Sie verpasste ihm eine sanfte Ohrfeige. "Falsche Antwort", lachte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

An den Klabauter geschmiegt und in seinen Armen wachte Reina am nächsten Morgen auf.
Es war noch früh und nicht sonderlich hell, doch das erste Tageslicht fiel bereits kühl durchs Fenster und warf lange blasse Schatten hinein. Reina seufzte und robbte sich gemütlicher hin. Sie wollte weiter schlafen, aber in dem Moment kam es ihr unmöglich vor.
Ihr Blick fiel auf das Gesicht des Klabauters und sie betrachtete ihn zum ersten mal seit langem ausgiebig. Er sah so friedlich und zufrieden aus wie er so neben ihr lag. Vorsichtig streckte sie die Hand nach seinem Gesicht aus und fuhr seiner Wange nach, ohne ihn zu berühren. Sie fragte sich wer und was er eigentlich war und was sie da gerade tat.
Doch dann, plötzlich aus den Gedanken gerissen, wurde Reina daran erinnert, wieso sie aufgewacht war, als jemand energisch an der Tür klopfte. Der Klabauter regte sich. Reina wand sich aus seiner Umarmung und stand auf, bevor er dazu kam, ganz zu sich zu kommen. "Schhhhhh", machte sie leise und strich ihm über die Stirn, "Schlaf weiter, Süsser, ich seh nach", damit hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange und pflückte das erst beste Hemd auf, zog es an und öffnete die Tür.
Draussen stand Saki und musterte Reina von Kopf bis Fuss.
"Morgen", meinte Reina verschlafen und kratzte sich am Kopf.
"Morgen", meinte Saki missmutig, "wollt' nur sehen, ob Keerahn noch da ist, aber wie ich sehe, ost er zu beschäftigt damit meine Tochter zu vögeln."
Reina seufzte schwer, zählte innerlich bis drei und sah Saki dann an. "Er schläft. Und ich will auch weiter schlafen. Komm bitte später wieder."
Saki hob eine Augenbraue und wollte etwas sagen, aber Reina hob die Hand, was diese tatsächlich davon abhielt.
"Hör mal, Saki, ich bin nicht in der Stimmung, um mit dir zu dikutieren. Der Captain schläft. Komm später wieder. Und was ich mit wem, wo und wann mache, geht dich nun wirklich nichts an."
Saki musterte sie erneut, stiess sich vom Türrahmen ab, an dem sie lehnte und ging ohne ein weiteres Wort.
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, lehnte sich Reina gegen deren Holz, atmete durch und ging dann zurück ins Bett, wobei sie sich unter der Decke wieder an den Klabauter kuschelte.

Vorsichtig kroch Reina zu ihm und schloss ihn in die Arme. Sie sagte nichts, auch wenn es sie wunderte, wieso er sie so plötzlich aus dem Bett geworfen hatte und was eigentlich genau passiert war.

Sie nahm seine Hand in die ihren und liebkoste sie mit den Daumen. Sie wusste zwar nicht was er geträumt hatte, aber es musste mit einem nicht besonders angenehmenEreignis zusammenhängen. Ansonsten hätte er nicht so reagiert.
"Ist mir gar nicht aufgefallen", murmelte sie mit einem schiefen Lächeln und sah ihm in die Augen. "Ich bin da, wenn du etwas brauchst."

"Schon gut", meinte sie und lächelte sanfter. "Magst du dich wieder hinlegen?"