

"Ich weiss nicht", antwortete sie, während sie die Stoffbahn vom Kopd wickelte. Ihr fast weisser Schädel war mittlerweile von einer Schicht stacheliger schwarzer Stoppeln bedeckt. Sie wusste, dass sie nicht gut aussah. Ihr Körper war übersäht mit hässlichen Narben und in den letzten drei Wochen hatte sie so an Gewicht verloren, dass sie definitiv mager war, nicht mehrnnur dünn. Aber es war richtig so. Sie wollte nicht schön sein. "Ich glaube, ich... wollte so aussehen, wie ich mich fühle", meinte sie, während sie mit der Seife über ihre Schultern schrubbte. "Weil... manchmal fühlt es sich falsch an, wenn der Körper gesund wirkt, obwohl der Geist es nicht ist, verstehst du?"
If you're going through hell, keep going.



Sie wusch sich den Dreck der letzten Wochen vom Leib und kletterte dann aus dem Zuber, um sich abzutrocknen. Sie zog frische Kleider an, die sie noch in Brimmen gekauft hatte. Mit den alten, löchrigen und immer noch blutverklebten in der Hand, ging sie zur Hintertür hinaus und warf sie auf den Abfall. Die Rüstung zog sie nicht an, sie wollte sie zuerst reparieren. Alastar und Risk hatten Recht. Das Blut, dass an ihren Händen klebte, mit sich herumzutragen, mochte ihr helfen, nie wieder zu vergessen, was sie getan hatte. Aber es würde ihr nicht helfen, die Zukunft besser zu machen.
Sie sassen nichr mehr lange in der Schenke, bevor sie sich alle zu Bett begaben. Etwa eine Stunde später, als die anderen längst leise schnarchten, rutschte Ro aus ihrem Bett, tapste hinüber zu Alastar und kroch zu ihm unter die Decke. Sie war sich sicher, dass sie sich am nächsten Tag dafür hassen würde, aber sie hielt die Gedanken in ihrem Kopf einfach nicht mehr alleine aus. Er legte im Halbschlaf einen Arm um sie und sie vergrub das Gesicht an seiner Schulter.
Sie brauchten fast zwei Tage, um einen Händler zu finden, der trotz des unsicheren Wetters und der Januarkälte, die das Wasser zwischen den Stegen Immens gefrieren liess, plante, den Malven hinunter zu fahren, und er teilte ihnen mit, dass er erst einige Tage später ablegen würde. Das hiess sie hatten einiges an Zeit totzuschlagen. Ro reparierte ihre Rüstung und strich durch Immen, vorzugsweise nachts oder am frühen Morgen, wenn sonst niemand unterwegs war, die Lampen und Fackeln an den Pfählen längst erloschen und das Licht erst begann zu dämmern. Sie dachte viel nach. Darüber war war. Darüber, was geschehen war, nicht nur Kor, sondern auch die alten Dinge, die so weh taten. Darüber, warum sie getan hatte, was sie getan hatte - was gar nicht so einfach war. Und darüber, was die Zukunft bringen konnte, aber das nicht so oft, denn es fiel ihr schwer. Zu viele Unbekannten in der Rechnung. Und am Ende malte sie sich irgendetwas aus und es tat nur doppelt weh wenn wieder alles kaputt ging.
Eines frühen Morgens lag sie bäuchlings auf einem Landungssteg und versuchte mit den Fingerspitzen das dünne Eis durchzuschmelzen, bis sie kein Gefühl mehr darin hatte. Schliesslich drehte sie sich auf den Rücken und blickte hinauf in den sternenübersähten Himmel, der im Osten langsam begann, heller zu werden. "Weisst du", meinte sie zu Alastar, der neben ihr lag. "Das ganze Problem ist eigentlich der Säbel. Ich mein, hätt ich das Ding nicht, wär ich vielleicht verrückt. Aber es hätte nicht so kranke Auswirkungen. Aber ich... ich kann ihn nicht einfach weggeben. Es ist als wäre er für mich gemacht, oder eher ich für ihn." Sie sah Alastar an. "Wenn ich ihn nicht trage fühlt es sich an, als würd mir ein Körperteil fehlen."
If you're going through hell, keep going.

''Kennst du niemanden der dir beibringen könnte das Ding zu beherrschen? Dann wärst du in Ko trolle und nicht die Klinge. Ausserdem hast du jemals wirklich versucht sie wegzulegen? Ich hänge an meinen Waffen weil sie ein Erbstück meimer Familie ist. Ist dir eige tlich klar warum du so an deiner Waffe hängst?''

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