Ran ging zurück zu Idril und Achrat. Sie nahm gegenüber dem Wölfen Platz und blickte hoch zum Himmel. Irgendwo dort oben schwebte Aries. Sie schickte ihn Veray hinterher, damit diesem nichts geschah.

Idril war mehr als Erstaunt, als sie sah, wie sich Ailgaur von einer fast völlig Fremden anfassen liess. Ausserdem wunderte es sie warum Ailgaur Ran an ihren Vater erinnerte. Doch bevor sie eine Frage in diese Richtung stellen konnte, ging Ran zusammen mit Veray weg. Idril war jedoch zuversichtlich, dass sie zurückkommen würde. Also setzte sie sich zwischen Barans Vorderpfoten und kraulte die Wölfin unter dem Kinn. Der Welpe hatte sich auf den Rücken gedreht und schien einfach den schönen Tag zu geniessen.
Nach einiger Zeit kam Ran wieder zurück und Idril warf einen Blick zu ihr rüber. Sie schien ein wenig bedrückt zu sein. Vorsichtig stand das Mädchen auf und ging rüber zu Ran. "Wann schickt ihr mich eigentlich zurück nach Donsoha?", fragte sie und setzte im Schneidersitz vor Ran hin. "Wird dein Bruder mich begleiten?"

"Ich weiss nicht", antwortete Ran und lächelte mild, als sie dem Mädchen über den Kopf strich. "Am besten wir warten, bis mein Bruder sich meldet und dann können wir weiter entscheiden... Du kannst in der Festung bleiben, wenn du willst, oder mit zu meinem Clan kommen. Ich habe auch einen Jungen aus Lovit, Kinudrim, zu Besuch."

"Ich würde gerne in der Festung bleiben, aber Kinudrim würde ich gerne mal besuchen. Wie heisst dein Bruder eigentlich?", fragte sie weiter. Baran war aufgestanden und legte sich nun hinter Idril auf den Boden. Den Kopf legte sie auf die Pfoten und beobachtete die Frau vor ihr genau.

"Drewngard", antwortete sie. Sie überlegte. Eigentlich konnte sie ja nicht entscheiden, ob Idril in der Festung bleiben konnte oder nicht.

"Drewngard der Nebelläufer?", hakte Idril überrascht nach. Sie hatte den ungewöhnlichen Mann, den sie in Ravi getroffen hatte nicht vergessen. Noch nie hatte sie solch silbernes Haar gesehen. "Ich habe ihn in Ravi getroffen. Er war lieb und hat mich immer Kleine Lady genannt."

Ran blinzelte überrascht. "Ja Drewngard der Nebelläufer", bestätigte sie und lächelte. "Aber er ist kein Dämon und man kennt ihn hier nicht... Es ist besser, wenn es so bleibt. Mein dämonischer Bruder ist vor vierzig Jahren gestorben."

"Oh... das tut mir leid.", sagte Idril kleinlaut. "Wann denkst du wird sich dein Bruder melden?"

"Muss es nicht, es liegt schon lange zurück... Er wird sich vielleicht in ein paar Tagen melden, vielleicht früher, vielleicht später."

Idril nickte zufrieden mit der Antwort. Sie legte sich auf den Rücken und blickte zu Baran hoch. Die Wölfin beschnupperte das Gesicht des Mädchens und kroch zwei Schritt weit nach vorne, damit sie neben dem Kind lag. "Darf ich fragen, warum dein Bruder gestorben ist?"