(Idril wäre jetzt wohl nahe genug um auch ihre Gedanken zu hören, versteht aber vermutlich nicht alles, weil wo sie nicht über Bilder und Gefühle kommunizieren, benutzen sie die Sprache der Drachen)

Nach einer Weile liess sie ihn los. "Und?"
"Er ist verbittert" , antwortete Growndrill. "Aber nicht so hasserfüllt wie der schwarze Fürst."
Sie nickte und trat ein Stück weg. Wieso hatte er sich vor ihr versteckt? Wieso hatte er all die Jahre nie selbst versucht andere Überlebende zu finden? War es ihm so egal?
Sie riss ihre Gedanken davon los und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Ort. Die nassen Blätter der Bäume schimmerten im goldenen Licht der magischen Kugel durch die leichten Nebelschwaden, die dazwischen hindurch trieben. Irgendwo zwitscherte ein durch das unzeitliche Licht verwirrter Vogel. Sie drehte sich zurück zu Growndrill. "Danke dass du mir das hier gezeigt hast. Es ist wunderschön."
"Hast du vor, länger hier zu bleiben?"
"Ich weiss es nicht", antwortete sie ehrlich. "Du?"
Er schickte ihr einen kurzen Abriss des Gefühls der Verpflichtung, das er Idril gegenüber empfand, gepaart mit der Schuld, sich schon einmal nicht so sehr um jemand gekümmert zu haben, wie er hätte sollen und dem Wunsch alte Ungerechtigkeit wieder gut zu machen.
Sie verstand und nickte.
Sie blieben noch eine Weile dort, in der warmen Dunkelheit des Nests der Phönixe, dann machten sie sich auf den Rückweg.

Sie hatten etwa einen drittel des Rückwegs zurückgelegt, als Growndrill plötzlich stehen blieb. Velryunra erkannte die Zeichen der Warnung in seinem Gesicht und Geist und aktivierte den Tarnzauber. Das Kleid glitt ihr über die Schultern, ihre Haare wurden glatt und ihre Ohren spitz, während sie schrumpfte und ihren Geist verschloss, gegen einen möglichen Angriff, dann stellte sie wieder geistige Verbindung her zu Growndrill, aber diesmal geschützt*.
"Jemand ist hinter uns", sagte er.
Sie wartete einen Moment und als kein Angriff erfolgte, dehnte sie ihren Geist über den Schild hinaus aus und liess ihn suchen.
Sie brauchte nicht lange, um den "Verfolger" zu finden. "Es ist das Mädchen. Sie ist uns gefolgt."
Growndrill schwie einen Moment lang, dann meinte er: "Ignorier sie. Ich sprechen später mit ihr."
Sie beendete den Weg und Velryunra kehrte zurück in das Haus, das man ihr bereit gestellt hatte. Growndrill setzte sich währenddessen auf die Treppe vor Narums Haus und wartete auf Idril.

*via VPN

"Solltest du nicht im Bett sein?", fragte er.

"Und, hast du etwas herausgefunden, was sich gelohnt hat?"

"Weil sie alleine ist", antwortete er. "Schon sehr lange."