Growndrill sagte nichts sondern trank sein Bier aus und bestellte ein weiteres, und eines für Machek.

Alastar war mittlerweile ebenfalls beim dritten Bierhumpen angelangt. Es war schon zu lange er, dass er richtig betrunken gewesen war. Er fühlte sich schon angenehm benebelt, als plötzlich einer der Jäger aufstand und zu ihm herüberkam. "Was ist denn eigentlich mit dir passiert? Bist wohl in ein Pechfass gesteckt worden." Er kicherte und Alastar verzog verächtlich das Gesicht. Der Dunkelschatten drehte dem Jäger den Rücken zu, nahm seinen vierten Bierhumpen in die Hände und wandte sich wieder dem Jäger zu. "Antworte gefälligst wenn ich mir dir rede, du schwarzhäutiger Bastard!", knurrte der Jäger. Alastars Augen verengten sich unmerklich beim letzten Wort. "Ruhig. Er das Wort nur aus einem Zufall benutzt.", ermahnte er sich. Er hob den Bierkrug an die Lippen und begann zu trinken. Das herbe Getränk schmeckte gut. Er tat einen weiteren Schluck, blickte dem Jäger dabei die ganze Zeit in die Augen. Er trank und trank und trank bis der ganze Bierkrug leer war, anschliessend tat er einen geniesserischen Seufzer und zog dem Jäger den leeren Bierkrug mit aller Kraft über den Schädel.
Auf einen Moment auf den anderen brach die Hölle los. Der Wirt brüllte, sie sollten aufhören, doch die restlichen sieben Jäger sprangen vom Tisch auf und stürzten sich johlend auf Alastar. Der Dunkelschatten grinste und hob die Fäuste.

Als er hörte wie der Becher gegen den Schädel des Jägers krachte drehte Growndrill sich alarmiert um. Er hatte auf eine ruhige Rast gehofft, anscheinend würde dies aber nicht mehr der Fall sein. Zu seinem Erstaunen merkte er, dass nicht Ro die Ursache des Streits war, sondern Alastar! Verwirrt blickte er zu Ro, die neben ihm sass, noch den Bierkrug in der Hand. Er sah klagend und hilfesuchend zu Machek. Was sollte er jetzt bitteschön tun? Alastar war grösser, als Ro und ihn konnte er nicht einfach so aufpflücken und nach draussen tragen. In den Kampf einmischen wollte er sich aber auch nicht. Jetzt wo er gerade seine Ruhe wiedergefunden hatte. Aber er erhob sich, was an sich schon wie eine Drohung wirkte.

Die Jäger zögerten einen Augenblick, als sich der Silberhaarige erhob, doch als sie merkten, dass er im Moment nicht angreifen wollte stürzten sie sich auf Alastar. Er streckte einen von ihnen mit einem gezielten Kinnhaken nieder, doch die restlichen packten ihn und warfen ihn auf einen Tisch, der prompt entzwei brach. Bevor er sich aufrappeln konnte traf ihn ein Faustschlag mitten auf die Nase, welche mit einem hörbaren Knacken brach. Mit einem lautlosen Fluch stolperte Alastar rückwärts, packte einen Stuhl und blockte mit der Sitzfläche einen weiteren Fausthieb ab. Der Mann jaulte auf, als seine Knöchel wieder erwarten gegen die harte Holzplatte traf, und ging bald darauf zu Boden als ihm Alastar den Stuhl über den Schädel schlug. Das Möbelstück zersplitterte und der Dunkelschatten hielt nur noch ein Stuhlbein in der Hand.

Ein weiterer Jäger sprang auf den Dunkelschatten mit gezücktem Messer zu, doch Growndrill packte den Mann und schwang ihn zur Seite. "Genug!", donnerte seine tiefe Stimme wie das Knurren eines Biests durch den Raum. Um zu zeigen, daß es ihm ernst war, rammte er das Meßer des Jägers in eine Tischplatte und sah die Jäger wütend an.

Einer der anderen Gäste, offensichtlich auch sturzbetrunken, holte mit einem Bierkrug aus und wollte ihn nach ihnen werfen, doch Alastar sah ihn und warf zielsicher das Stuhlbein. Das Stück Holz drehte sich zweimal in der Luft bevor es den Betrunkenen mit einem hörbaren Knacken auf die Nase prallte. Ein Schwall Blut brach raus und der Dunkelschatten grinste zufrieden. Anschliessend griff er sich dann an die eigene Nase und richtete sie mit einem Ruck. Er stiess zischend die Luft zwischen den Zähnen aus und blickte dann zu Ro, die immer noch am Deckenbalken hing. Schade dass es schon vorbei war. Er machte eine Geste in Richtung von Growndrill, schnitt eine Grimasse und nickte ihr dann zustimmend zu. Der Spass hatte doch gerade angefangen.... sie hatte recht. Growndrill war ein Spielverderber.

"Der Spielverderber hat keine Lust dich ein zweites Mal zusammen zu nähen. Ausserdem müssen wir nicht jedes Dorf auseinander nehmen, in dem wir rasten", knurrte er zuerst Ro an, bevor er sich an den Dunkelschatten wandte. "Wenn ihr euch prügeln wollt, dann draussen." Er zahlte dem Wirt den Tisch und Stuhl, die zertrümmert wurden. Dann wandte er sich an die Jäger, wobei er wie ein hungriger Wolf auf sie herabblickte. "Und ihr", knurrte er. "Wenn ihr noch ein falsches Wort zur Aschehaut sagt, werdet ihr eure Zähne vom Boden aufsammeln müssen." Seine Stimme klang noch tiefer und bedrohlicher als sie es ohnehin schon war. Er hatte schlechte Laune. Und wenn ihm einer jetzt blöd kam, konnte er nicht mehr für seine Sicherheit garantieren.

Alastar zuckte mit den Schultern und schob die Überreste des zertrümmerten Stuhls und Tisches mit dem Fuss zur Seite. Anschliessend ging er zurück zur Theke und bestellte noch ein Bier. Wenn er sich nicht rumprügeln durfte, so konnte er sich immer noch betrinken. Mit einem anerkennenden Grinsen prostete er Ro zu und liess sich dann schwer auf einen Hocker fallen. Die Jäger sammelten ihre gefallenen Kameraden ein und schlichen raus. Growndrill konnte offenbar sehr überzeugend sein.