Die Dämonen machten sich auf und folgten wie jeher - diesmal jedoch unbewusst - dem Vorschlag des Srok und malten die Rune Insar auf jede Tür unter jedes Fenster und an jede Kreuzung und Strassenecke.
Bis sie fertig waren, brach schon der Morgen an.
Viele waren noch müde und schleppten sich in ihre Betten, um vielleicht doch noch etwas Schlaf zu erhaschen, bevor sie mit ihrem alltäglichen Leben fortfahren konnten.
Maenavry war froh, dass sie eines der Biester doch noch gefunden hatten, denn das war ein Beweis, dass er doch noch alle Tassen schön fein säuberlich im Schränklein hatte.
Miriya liess sich von Pard verarzten, welcher missgelaunt ihre Wunde heilte. Nach dem Besuch beim Artzt machte sich das Mädchen auf zum Haus der Serpeta, welches zwar kleiner war, als die anderen Festungen, jedoch nicht leichter einnehmbar.

Pard blinzelte zuerst verwirrt, dann begannen seine Augen zu funkeln. "Vakra schickt mir tatsächlich ein Geschenk?", fragte er und freute sich auf den Nachtmahr. Aber nicht zu sehr. "Wo ist da der Haken?"

Pard seufzte und musste grinsen. "Ich nehm das Ding gerne... Immerhin bekommt man selten die Gelegenheit ein solches Wesen zu sezieren... Falls ihr noch ein Exemplar findet, bringt es her... Und Vakra wird einen Bericht bekommen. Ob er aber etwas damit anfangen kann wäre dann aber die Frage."

Biredh sass noch immer auf der Bank, als die anderen Agares zurückkehrten. Nodon ging ohne ihn eines Blickes zu würdigen an ihm vorbei. Der Geschichtenerzähler blieb sitzen, auch als Markai sich neben ihm niederliess. "Warum bist du eigentlich zurückgekehrt?"
"Ich dachte ich hätte schon eine Erklärung gegeben. ich will dass Mara eine gute Ausbildung erhält."
Markai schnaubte. "Sie hat kein Talent für den Schwertkampf. Ich kann sie noch so sehr verdreschen. Sie wird immer schlechter, als jeder durchschnittlich begabte Schatten sein. Nein, ihre Talente liegen anderswo. So wie sie mit diesem Adler umgeht zum Beispiel. Sie hat keinerlei Narben von seinen Krallen oder seinem Schnabel. Die sind durchaus üblich bei Falknern. Ich denke deine kleine Tochter beeinflusst diesen Adler mit Magie und ich denke du beherrschst ebenfalls Magie. Ansonsten hättest du längstens jemanden zum Rachary gefordert."
Biredh nickte langsam und lehnte dann den Kopf gegen die Wand. "Du bist scharfsinnig. Was mich angeht... ich beherrsche Magie und Mara beherrscht zumindest mal die ersten Schritte. Nodon weiss davon und ich wünsche nicht, dass du es weiter rum erzählst.", fügte er leise aber unverkennbar drohend hinzu. Markai lachte nur und klopfte ihm auf die Schulter.
"Keine Angst, alter Mann, doch ich denke kaum, dass du es noch weiter geheim halten kannst. Wir sind nicht dumm." Der Lehrmeister der Agares stand auf und schlenderte in die Festung hinein. Biredh hingegen konzentrierte sich auf die verschiedenen Auren, die ihn umgaben. Niemand hatte ihr Gespräch belauscht. Keiner war auf der Mauer gewesen, oder hatte sich hinter irgendwelchen Türen versteckt. Sie waren noch in Sicherheit, doch lange würden sie nicht mehr bleiben können. Er würde irgendwann Nodon davon überzeugen müssen, sie in Richtung Osten zu schicken. Zu dem Ursprungsort des Rufes. Das wäre ein plausibler Grund für ihre Abreise und niemand in der Festung würde sich grämen, die zwei loszuwerden.

Pard hatte sich auf den Weg gemacht, einen alten Freund aufzusuchen. Dieser war Magier. Und er beherrschte interessante Magie. Zum einen Eis und zum anderen, konnte er alles was er berührte verflüssigen oder verfestigen. Pard und er waren beide an Medizin interessiert, doch hatte Pards Kindheitsfreund andere Verpflichtungen gehabt. Sie sezierten das Geschöpf und fanden einige interessante Sachen heraus, erlaubtennsich einen Spass mit Vakra - den beide nicht mochten, aber auf eine Weise eigentlich schon - und schrieben einen Bericht welcher zu kompliziert war, um wirklich verstanden zu werden. Dem Bericht legten sie noch eine Version für "Dummies" bei und gaben beides dann am nächsten Nachmittag Lashk mit, den sie in Drez auf der Strasse antrafen.

Pards Freund der Eismagier öffnete die Tür. "Na sieh mal einer an, wenn das nicht Vakra, Lord der Schwarzen Festung, höchst persönlich ist", grinste er ihn breit an. "Tretet ein, tretet ein, werter Herr und geniesset mit uns feinen Wein", meinte er und trat zur Seite, um Vakra rein zu lassen.
Pard welcher in der Küche noch das Sizierbesteck reinigte, kam händeabtrocknend in den Gang. "Sag, was verschlägt dich her, werter Freund?", fragte Pard mit einem schiefen Grinsen.