"Sie werden uns kaum offen angreifen", sagte Vakra an Lesir gewandt.
Veray nickte. "Solche Idioten sind sie nicht."
"Na ich weiss nicht", meinte Lesir. "Nahetsar schien mir nicht der hellste, da im Roten Drachen. Und der Onkel, der ihn begleitet hat, auch nicht. Sie hatten keine Chance."
"Warum erklären sie uns überhaupt den Krieg?", mischte sich Driss in das Gespräch ein. "Und warum jetzt? Nach der Niederlage, die ihr ihr in der Schenke beschert habt, müssten sie es echt besser wissen."
"Sie haben gewartet, bis Ro weg ist", sagte Veray leise.
Vakra nickte. "Richtig."
"Wieso?", fragte Lesir. "Was macht das für einen Unterschied?"
Veray sah Lesir resigniert an. Meinst du die Frage jetzt echt ernst? "Hättest du ohne Ro in der Schenke eine Chance gehabt?"
"Sie ohne mich auch nicht", meinte Lesir eingeschnappt.
"So oder so, was hat diese Erklärung zu bedeuten?", fragte Driss. "Wie sollen wir darauf reagieren?"
"Vorerst nichts", antwortete Vakra. "Wie gesagt, sie werden uns nicht offen angreifen, denn wir haben den wesentlich besseren Stand als sie. Aber wir sollten uns auf jeden Fall unserer Verbündeter vergewissern."
Sein Blick kreiste durch die Runde und blieb an Ran hängen.

Veray wurde bleich, als er Ran's Worte mit Vakras Denkweise kombinierte und begriff, auf was das hinauslief. Er sprang auf. "Nein! Das lasse ich nicht zu!"
"Setz dich!", zischte Vakra.
"Nein!", rief Veray aufgebracht. "Das kannst du nicht tun!"
"Beruhige dich!", sagte Vakra. "Vorerst tut hier gar niemand irgendetwas."
"Aber du hast es vor!", sagte Veray und zeigte mit zitterndem Finger auf ihn. "Lüg mich nicht an!"
"Nichts steht jetzt schon fest", sagte Vakra beschwichtigend. "Wir können auch auf andere Verbündete zurückgreifen. Bitte, setz dich. Wir werden uns später in aller Ruhe darüber unterhalten."
Langsam setzte sich Veray wieder und ergriff dabei Ran's Hand.

"Ich sags dir nachher", antwortete Veray und versuchte sich zu beruhigen.
Achrat musterte ihn.
Schliesslich hob Vakra die Tafel auf und sagte Veray, dass er ihn in einer halben Stunde sprechen wollte.

"Er wird Sardak provozieren", sagte Veray leise an Ran's Ohr, denn es waren noch immer einige Leute im Raum. "Und dann wird er eine Situation konstruieren, die Sardak kaum eine andere Möglichkeit lässt, als mich anzugreifen und dich mit mir. Er wird dabei keine Rücksicht auf dein Leben nehmen."

"Weil ich nicht will, dass du in Gefahr gerätst deswegen", sagte Veray und sah sie eindringlich an. "Und ich will nicht, dass du ein Spielstein in Vakras Plänen bist."