersten Mal seit Wochen wurde ihr wieder wirklich bewusst, wie sehr Nesh ihr fehlte. Ihn hätte sie jetzt gebraucht. Er hätte an alles gedacht, wie er immer an alles gedacht hatte, auf ihrer Reise in den Westen. Sie erinnerte sich daran, wie er es sogar geschafft hatte, auf Mittsommer in Gevira für die ganze Truppe Spanferkel und Bier aufzutreiben, und sie musste sich zusammenreissen, um nicht loszuheulen. Er war so gut gewesen. Warum musste er tot sein? Warum war das Schicksal so unfair?
Nachdem sie eine Weile das Gesicht in die Wolldecke gedrückt hatte um nicht loszuschluchzen, schaffte sie es wieder zum hier und jetzt, zu den Tatsachen, die vor ihr lagen, zurück zu kehren, aber das machte es auch nicht besser. Sie wusste, dass sie es diesmal selber auf die Reihe kriegen musste, aber sie konnte es einfach nicht. Ihre Gedanken drehten sich nur im Kreis, schafften es gerade mal drei Dinge aufzuzählen und hatten schon wieder vergessen, was das erste gewesen war und beim Versuch, den benötigten Proviant zu überschlagen, verrechnete sie sich viermal völlig, bevor sie nicht mal mehr wusste, was welche Zahlen bedeuteten.
Schliesslich sah sie ein, dass es keinen Sinn hatte, jetzt weiter darüber nachzudenken, dass sie besser morgen bei Tageslicht, wieder nüchtern und einigermassen ausgeruht an die Sache heranging, anstatt jetzt zu verzweifeln, aber es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie es schaffte, die immer wiederkehrenden Gedanken so weit auszublenddn, dass sie einschlafen konnte, und als es ihr gelang, träumte sie prompt von dem Mist und schreckte wieder auf. Erst als sie näher zu Alastar rutschte, nach seiner Hand griff und er den Druck halb schlafend erwiederte, schlief sie endlich einigermassen ruhig.
Delkar ging am nächsten Tag zu den Vehandlungen. Ro eskortierte ihn bis zum Gebäude der Druiden, dann schnappte sie sich Alastar und setzte sich mit ihm irgendwo in ein ruhiges Wirtshaus, wo sie für beide etwas zu trinken bestellte. "Ich brauch deine Hilfe", meinte sie dann, während sie ein Stück Papier vor sich auf den Tisch legte. "Ich muss überlegen, was wir alles hier im Immen besorgen müssen für die Leute, und ich hab den scheiss Verdacht, dass ich sicher die Hälfte vergess. Falls dir irgendetwas einfällt, was mir entgeht, sag es."
Sie nahm einen Kohlestift hervor. "Also, du meintest, wir brauchen Armbrüste", sagte sie. "Was wir auf jeden Fall brauchen, sind Zelte, mehr Banner und einen Grundstock an Waffen..."
Sie setzte einen Strich auf das Blatt, um die Liste zu beginnen und schrieb "Arm", bevor sie stockte. Wie ging nochmal das b? Verdammt, sie hatte viel zu lange nicht geschrieben.
Um sich keine Blösse zu geben, tat sie, als würde sie über weitere Punkte nachdenken, und wartete darauf dass Alastar etwas sagte, damit sie von ihm ein b abschreiben konnte.


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#204

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 25.10.2014 04:35
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Essen ist wichtiger. Trockenfleisch, Stockfisch, und ähnliches halten lange.", warf er ein. Und etwas zu trinken natürlich. Auf Dauer wird Wasser langweilig. Met wäre gut und in dieser Gegend ist er nicht so teuer. Und wenn wir trotzdem Wasser nehmen, solltest du noch Essig aufschreiben. Wenn man etwas davon ins Wasser tut, wird es nicht schlecht."

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#205

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 25.10.2014 13:58
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie musste fast den ganzen Text durchlesen, bis sie endlich ein b fand. Erleichtert chschrieb sie das Wort zu ende und krakelte Zelte darunter - sie hatte keine Ahnung mehr, ob das Z so rum war oder anders, wie war es eigentlich mögloch lesen zu können aber nicht schreiben? - den Rest schrieb sie von Alastars Tafel ab. Beim Essen fügte sie Hafer und Mehl hinzu, sowie Salz. Dem Essen und den Zelten gab sie Priorität in Form eines Pfeilchens.
Sie diskutierten den halben Nachmittag lang darüber, was sie brauchten, was sie nicht brauchten und was nützlich war aber nicht notwendig und am Ende hatte Ro nicht nur eine saubere Liste, sondern auch eine Tabelle mit Hochrechnungen, wie viel sie wovon brauchten, für die jetzigen 500 Soldaten, oder für ein grösseres Heer.
Delkars Verhandlungen waren derweil sehr gut verlaufen, was bedeutete, dass er nicht nur die Erlaubnis der Druiden hatte, öffentlich in Immen Söldner anzuheuern, sondern sie dieses Vorhaben unter ihren Segen stellten, sowie ihm einige von ihnen als Beobachter mit zurück nach Brimmen mitschicken würden.
Als Ro die Ergebnisse erfuhr, gab sie als erstes einigen Gruppen der Soldaten frei - sie teilte es etwa so ein, dass während der Zeit, die sie rechneten in Immen zu verbringen, jeder zwei Abende frei haben würde - dann tingelte sie selbst durch die Schenken und verkündete in jeder einzelnen Delkars Angebot seiner Armee beizutreten. Die Ankündigung traf vielerorts auf offene Ohren und meistens schenkte dann irgendjemand Ro und Alastar einen Schnaps oder Weinbrand aus, sodass sie nach einigen Stationen schon nicht mehr wirklich nüchtern waren.
In der zigsten Schenke fiel Ro vom Tisch in der Hälfte ihrer Ansprache. Jemand half ihr auf die Füsse, und sie brauchte zwei oder drei Augenblicke, um ihn zu erkennen. "Hey, Machek, was machsu n'ier?"


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#206

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 26.10.2014 21:57
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Die Frage ist eher, was du machst", erwiderte er.
Sie wankte einen Schritt rückwärts und wusste einen Moment lang keine Antwort darauf.
"Kann ich dich kurz draussen sprechen?", meinte Machek.
Sie nickte nur lächelnd und taumelte ihm aus der Türe hinaus nach. Sie gingen, respektive wankten einige Schritte, bevor Machek meinte: "Du hebst eine Armee aus?"
"Für Delkar Löwenbanner", hippste sie.
Er seufzte.
Ihr kam eine Idee. "Machek, komm mit uns! Wir brauch'n Magier. Un du bis scheiss gut", meinte sie und flog beinahe über einen Pfosten.
Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und blickte zum Mond hinauf, während er weiter ging. "Ich habe versprochen, mein Leben fortan dem Frieden zu widmen", sagte er. Um dich zu retten übrigens, du dumme Nuss, fügte er in Gedanken an. "Ich werde nicht in den Krieg ziehen."
Ro packte ihn an der Schulter. "Machek!", sagte sie und sah ihn so ernst an, wie jemand, der fast im stehen vornüber kippte, eben konnte. "Ser Krieg... komm nich von uns. Sie wern kommen... und alls wir brennen. Wenn wir ihn... engegenselln... wern welche serben, ja. Aber er Krieg... wir wenger grausam sei, wenn wir n kämpfen... als enn ir ihn einfach m'Fein überassen. Versehs su?"
Er sah sie an. "Wir sollten uns darüber unterhalten wenn du wieder nüchtern bist und verständlich redest, ja?"
"Ok", meinte sie. "Du finst mich..."
"Ich find dich schon", meinte er und ging davon.
Sie drehte sich um und fand zu ihrer Überraschung nicht nur die Schenke wieder, sondern auch Alastar darin und sie tingelten weiter in das nächste Lokal. Der Rest des Abends versank in irgendeinem Glas. Auf jeden Fall erwachte sie am nächsten Morgen im Lager in Alastars Armen, ohne Rüstung und Erinnerung. Einen Moment lang zuckte sie zusammen, aber sie stellte schnell fest, dass sie den Rest ihrer Kleider noch trug, inklusive und Stiefel und Gürtel. Erleichtert blieb sie noch einige Minuten lang liegen, denn es war so schön warm und gemütlich und ausserdem hatte sie den Verdacht, dass sich alles um sie drehen würde, sobald sie sich bewegte.
Schliesslich blieb ihr aber nichts anderes übrig, als aufzustehen, denn das ganze Lager um sie herum war schon wach, und irgendjemand musste schliesslich auf die Rasselbande aufpassen. Vorsichtig und ein bisschen wehmütig befreite sie sich aus Alastars Umarmung und rappelte sich auf. Ihr Verdacht bewahrheitete sich. Ihr war schwindlig und ihr Kopf pochte als schlüge jemand mit einem Hammer darauf, während sie ihre Rüstung umschnallte. Wankend lief sie los. Irgendetwas zu trinken und dann etwas in den Magen bekommen und nicht gleich wieder hergeben.
Eine Stunde später hatte sie immer noch Kopfschmerzen, aber sonst war alles ein bisschen besser. Sie ging zu Alastar, der immer noch schlief, deckte ihn zu und hinterliess ihm auf seiner Tafel eine krakelige Notiz wo sie war - nämlich auf dem Hauptplatz von Immen - bevor sie zusammen mit Delkar und einigen anderen das Lager verliess.


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#207

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 27.10.2014 00:24
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Hauptplatz von Immen war ein merkwürdiges Gebilde. Einen Teil davon konnte man wirklich Platz nennen - zumindest war es eine grosse, zusammenhängende Fläche von Planken auf unzähligen Stelzen. Dieser Teil mass vielleicht zwanzig mal dreissig Meter und lag relativ tief. Umgeben war er von einem Gewirr weiterer kleiner Flächen, die durch unzählige Stege und Treppchen verbunden waren und auf denen allerlei temporäre Marktbuden, Decken von Strassenmusikern und Trickspielern und die Stammplätze von Geschichtenerzählern und Handleserinnen Platz gefunden hatten, gesäumt von einem nur an wenigen Stellen unterbrochenen Ring von Wirtshäusern, Läden und Handwerksstätten, allesamt auf dem Wasser. Auf der einen Seite grenzte der Bau der Druiden an den Platz, auf einer anderen führten Stege in Richtung der Bibliothek und von den Pfosten, die da und dort in die Luft ragten, und den dazwischen gespannten Seilen, flatterten bunte Wimpel und Fahnen im Wind, während kleine Boote zwischen den Platzinseln und unter den Brücken dahinglitten.
An diesem Tag wehte am Ostende des Platzes, vor dem Haus der Druiden, Delkar's Löwenbanner, gross und strahlend zwischen all den Fähnchen, und die goldene Raubkatze vor leuchtend blauem und grünem Grund schien ihre Krallen auszufahren, wenn der Wind das Tuch bauschte. Unter dem Banner stand ein Tisch, an dem Delkar selbst sass, in seiner Rüstung und mit dem Wappenrock an, eine Liste vor sich, um die Namen all derer einzutragen, die sich meldeten. Er wurde flankiert von einigen seiner Soldaten und neben ihm stand Ro Raven, noch leicht blass und gelegentlich das Gesicht verziehend, wenn jemand laut brüllte, aber einigermassen stramm.
Vor dem Tisch hatte sich bereits jetzt eine lange Schlange gebildet von Männern, die sich einschreiben wollten. Delkar nahm ihre Namen auf, ihre Bewaffnung - zum Teil ihre beabsichtigte Bewaffnung, da sie noch keine hatten, sondern zuerst das Geld des Soldes brauchten, um sich welche zu beschaffen - und ob sie bereits gedient hatten, dann schickte er sie weiter zu Ro, die sie sammelte, ihnen einschärfte, was ihre Pflichten gegenüber dem Heerführer waren und ihnen mitteilte, zu welchem Fähnlein und welcher Gruppe sie gehörten, bevor sie sie als solche mit einem der Soldaten ins Lager schickte.
Als sie gerade dabei war, irgendeinem Grünschnabel die Ohren lang zu ziehen weil er es gewagt hatte, etwas von wegen Frauen im Rang eines Hauptmannes zu bemängeln, merkte sie auf, weil sie glaubte, die Stimme, die gerade mit Delkar über irgendetwas diskutierte, zu erkennen. Sie liess die Hand, die sie gehoben hatte, um besagtem Idioten eine zu schmieren, sinken, funkelte ihn drohend an und schickte die Ladung in Richtung Lager, dann trat sie zum Tisch heran.
"Ich habe bereits unter zahlreichen Heerführern gedient", meinte der Mann leicht sauer. "Entweder ihr stellt mich als Hauptmann ein, oder gar nicht!"
"Bedaure aber wir..."
"Gibt es ein Problem, General Delkar?", fragte Ro.
Delkar wandte sich ihr zu. "Brauchen wir mehr Hauptleute, Hauptmann Raven?"
"Wieviele neue Kämpfer haben wir heute bereits dazugewonnen?", fragte sie.
"Ungefähr fünf Dutzend", antwortete Delkar.
Ro musterte sie die Schlange, der noch wartete, dann musterte sie den Mann, der vor dem Tisch stand, und sie ebenfalls mit einem merkwürdigen Blick von Kopf bis Fuss musterte, und meinte: "Ich schätze, wir werden noch einen Hauptmann brauchen. Rasnak, nicht wahr? Den man auch den Franziskaner nennt."
Der Mann nickte. "Richtig."
Ro beugte sich hinunter zu Delkar und flüsterte ihm ihre Einschätzung des Mannes vor ihnen ins Ohr. Delkar hörte ihr zu, dann meinte er an Rasnak gewandt: "Gut, ich stelle Euch ein im Rang eines Hauptmannes."
Mit flinker Feder setzte er ein neues Dokument auf und schob es Rasnak hin. Der nahm die Feder entgegen, sah dabei aber Ro an. "Bevor ich unterzeichne noch eine Frage... du bist nicht wirklich die Tochter des alten Darez, oder?"
"Doch", antwortete Ro. "Die bin ich."
"Bei den Göttern, du bist... ich meine, Ihr seid gross geworden, seid ich Euch das letzte mal gesehen habe."
Er setzte seinen Namen unter den Vertrag und reichte das Dokument wieder Delkar. "Hauptmann Raven", meinte der. "Weist Hauptmann Rasnak in seinen Dienst ein."
Ro nickte und bedeutete Rasnak mitzukommen. "Spar dir das Ihr", meinte sie, als sie ein paar Schritte vom Tisch weg waren. "Wir stehen auf einer Stufe, ich halte nicht viel von zu viel Höflichkeit und ich weiss, dass du es auch nicht tust."
"In Ordnung", meinte Rasnak grinsend.


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#208

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 27.10.2014 01:21
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Rasnak war ein Mann, der die vierzig bereits hinter sich gelassen hatte, mit leicht angegrautem, kurzem blonden Haar, einem sauber gestutzten Schnauzbart, einer Plattenrüstung und einer wuchtigen Axt an der Seite, der er seinen Beinamen verdankte. Damals im Nordwestkrieg war er Hauptmann gewesen über eine der Kerntruppen und Ro kannte ihn aus der Schlacht und von Darez Berichten über die Offiziersversammlungen als einen Mann, der mit beiden Beinen auf dem Boden stand, nicht mehr redete, als sinnvoll war, und etwas entweder ganz tat, oder gar nicht. Er brauchte nicht viel Einweisung und sie teilte ihm provisorisch das zweite Fähnlein zu.
"Es ist keine wirklich gute Truppe", meinte sie. "Schon gar nichts spezialisiertes. Aber wenn wir noch ein paar ausgebildete mehr sammeln, durchmisch ich sie eh neu."
"Ich dachte du bist nur Hauptmann?", meinte er und sie hörte ein Grinsen aus seiner Stimme.
"Bin ich", antwortete sie grinsend. "Aber ich berate den General."
"Steiler Aufstieg", meinte er. "So mit... ich schätze zwanzig Jahren."
"Gut geschätzt", erwiderte Ro. Dann beschrieb sie ihm den Weg zum Lager und hoffte, dass Alastar bald auftauchte, denn jemand musste Delkar bald am Tisch ablösen und sie ahnte, dass wenn sie die Liste schrieb, sie nachher niemand lesen konnte.


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#209

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 27.10.2014 12:43
von Armelion | 4.811 Beiträge

Alastar hatte üble Kopfschmerzen und eine miserable Laune, als er wieder aufwachte. Er sollte wirklich nicht so viel trinken. Er schob die Decke zurück und reckte sich gähnen, bevor er sich auf dem zu einer Pferdetränke machte. Kurzerhand steckte er den Kopf in das kühle Wasser und wischte sich dann das Wasser aus den Augen. Anschliessend machte er sich auf den Weg zum Hauptplatz, von wo er sich nach Ro umzusehen gedachte. Er fand sie im Gespräch mit einem älteren Mann. Er nickte dem Mann zu und strich sich dann die nassen Haare aus der Stirn. "Wie viele haben sich eingeschrieben?", fragte er und verzog das Gesicht, als Delkar ihn zu sich hinüberrief. Offenbar würde er die Aufgabe bekommen in der Sonne zu sitzen und die Namen der neuen Rekruten aufzuschreiben. Nun es gab schwerere Arbeiten. Er setzte sich schwer auf den Stuhl und begann mit der ihm eigenen verblüffenden Geschwindigkeit die Namen, Bewaffnung und eventuelle Erfahrung aufzuschreiben.

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#210

RE: Immen

in Dreitan - das Spiel 27.10.2014 12:54
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Als Rasnak gegangen war, gesellte sich Ro zu Alastar. "Das war Rasnak ", erklärte sie, während sie in einen Apfel biss.. "Der Franziskaner. Guter Hauptmann."
Sie schluckte und fuhr fort: "Delkar meinte vorhin, wir hätten schon etwa fünf Dutzend. Es läuft ziemlich gut."


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