#501

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 00:27
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Die Vorfreude ist ganz meinerseits", meinte der Klabauter grinsend und tippte sich an den Hut. Dann suchte er sich etwas zu trinken.

Meleth schlenderte auf dem Hafenkai entlang und weil sie nichts besseres zu tun wusste, kehrte sie zum Schiff zurück. Mirko und Kopo hielten auf Deck Wache, während die anderen unten im Laderaum Karten spielten. Meleth spazierte zum Bug, wo Mirko stand, und zündete ihre - ehemals Marres' - Pfeife an.
Nach einer Weile sagte Mirko plötzlich leise: "Du... sorry wegen der Frage, aber... haben die Arschlöcher dich da echt vergewaltigt, oder hat das nur so ausgesehen?"
Meleth gefrohr einen Moment lang das Blut in den Adern. "Ja, haben sie", antwortete sie dann genau so leise.
Mirko fluchte laut. "Diese verdammten Schwuchteln! Denen sollte man allen einen Stock in den Arsch rammen, bis er ihnen zum Maul wieder rauskommt!! Echt, das ist einfach nur abartig, sowas! Wenn sie sich wenigstens einfach gegenseitig ihre Ärsche ficken würden, aber nein, verdammt! Das tut mir echt leid, Alter. Hat sicher verdammt weh getan. Ich sags auch keinem, wenn dus nicht willst, ich schwörs."
Meleth blinzelte zweimal. Moment. Hatte sie das jetzt richtig verstanden?"
"Ich hätte den Hurensohn gleich ausweiden sollen", murmelte Mirko. "Schon als er mich blöd angemacht hat. Dann hätten die dich gar nie erwischt."
Meleth begriff, dass Mirko es wirklich nicht gerafft hatte.


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#502

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 00:40
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Wezkon fand die Baderäume schnell, doch diese waren bereits leer, als er dort ankam. Die Wirtsfrau zeigte ihm aber das Zimmer, dass Reina gemietet hatte, um sich auszuruhen. Er klopfte an, aber niemand antwortete, also trat er ein und grinste. Die Graue lag im Bett auf der Decke, Mantel, Stiefel und Hut abgelegt und neben ihr, unter der Decke, schlief Zanenza tief und fest. Das Grinsen wich einem Lächeln. So wie das Mädchen an die Frau angekuschelt lag, sah es glücklich und zufrieden aus. Geborgen. Geborgenheit war etwas, dass er ihr nie würde geben können. Er trat näher und besah sich seine friedlich schlafende Schwester und dann ausgiebig die Graue, die ebenfalls schlief. Er schmunzelte. Zanenza hatte sie tatsächlich dazu überreden können ihr einige Zöpfe aus den Strähnen hinter den Ohren zu knüpfen und nich einige Sachen einzuflechten. Sacht fuhr er ihrem Arm nach, ohne sie zu berühren, aber um ihre Wärme zu spüren. Er schüttelte kurz den Kopf über sich selbst und wollte seine Schwester an der Schulter packen, als er plötzlich eine Klinge am Schritt und eine gegen die Brust spürte. Der Mann erstarrte, halb über die beiden gebeugt. "Was wollt ihr hier?", fragte Reina kalt und rührte die Messer nicht. "Meine Schwester aufs Schiff zurück bringen", flüsterte er, um Zanenza nicht zu wecken.
Reina musterte ihn, dann drückte sie ihn weg, stand auf und steckte die Messer zurück an ihre Plätze am Gürtel. "Sie ist ein liebes Kind", meinte sie und zog sich an. "Ist der Klabauter noch unten?"
"Ja, ist er", antwortete der Dunkelschatten und nahm seine Schwester in die Arme, um sie auf die Füsse zu stellen. Die Kleine war ein unverbesserlicher Siebenschläfer, denn wenn sie schlief konnte sie nichts wecken. "Gut... Bis ein andermal", meinte Reina dann lächelnd und wieder angezogen, zupfte kurz am Hut und verliess den Raum, um den Klabauter zu suchen.
Sie fand ihn auch unten im Schankraum, wie er sich gerade eine Flasche Rum holte. "Ahoi Klabauter", grüsste sie fröhlich und belastete ihr Haar.


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#503

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 00:46
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er tippte sich an den Hut zum Gruss und grinste über ihre neue Frisur. "Wir fahren in zwei Stunden."


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#504

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 00:50
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"So früh?", fragte sie überrascht. Dann grinste sie ihn frech an. "Was habt ihr mit diesem Wezkon eigentlich besprochen?", fragte sie.


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#505

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 00:51
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Neue Pläne", antwortete der Klabauter. "Wir werden eine Weile gemeinsam segeln. Aber erst, wenn die Sturmjäger wieder im Wind ist."


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#506

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 00:56
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Klingt aufregend", strahlte sie fast und sah sich um, doch es waren nicht wirklich viele Leute da. Zwei besoffene Seemänner lagen sich in den Armen, wiegten hin und her, die Krüge schwenkend und sangen lallend ein Lied.
"Wollt ihr wo anders trinken gehn, euch ausruhen, oder zurück zum Schiff?", fragte sie.


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#507

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 01:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Ich geh mal meine Leute zusammen suchen", meinte er und verliess mit der Rumflasche das Wirtshaus.
Es wurden drei Stunden, bis sie ablegen konnten, denn erst da tauchte der letzte Matrose auf, nachdem er vor einem gehörnten Ehemann aus einem Fenster geflüchtet war, was diejenigen, die an Deck standen, und es von da aus gesehen hatten, mit lautem Grölen quittierten.
Meleth lag in ihrer Hängematte, während sie ausliefen und schaukelte sacht hin und her. Eigentlich war sie ziemlich erleichtert darüber, dass Mirko immer noch dachte, sie sei ein Junge, auch wenn sie nie und nimmer damit gerechnet hatte. Selbst wenn er sich vielleicht wirklich anständig verhalten hätte - was sie nicht unbedingt vermutete - war es besser, er wusste es nicht, denn dann konnte er sich auch nicht im Suff verplappern.


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#508

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 06.09.2014 01:14
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Die beiden Schiffe waren beinahe gleichzeitig ausgefahren, wobei die Nachtbringer sie bald überholte. Wezkon stand auf der Reling, sich an den Wanten festhaltend und winkte mit dem Säbel kurz zum Abschied, bevor er sich wieder an Bord schwang und Befehle rief. Zanenza winkte mit beiden Armen dem Klabauter und Reina und bald darauf waren sie ausser Sichtweite.
Der Rest des Tages verlief mehr oder weniger ereignislos und Reina langweilte sich, kam ihrer Pflicht aber fleissig nach.

"Sieben!"
"Neun!"
"Dreizehn!"
"Was dreizehn?", fragte einer und alle lachten sie laut. Auch der fast zahnlose Matrose lachte daraufhin. "Sind nur zwei Würfel Mann!", meinte einer und Reina hob den Becher. "Aaah drei", meinte sie schadenfroh, "Her mit den Talern, Jungs."
"Gemeinheit das ganze", lachte einer. "Gut, Reina ich würfel."
"Alles klar", meinte sie und gab den Becher weiter und kurz darauf sprangen die beiden Würfel wieder darin herum, nur um abrupt auf die Kiste geklopft zu werden.
"Elf", riet Reina.
Seitdem der Klabauter wieder hinter dem Steuer stand, war sie unter Deck und würfelte mit der Mannschaft. Einige andere sassen neben ihnen und spielten Karten, man redete, lachte und stichelte und die Stimmung war wieder ausgelassen.
"Ne zehn", meinte ein anderer. Acht und vier waren weitere Vorschläge, aber, als der Würfler den Becher hob, konnte man fünf Augen sehen. "Pech gehabt Leute. Die Frau Maat, eure Münzen bitte", grinste er breit und sie legte das Verlorene auf die Kiste. "Nächste Runde!", forderte sie. Wieder sprangen die Würfel, wieder klopfte der Becher und die Schätzungen wurden abgegeben, sowie der Einsatz auf den Tisch gelegt. Reina verlor auch diese und weitere drei Runden, aber das störte sie weiter nicht. Sie hatte noch genug Gold.
Nach dem Würfeln schrieb sie noch einen Eintrag in ihr Tagebuch und ging dann in die Kombüse, um dem Smutje auch mal einen Abend frei zu geben. An seiner Stelle kochte sie. Es gab Eintopf, der würziger schmeckte, als das Essen, dass sie sonst so assen.
Am Abend, eine oder zwei Stunden bevor sie das Steuer übernehmen sollte, fühlte sie sich hundemüde. Aber schlafen konnte sie nicht mehr, da sie an Zanenza dachte. Das Mädchen erinnerte sie an ihre tote Schwester, die einst auch mal ein so aufgewecktes und fröhliches Kind gewesen war. Aber Reina liess sich nicht die Laune verderben, denn die Erinnerungen an die Kindheit der Kleinen waren schön. Süss und leicht, voller Freude und unbeschwertes Glück.
Fröhlich und müde ein altes Piratenlied summend, ging sie hinauf zum Captain, tippte ihm auf die Schulter und zog ihn am Kragen zu sich, als er sich ihr zuwandte. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und grinste ihn breit an. "Ich kann jetzt schon übernehmen, wenn ihr euch ausruhen wollt, Klabauter", meinte sie und richtete seinen Kragen.


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#509

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 07.09.2014 22:33
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er trat zurück und überliess ihr das Steuer, während er sich selbst auf die Reling setzte und seine Pfeife anzündete. Sie hatten wieder Kurs auf Port Asari genommen, und würden es vermutlich in den frühen Morgenstunden erreichen, allerdings hatte er diesmal nicht vor, lange zu bleiben. Nur so lange, wie er brauchte, um dem Schiffsbauer das Gold für die nächste Woche in die Hand zu drücken und ihm zu sagen, er solle sich so sehr beeilen mit der Arbeit, wie er konnte, ohne zu pfuschen.
Meleth langweilte sich im Krähennest.


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#510

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 07.09.2014 22:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Einige Stunden später, als der Klabauter sich schlafen gelegt hatte, schickte Reina Marres los, ihre Geschwindigkeit zu messen und machte den Eintrag ins Logbuch. Sie war so müde, dass sie sich kaum wach halten konnte und die Laterne neben ihr spendete eine Art warmes Licht, dass sie nur noch schläfriger werden liess.
Reina verstaute das Logbuch in ihrem Mantel und liess nach Ismir rufen, damit er kurz für sie übernahm - es war zwar nicht seine Aufgabe, aber er hatte am meisten Erfahrung und sie traute ihm mehr als den anderen. Dann ging sie unter Deck, holte Wasser und Zitronen und ging damit wieder hinauf.
In den Eimer mit kühlem Wasser tauchte sie ihren Kopf und biss in die Zitrone, wobei beides sie wacher machte. Sie rief Meleth und zeigte ihr dann noch einige Dinge, auf die sie beim Nahkampf achten sollte, bevor sie wieder, durch die Bewegung wach, das Steuer übernahm und das Mädchen und Ismir sich ausruhen liess.
Als der Morgen dämmerte, kam Port Asari in Sichtweite und sie band das Steuer fest, gab noch einige Befehle die Segel anzupassen und ging dann hinab, um den Klabauter zu wecken.


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