Elira trank einige Schluck von dem Getränk, dass ihre Zunge und Kopf nicht zuordnen wollten, und zog die Beine an, beobachtete Dreshar ein paar Sekunden lang beim Essen - wobei er sie an eine Schildkröte erinnerte - und liess sich dann rücklings auf Bett fallen und sah die Zimmerdecke an. Sie fragte sich, wann der Schmerz endlich nachlassen würde.

Er war ein sehr ausgeglichener Dämon, aber bei diesem aufgeblasenen Typen platzte ihm der Kragen und so schubste er ihn ruckartig von sich weg, woraufhin er einen halben Schritt zurücktaumelte. "Du hast kein Recht mich anzufassen, außerdem bin ich kein Streuner", antwortete er.
"Und jetzt können wir das Ganze ganz friedlich klären, indem ihr zum Dorf zurückgeht und ich es noch nachher verlasse."
Soviel kam er ihm entgegen, aber wenn er ihn noch einmal anfassen würde, würde er sein Messer ziehen. Sein Säbel lag noch im Gras, er hatte ihn abgelegt, bevor sie sich hingelegt hatten, weil er so ungemütlich war im Liegen.

Er gähnte demonstrativ. Jaja, ganz toll hatte er ihn gewarnt Fein, Fifi.
Er ging zu seinem Säbel, hing ihn sich um und beschloss, zurück zum Wirtshaus zu gehen, Dreshar und Elira Bescheid zu geben und dann das Dorf zu verlassen mit ihnen, sobald sie alles hatten.

Elira schreckte auf, als die Tür aufging und sprang hoch in eine kerzengerade Sitzposition, was ihren Kopf zum Dröhnen brachte. Sie fasste sich an den Schädel und sah Kraigor entgegen. "Ah, du bists", murmelte sie und legte sich wieder hin. "Und wie war dein Tag?", fragte sie durchs Kopfkissen gedämpft.

"Erst toll, dann scheiße. Lag gerade mit Melissa am See und alles war in Ordnung, dann kam ihr Vater. Wir haben uns ein bisschen gezofft, aber er ist gegangen, bevor ich mein Messer zücken musste. Wenn wir alles haben, können wir meiner Meinung nach gehen!"
Er merkte, wie sich seine Stimme leicht überschlug, ignorierte es aber. Er ging zielstrebig zu seinen Sachen und begann sie zu packen. Er wäre jetzt lieber alleine, aber das ging gerade leider nicht.

"Können erst morgen aufbrechen... Sorry", brummte Elira und rappelte sich auf. "Kannst du mir nen Gefallen tun? Kannst du zum Schneider gehn und ihm sagen, er soll uns noch Mäntel für den Aufstieg zu Lovit vorbereiten? Sag ihm, dass ich dich schicke und beantworte nicht zu viele seiner Fragen... Ich bin momentan zu kaputt, um es selbst zu machen."

"Ich weiß nicht, wie gut es ist, wenn ich mich im Dorf blicken lasse, aber ich mach's", antwortete er, stellte seinen fertig gepackten Rucksack an die Tür, die Decken ließ er vorerst, und ging hinaus. Mäntel für den Aufstieg nach Lovit. Das klang spannend.

Sie stemmte sich leicht hoch. "Danke. Falls du Hilfe brauchst, renn hierher", sagte sie und liess sich wieder zurück fallen. Kurz darauf war sie eingeschlafen. Endlich.

Er brauchte keine Hilfe von ihnen.
Er lief durch die Straßen, bis er beim Schneider ankam und trat ein. "Hallo?", rief er leise.