"Na, dann bin ich gespannt", antwortete er mampfend und beachtete ihren Blick nicht. "Und Alastar, kannst du auch sowas?", fragte er den Halbdunklen.

Der Dunkelschatten zog als Antwort seine Schwerter und hob zuerst das Silberne in die Höhe. "Arad nimmt von jedem, den ich damit töte Lebenskraft auf und mit Fuin," Er deutete auf das schwarze Falcata, "Kann ich diese Energie freisetzen." Das mit dem Auge verschwieg er, denn je mehr Leute davon wussten, desto grösser war die Chance, dass ihn jemand wegen des Artefaktes jagen würde.

Er schaute die Schwerter mit großen Augen an und nickte langsam. Er hatte also magisch gefährliche Schwerter. Dennoch erklärten sie nicht ansatzweise, wie er gegen mehr als ein oder zwei starke Magier damit bestehen sollte. Aber er würde es fürs Erste dabei belassen, er wollte nicht zu aufdringlich sein.
Also nagte er weiter an seiner Hühnerkeule und fragte: "Wo habt ihr euch eigentlich getroffen?"

Ja, so hatte er sie noch in Erinnerung. Eigentlich hatte er gedacht, jetzt würde er die Geschichte dazu hören, aber nein. Eine kurze, knappe Antwort, die alles aussagte.
Also nagte er schweigend seine Hühnerkeule ab und nahm sich dann noch einen Flügel. Das Schneehuhn schmeckte wirklich lecker.

Irgendwann wachte er grummelnd auf, weil Ro an ihm rüttelte. Er setzte sich müde hin und kämpfte dagegen an, nicht wieder einzuschlafen. Als er immer wieder fast wegdämmerte, stand er leise auf, ging ein paar Meter weiter weg vom Feuer und zog seinen Säbel.
Er ging ein paar Kampfstellungen durch, focht mit einem imaginären Gegner und die Bewegung ließ ihn wacher werden.

"Nein, schon gut", sagte er. "Ich weiß nicht, wie viel ich schon erzählt hatte, aber vor fast drei Jahren griff meine Heimatstadt, die größte und schönste der Städte der Feuerdämonen in der Wüste, ein Heer aus vielen hundert menschlichen Soldaten an. Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich die Menschen nicht hasse. Sie kamen des Nachts und überraschten uns. Obwohl wir ein kampferprobtes Volk sind und uns wehrten, wurden wir immer weiter zurückgedrängt. Jedoch konnten sie weder den Tempel erobern, noch einen Teil meines Volkes daran hindern, zu fliehen. Dennoch wurde die Stadt in dieser Nacht und am folgenden Tag zu weiten Teilen zerstört und ein Großteil der Bewohner getötet."
Er schwieg kurz, dann knurrte er. "Ihr Anführer war Táront. Eben jener Mann, dem wir schon in Murgird begegneten, den ich jedoch nicht zu töten vermochte. Er ist es, der die Order gab, mein Dorf zu vernichten, warum, weiß ich noch nicht genau. Hexathar hat es mir einmal erzählt. Táront arbeitete seit jeher mit den Schwarzmagiern zusammen, genau denen, die ich jetzt aufsuchen will. Ich will wissen, warum er meine Heimat schändete, wer alles dafür verantwortlich war und dann die Verantwortlichen töten. Alle. Sie nahmen mir alles. Meine Heimat, meine Familie, meine Freunde...und meine Verlobte."
Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
"Ura war ihr Name...und ich nannte mich Úrakantôr, weil...nun ja, du kennst ja unsere Sprache. Aber sie ist tot. Und ich werde niemals vergessen, wer daran Schuld ist. Auch Táront.Und Hexathar, der unter seinem Befehl stand."
Seine Stimme bekam einen aggressiven Unterton.
"Bisher hatte ich Gründe, warum ich ihn nicht getötet habe, aber seine Zeit wird auch noch kommen. Nichtsdestotrotz ist derjenige, der hinter allem steckt, Táront und dafür werde ich ihn leiden lassen."


(Anmerkung: Nicht alle Informationen müssen richtig sein, das ist alles aus Shagans Sicht, nicht aus der des allwissenden Erzählers)