"Kann sein." Er strich sich mit der Hand übers Gesicht, doch gleichzeitig veränderte sich auch seine Gestalt. Sie wurde länger kräftiger und als er seine Hand wieder senkte trug er das Gesicht eines Dämonen. Nur die Augen blieben die gleichen. "Ihr kennt mich wahrscheinlich unter dem Namen Argui. Mehr Magie werde ich allerdings nicht wirken, denn es scheint mir die Wesen in eurem Zuhause mögen dies nicht sonderlich."

"Zeiht euch zurück Dreshar, ich kümmere mich um die Kriecher... Und er will mit mir reden. Also tun wir das weiter weg von den Ruinen", meinte sie ubd zog ihre Schwerter, wobei das Metall, das sie um die Finger trug sich ihre Unterarme entlang wand. Die Kriecher würden ihre Magie nicht spüren, die ihre Haut vor ihren Zangen und den scharfen Splittern ihrer Exoskelette schützen würde.

"Ihr solltet zurücktreten, Akkaya. Ich kümmere mich um die Wesen. Schliesslich sind sie durch mich auf euch aufmerksam geworden. Eine Hand wäscht die andere und wenn ich euch einen Gefallen tue, seid ihr vielleicht eher geneigt mir zuzuhören." Er stand auf und ging hoch zu ihr. Er griff nach einer seiner Etuis, schüttelte dann aber den Kopf und liess es wieder los. Es würde nicht gehen. Nicht wenn sie so viele Leute um ihn herum waren. Er wollte sie ja nicht ebenfalls töten.

Die Kriecher liessen nicht lange auf sich warten und Ran lenkte sie mit einem magischen Feuerball von den Falken weg, als Biredh auf sie zu trat. "Keine Magie! Gar nichts. Absolut nichts", meinte sie dann an den Geschichtenerzähler gewandt. "Sie richen sie an dir, auch wenn du sie nicht gebrauchst. Und ich will nicht alle von ihnen aufschrecken und Tanue soll auch noch stehen und nicht zerstört werden! Darum: tretet ihr zurück und wartet. Ich werde euch zuhören aber nicht hier."

"Ihr solltet es mal mit Illusion versuchen.", erwiderte er knapp und trat vor ihr. Er tippte mit dem Stab einen Stein an und dieser erwachte mit einem tausendfach splitterndem und knackendem Geräusch zum Leben. Teile brachen aus ihm raus, bis ein kleine Hase vor Biredh sass. "Lauf!", meinte er nur und der Hase rannte los in die Tunnel. Von dem kleinen Steinwesen ging eine starke Ausstrahlung aus und die Kriecher würden glauben, dass es ein Magier sei. Es funktionierte. Wie tollwütige Hunde stürzten sie dem kleinen Steinhasen hinterher, der sie fort von den Bogenschützen und von Akkaya lockte. Tiefer und immer tiefer in die Erde hinein lief das kleine Steinwesen, sorgsam die Wachposten der Bogenschützen meidend. "Er sendet einen magischen Impuls aus, der die Viecher in der näheren Umgebung anlocken wird.", erklärte er und wandte sich um. Keiner dieser Tausendfüssler war mehr in der Nähe. Alle Auren waren dem Hasen gefolgt, der sie immer tiefer in das Tunnelsystem führte.

Ran glaubte dem Mann nicht so ganz und kniete sich auf den Boden, um die Hand darauf zu legen, dann weitete sie vorsichtig ihren Geist aus. Die Verbannten in der Tiefe, hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können und die Schleusen hatten der rasenden und schmetternden Meute stand gehalten. Sie seufzte erleichtert und richtete sich wieder auf, sobald der Steinhase in den Stollen von einem grösseren Kriecher eingeholt und zerfetzt worden war. Sie spürte, wie der Kriecher die Magie in sich aufnahm und wuchs. Ein Fluch entrann ihren Lippen und sie deutete dem Magier ihr zu folgen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie euch wittern und ich habe meine Gründe, wieso ich keine Illusionen verwenden will", meinte sie und ging voraus. Der Schnee, welcher das hohe Gras zu Boden drückte lag tief und doch vermochte er nur die meisten Pflanzen zu biegen und nicht zu brechen. Dennoch erschwerte er das Vorankommen. "Ihr wolltet mit mir sprechen?"

"Ja." Er setzte sich auf ein schneebedecktes Grasbüschel und blickte zu ihr auf. "Ich bin hier um euch um etwas zu bitten. Ihr kennt ein Mädchen Namens Mara, oder?"

"Flüchtig", meinte sie und blieb vor ihm stehen, wobei sie die Arme verschränkte. "Ich weiss, dass sie ihren Clan ziemlich auf Trab hält."
Sie dachte nach, das Kind hatte mit ihr geredet, soviel sie wusste, aber sie erinnerte sich nicht an was. Es war schlicht zu viel dazwischen passiert.