Er sah sie schräg an. "Wieso das?"

Er musterte sie mit einem merkwürdigen Blick. "Ich erwecke nicht gerne den Anschein, mein Maat könne mich so einfach um den Finger wickeln", sqgte er und dee tonfall seiner Stimme liess offen, ob er es als Scherz meinte oder nicht.

Er schmunzelte, fasste sie am Kragen ihres Kleides und zog sie zu sich hinunter, um sie zu küssen. Dann stand er auf und schlenderte hinüber zu Ranista. Der blickte argwöhnisch auf und liess die Hand unauffällig näher in Richtung seines Rapiers wandern, aber der Klabauter schwang sich lediglich ihm gegenüber auf die Bank und schenkte ihm Rum in den Becher, bevor er selbst einen Schluck aus der Flasche trank.
"Na, Alter?", meinte Ranista. "Willst du mich vergiften?"
"Ich hätte ein Angebot für dich", antwortete der Klabauter.
"Was für eins?", fragte Ranista misstrauisch.
"Dass du dich mir anschliesst. Für einen Raubzug. Mit deinem Schiff. Mit deiner Mannschaft."
Ranista's Augen wurden schmal. "Was für einen Raubzug?"
"Schonmal vom Wasserpalast von Salaïwar gehört?"
"Du bist verrückt."
Der Klabauter grinste. "Du nicht?"

Ranista schien nachzudenken, schliesslich begann er zu grinsen. "Zugegeben, die Idee hat was. Dem alten Fettsack die Perlen unter dem Arsch wegzuklauen... das wäre legendär."
"Und alleine wird es keiner von uns je auf die Reihe kriegen", meinte der Klabauter. "Aber ich hab jetzt eine Flotte. Du kannst dich entscheiden. Willst du beim grössten Coup der letzten und nächsten hundert Jahre dabei sein und dafür riskieren, an den Eingeweiden von den Mauern von Salaïwar zu hängen... oder willst du dir für den Rest deines Lebens die Legende anhören ohne Teil davon zu sein."
"Du bist ein Arsch", meinte Ranista grinsend.
"Gleichfalls", erwiderte der Klabauter und seine Mundwinkel zuckten.
"Wieviel krieg ich von der Beute?"
"Es wird geteilt nach Schiffen."
Ranista starrte ihn an. Sein Grinsen wurde breiter, dass seine Goldzähne aufblitzten. Dann schlug er die ausgestreckte Hand des Klabauters ein. "In Ordnung, Alter, ich bin dabei. Aber das heisst nicht, dass wir Freunde sind."
Der Klabauter stand auf. "Wofür hältst du mich?"
Ranista lachte und trank seinen Rum.

Der Klabauter trank die Flasche Rum leer und angelte sich aus einer Tasche seines Mantels eine frische. Das Zeug war weniger gut als das von Saki, aber durchaus trinkbar. Er trat ans Feuer und blickte einige Augenblicke lang in die Flammen. Das einstmals weisse Hemd, das er trug, war noch immer rot von Moner's Blut, denn er hatte keine Gelegenheit gehabt, sich umzuziehen. War der alte Sack einfach tot. Einfach so abgehauen. Hatte seine Familie im Stich gelassen. Keehran wäre wütend gewesen. Aber Keehran war tot. Verreckt am Wahnsinn, alleine im weiten Meer. Und der Klabauter lächelte nur schief über die Ironie des Schicksals. Er hörte Reina auf sich zukommen, wandte sich zu ihr um und küsste sie auf die Lippen.