"Wieso willst du das wissen, Kind?", fragte Aion zurück und schmunzelte, "Du beherrschst Tanur übrigens wirklich gut."

"Nun, wenn du an meiner Stelle wärst, würdest du nicht versuchen zu leben?"

"Bist du dir da wirklich sicher?", fragte Aion, hob eine Braue und legte die Fingerspitzen zusammen. "Du weisst nicht einmal, was es heisst alt ubd gebrechlich zu sein, geschweige denn eingesperrt in deinem eigenen Gesit für eine Zeit die endlos scheint. Da ändert man die ein oder andere Sichtweise und Überzeugung."

Aion seufzte. "So etwas kann man nicht erklären", meinte er mit einem geduldigen Lächeln, "Ich will nur die Welt da draussen spüren, die Zellen eines Körpers, nicht die Kristalle eines Steins", er streckte die Hand nach Dreshar aus und umfasste sein Kinn, "Ich will andere Einflüsse spüren, die meine Gedanken in verschiedene Richtungen stossen, nicht nur eingeperrt sein in faden Erinnerungen." Er spürte, wie er wütend wurde und zog seine Hand weg.
"Ausserdem will ich Akkaya wiedersehen. Es fasziniert mich, wie sehr sie im Zentrum meiner Gedanken geblieben ist. Auch nach all der Zeit. Aber da gibt es das ein oder andere Problem", er schnippte mit den Fingern und eine Illusion von Akkaya, wie sie von Veray in den Arm genommen wurde, tauchte neben Aion auf. Er liess in Dreshars Geist die Emotionen schleichen, die er beim Gedanken an Akkaya mit dem Dämon empfand.
"Faszinierend, nicht wahr? Wie primitiv doch manche Emotion geblieben ist. So... Körpergebunden, auch wenn kein Körper da ist."

"An deiner Stelle wäre ich mir nicht so sicher", meinte Aion und lächelte amüsiert. "Es ist viel geschehen, seit damals. Sie ist... verwundbar geworden und weich. Es würde ihr jetzt noch schwerer fallen mich zu töten, als damals. Und da es keine Magier in Tanue mehr gibt, wird es euch, mein Sohn, unmöglich sein."