Der Captain verkaufte die Sklaven und gab dann den Männern, die ihn begleitet hatten, frei. Er selbst kehrte nicht auf direktem Weg zum Schiff zurück, und als er dort eintraf, fand er Reina allein auf dem Deck. Er ging auf direktem Weg zu ihr und stellte sich vor ihr auf. "Wo zur Hölle sind die Wachen?!"

Sie wären am liebsten alle geblieben, aber der Arzt meinte, mit so vielen Leuten um sich herum könne er nicht arbeiten, und schliesslich blieben nur Alek und Meleth im Raum und bekamen die Auflage, sich im Hintergrund zu halten, und zu tun, was er ihnen sagte.
Zuerst hielt er Marres, der während dem Transport kein Wort gesagt, sondern nur bleich und mit geballten Fäusten ins Leere gestarrt hatte, ein mit irgendeiner Flüssigkeit getränktes Tuch auf den Mund, bis der sich plötzlich entspannte und die Augen schloss, dann nahm er ihm den Verband wieder ab und wusch Blut und Eiter von seinem Bauch, bis die Stichwunde sauber dalag. Sie war kaum verheilt und stark geschwollen und entzündet.
Der Arzt wusch seine Hände und bat Alek, in einer Schale Feuer aus dem Kamin im Nebenraum zu bringen, in das er eine Messerklinge hielt, für eine ganze Weile. Dann setzte er die Klinge auf Marres Bauch neben der Wunde, und schnitt ihn auf. Weder Alek noch Meleth fragten genau, was zur Hölle er da tat, aber sie fragten es sich beide.
Als ein breiter und langer Schnitt quer über den Bauch in Marres' Haut klaffte, legte der Arzt das Messer beiseite und griff in die Wunde hinein. Meleth schluckte leer bei dem Anblick der Finger, die fast ganz im Körper verschwanden und dann mit etwas wieder herauskamen, das aussah wie die Schlaufe eines Schlauches. Ein Stück Darm, begriff sie. Sie fühlte sich plötzlich so komisch.
Vorsichtig sah sie zu Alek hinüber und bemerkte noch, dass er relativ bleich war, dann wurde ihr schwarz vor Augen.

"Ich hab Alek freigegeben", murrte er. "Nicht der ganzen Bande. Was solls. Kannst dich auch wieder setzen."

Als Meleth zu sich kam lag sie im Nebenraum in einem Sessel. Alek hielt ihr ein Glas hin. "Hey. Was zu trinken."
"Danke", meinte sie. "Sorry. Ich dachte nicht, dass ich..." Sie lief rot an, denn es war ihr furchtbar peinlich, einfach so umgekippt zu sein.
"Mir ist auch fast schlecht geworden", meinte Alek.
"Ist er schon fertig?"
Alek schüttelte den Kopf.

"Warum nicht", meinte err und lehnte sich gegen die Reling. Dann grinste er schmal. "Du hast mir sowieso noch etwas versprochen."

"Hast du", antwortete er und beugte sich vor, um nach der Pfeife zu greifen. Nach einigen Zügen reichte er sie ihr zurück. "Aber ich kann dich gerne nochmal daran erinnern."

Nach einer Weile, in der sie in dem Raum gesessen waren, der ein Wohnzimmer zu sein schien, ging Alek zur Tür und lugte vorsichtig hinein, kam aber schnell wieder zurück, mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er den Teufel gesehen.
"Was macht er?", fragte Meleth.
"Keine Ahnung", sagte Alek. "Aber ich hoffe er ist wirklich Arzt, und nicht Metzger."

Er stiess sich von der Reling ab, trat zu ihr und ging auf ein Knie, um sie zu küssen. Sein Dreispitz rutschte ein Stück zurück, als er mit ihrem in Konflikt geriet und er fuhr leicht mit den Fingern der Kante ihres Mieders entlang, während sich ihre Zungen berührten und er hungrig an ihrer Unterlippe knabberte.
Dann grinste er. "Erinnerung zurück?"