"Mögt ihr mitkommen, Taschen plündern?"

"Gut!", strahlte Reina. "Dann machen wir es folgender Massen..."
Sie erklärte ihnen, wie sie die Menge mit Tricks und Musik ablenken wollte, währendem Meleth und Josh den Leuten das Geld aus den Taschen zogen. "Ismir, mein lieber, lieber Freund", meinte sie und legte ihm beide Hände auf die Schiltern. "Hilfst du mir, die Leute abzulenken und für dumm zu verkaufen?"

"Perfekt!", meinte sie. "Kannst du Geige spielen?"
Sie ging voran und winkte Josh ihnen dreien zu folgen. "Meleth, du und Josh arbeitet zusammen. Passt aufeinander auf, ja?"

"Gut, dann hilfst du mir bei ein paar Verrenkungen, ich erkläre dir dann, was du zu tun hast."
Gesagt getan und nach einem kurzen Probedurchlauf standen sie auf einer der grösseren Brücken Vanalurs, wobei sie die Gäste lockten und zum Schauspiel riefen.
Reina hatte sich umgezogen, trug einen flatternden Rock über einer kurzen Hose, ein Tuch um die Hüften und Glöckchen um Fussknöchel und Handgelenk. Ein Tamburin, das sie durch Glück an einem Kuriositätenstand erstanden hatte in Händen führte sie die ersten, wenigen Passanten zu ihrer Vorstellung. Ismir sass mit der Geige bereit, als sie zu tanzen begann und immer mehr Leute blieben stehen, denn die fremde Frau bewegte sich so, wie selten jemand in der Gegend. Sie warf Ismir das Tamburin zu, nahm die Geige entgegen und begann zu spielen und zu tanzen, zu springen und sich zu verenken, zog die Leute in ihre Bann und Josh und Meleth gingen mit Hüten herum, um Geld von den Leuten zu sammeln, wobei sie es vom ein oder anderen ungefragt nahmen.
Ismir hob Reina in die Luft, als sie auf ihn zu kam, stemmte sie hoch und sie balancierte auf seinen Schultern weiter, die Geige spielend und dann auf einem Bein stehend, das andere in die Luft hebend, bevor sie die Geige einem Zuschauer zuwarf und zu Boden sprang, kopf voran und abrollte. Sie streckte die Arme aus und strahlte die Menge an. Ihr Atem gong schwer und ihr Blick blieb an einem Mann und einer Frau, mit grossen schrägen Augen und spitzen Eckzähnen, haften, deren Haut glänzte, als wäre sie die einer Schlange oder eines Insektes. Das Blut gefrohr ihr in den Adern, aös sich ihre Blicke traffen und sie brauchte einige Atemzüge, um sich vom Anblick dee Wesen los zu reissen.

So schnell sie aufgetaucht waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden.
Und Reina erhob sich wieder, nahm die Geige entgegen und ging zu Ismir, mahm ihn an der Hand und verneigte sich ein letztes Mal vor ihren Zuschauern. Sie hoffte, dass Josh und Meleth einiges hatten einsacken können und sah sich nach den beiden um.
Zu ihrem Unbehagen schlich sich Josh gerade an den Mann mit den komischen Augen an und bevor er ihm etwas abnehmen konnte, wurde er von seinem vermeintlichem Opfer am Handgelenk gepackt. Reina spannte sich innerlich an. Man durfte Josh nicht als Taschendieb bloss stellen, sonst hatten sie ein Problem.