Drei Tage nach Verays Abreise traf Candor wieder auf den Dämon. Aber wie in der Schwarzen Festung, so begegnete man auch in den Drachenbergen nie jemandem versehentlich.
Veray ritt in Richtung einer dämonischen Siedlung in der einige die Dagnaz'Ûr unterstützten und wegen denen Candor diesen Fleck der Berge eigentlich mied. Er fragte sich was Veray dort wollte, aber eigentlich konnte es ihm egal sein. Er trat aus dem Schatten eines Baumes hervor und stellte sich ihm in den Weg. "Ich will dich sprechen. Hast du Zeit?", sprach er ihn an.

Candor lächelte. "Es geht um deine Verlobte... Ich wollte dich warnen, aber da du keine Zeit hast", er zuckte mit den Schultern und gab den Weg frei.

"Oh du klingst wirklich, wie Aion", stellte Candor trocken fest. "Nun, ich fasse mich kurz, da du mich genauso wenig ausstehen magst, wie ich dich. Sie wird dich töten; weil ihr Feinde seid von Geburt an. Auch wenn ihr zusammen aufgewachsen seid."

"Oh... glaub mir, die, die du liebst, existiert nicht. Sie ist nicht Randreyah. Sie ist Akkaya... Aber das weisst du bereits. Du weisst wahrscheinlich nur noch nicht, was das heisst", er lächelte schmal. "Aber ich erkläre es dir: Die Person, die du einst gekannt hast ist tot. Sie starb letztes Jahr in Loney... Randreyah ist nur eine Maske, die Akkaya trägt. Eine Art Fassade, um das zu verbergen, was sie ist. Diese Fassade bröckelt und bald wird von ihr nichts mehr übrig bleiben. Und das dahinter... wird dir gewiss keinen schönen Tod bereiten. Und auch kein schönes Leben."

Candor lachte. "Sie hat mich nicht zurückgewiesen", meinte er. "Und an deiner Stelle wäre ich mir nicht so sicher, dass sie dein Kind in sich trägt. Frag sie doch, wo sie das Jahr vor ihrer 'Rückkehr' war... Und den Monat bevor sie dich traf."