(wäre ich nieeeee darauf gekommen ^^ )

Sie sah ihm eine Weile lang nach, dann ging sie zum Roten Drachen, trat ein und als sie dies tat verstummte alles. Die Musik, das Gelächter und die Gespräche. "Was ist los? Freut ihr euch nicht mich zu sehen?", fragte sie ihren Clan, doch niemand antwortete ihr. Anscheinend hatte sie einen strengeren Tonfall angeschlagen, als geplant.
Langsam ging sie hinüber zum Wirt und bestellte Wein. Eigentlich sollte sie nicht trinken, doch das war ihr momentan vollkommen egal. "Wenn ihr nicht feiern wollt, dann geht schlafen. Morgen ist ein wichtiger Tag", sie leerte das Glas aus und rammte beinahe den Kelch auf den Tresen, bevor sie wieder hinaus ging und im Türrahmen stehen blieb. "Übrigens... Ich will, dass ihr die Bündnisse einhaltet. Wenn ihr unsere Verbündeten verratet, verratet ihr mich, wenn ihr sie provoziert, provoziert ihr mich. Und ich dudle keine Provokation. Verrat schon gar nicht. Wenn es euch nicht passt, dass ich Lord bin, dann sagt es jetzt oder schweigt", sagte sie in der Sprache der Elfen und ihr Blick wanderte aufmerksam und kühl durch den Raum. "Nun denn. Einen schönen Abend wünsche ich."
Zitternd vor Wut und Übelkeit ging sie schnellen Schrittes in Richtung See, sie wusste, dass Karim, Zorai und noch ein paar andere Familienvertreter sich um alles kümmern würden.
Einige Minuten später betrat sie den Seewirt sie erkundigte sich nach Veray, stattete aber noch den Toiletten einen Besuch ab, bevor sie hinauf zu seinem Zimmer ging, an dessen Tür sie leise anklopfte. Noch immer war sie bleich und noch immer war ihr übel, doch die Wut war verraucht und der nahen Verzweiflung gewichen. Sie beschloss, wieder zu gehen, wenn er ihr klopfen überhörte und somit nicht aufmachte.

Von Veray mitgerissen stolperte sie ins Zimmer. Der Alkohol, den er getrunken hatte, war nicht zu überriechen. Geschickt fischte sie ihm die Flasche aus den Fingern, wobei sie beinahe ihren Arm verrenkte und lenkte ihn zurück aufs Bett. Durch den Schwung, den sie beide hatten, plumpste er auf die Laken und Ran fiel beinahe auf ihn. Sie legte die Flasche auf den Boden und strich ihm das Haar aus dem Gesicht. "Du solltest nicht trinken", flüsterte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Bitte, trink nicht mehr."

"Ja, das sollten wir", sagte sie und löste sich aus seinen Armen. Sie nahm die Flasche mit, stellte sie in den Gang und schloss die Tür, bevor sie sich neben Veray setzte. Sie sah ihn an und nahm ihn in die Arme, was eher dazu führte, dass er sie in den seinen hielt, so klein wie sie war. "Es tut mir Leid. Es... sollte nicht so enden. Ich hatte nicht gewusst dass...ich hatte nicht vorgehabt", sie unterdrückte ein Schluchzen und vergrub das Gesicht an seinem Hals.

Sie lachte trocken auf. "Weil ich wunderschön bin, ist es nicht meine Schuld?", fragte sie und stiess sich von ihm, die Hände an seinen Schultern lassend, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. "Veray ich liebe dich und ich weiss, dass du mich mindestens genauso sehr liebst... Aber wieso sagst du das? Denkst du, mir geht es besser, wenn du mich tröstest, wenn du mir zustimmst, auch wenn du mich am liebsten zum Teufel jagen würdest? Denkst du, dass es alles ungeschehen macht? Ich mache auch Fehler! Ich verletze dich! Das sehe ich... wieso sagst, du dann, dass es nicht mein Fehler ist, nicht meine Schuld?" Die Tränen standen ihr immer noch in den Augen und sie fürchtete bald verrückt zu werden.

"Verdammt", fluchte sie und stand auf, trat ans Fenster und schlug mit beiden Händen auf die Fensterbank hinab. Dann lehnte sie die Stirn gegen die kühle Scheibe und atmete ein paar Mal durch. "Du musst dich nicht entschuldigen", schniefte sie. "Ich bin es, ich bin diejenige, die sich entschuldigen soll. Du hast alles richtig gemacht... Verzeih mir Veray", den letzten Satz sagte sie so leise und kleinlaut, dass sie hoffte, er habe sie gehört.