"Es ist schön, dich zu sehen, mein Junge", sagte sie, drückte ihn an sich und hielt ihn dann ein Stück von sich, um ihn zu mustern. "Du siehst besser aus, als das letzte Mal, dass ich dich gesehen habe."

"Es ist egal, was er mir antut", sagte sie und zog ihn wieder in ihre Arme. "Es ist völlig egal."
Dann begann sie unvermittelt zu schluchzen, von einer Sekunde auf die andere, und ohne dass sie sich hätte dagegen wehren können.

Sie lehnte sich gegen seine Schulter und liess ihren Tränen freien Lauf, während all die Verbitterung und Verzweiflung, die sie in den langen Jahren geschluckt und niemals gezeigt hatte, sich Bahn brach, als wäre ein Damm gebrochen. Es dauerte lange, bis sie sich wieder beruhigte, und als ihre Tränen endlich zu versiegen schienen, war sie völlig am Ende. Am Ende mit ihrer Kraft, am Ende mit ihren Nerven.

Sie nickte schwach und liess sich von ihm zu einem Sessel führen, dankte ihm für den Tee, zitterte jedoch so fest, dass sie ihn fast verschüttete und die Tasse wieder hinstellen musste. Stattdessen sah sie ihren Sohn an und lächelte. Er mochte falsche Entscheidungen getroffen haben, als Vakra ihn davon gejagt hatte, aber er hatte ein Herz und er hatte es auf dem rechten Fleck. Was sie von Vakra's Söhnen nicht hätte behaupten können. Die waren wie ihr Vater.

"Kann ich... kann ich heute Nacht hierbleiben?", fragte sie immer noch leicht verschnupft vom Weinen.