Rombra lächelte. "In Drez", sagte er dann mit einem neckischen Grinsen. "Mein Name ist Rakkha." "Ich habe eine Nachricht von Ran. Können wir unter vier Augen reden? Sie hat mir Neuigkeiten mitgegeben, die Ro nichts angehen. Ich bin einer ihrer Leute", sagte er in Gedanken, so, wie es ihm sein Meister gezeigt hatte um Achrat und dem Säbel auszuweichen. Rombra wusste nicht woher der Meister etwas von diesem Achrat und den Fähigkeiten des Säbels wusste, aber das musste mit Weya zu tun haben. Sie war ja schliesslich des Meisters Versuchskaninchen.
Er konnte spüren, dass Veray Ro fortschicken würde, aber er war sich nicht sicher, ob diese gehen würde.

"Setz dich zuerst, es wird dich umhauen", fing Rombra an. Veray zögerte, folgte aber der Anweisung. Er musterte seinen Bruder zuerst. Er hatte sich kaum verändert. Wahrscheinlich war er immer noch Vakras speichelleckender Bibliothekar. "Sie hat jemanden gefunden, den du kennst. Ausserdem will sie, dass du dich mit besagtem jemand triffst. Aber nicht nur das. Sie ist auch in Gefahr. Ihr Kind ebenfalls. Und sie werden beide sterben, wenn sich jemand in unser Gespräch hier einmischt. Also bleib ruhig da sitzen und es passiert nichts." Mit diesen Worten nahm er wieder seine wahre Gestalt an. "Hallo Bruder", brummte er gehässig.

"Keine Angst 'Bruder'. Ich kann auf mich aufpassen... Was ich von dir wissen will 'Bruderherz', bevor ich dich töte, ist wieso... Also, je nach dem wie du antwortest werde ich nett zu Klein-Ran sein, oder weniger nett...", das Wort Bruder spie er halb aus. Er wollte ihn leiden sehen, nur das eine Mal jetzt sofort. Danach würde er Ran töten müssen, bevor er sich wieder seiner Familie widmete. Das würde dann wahrscheinlich ein Weilchen dauern, denn sie war nicht so schwach wie sie sich manchmal gab.

Rombra lachte leise. "Du scheinst da was zu übersehen, Bruder. Sie hat ein Kind, welches dir wahrscheinlich auch am Herzen liegen wird, sobald es die Welt erblickt. Mein Meister hat jedenfalls diesen Eindruck. Ah und denkst du wirklich, dass eine Horde Messerwerfer sie beschützen kann? Hast du schon vergessen, wie sie vor ein paar Stunden ausgesehen hat?", er machte eine Pause. "Manchmal frage ich mich, wie naiv du wirklich bist. Die Person, mit der du reden sollst, bin ich. Und wenn du jemanden jetzt herrufst, wird nicht nur Ran sterben, sondern auch ihr Kind und damit alles getan ist, werde ich persönlich ihre Seele vor deinen Augen in Stücke reissen. Also beantworte meine Frage. Wieso? Wieso schlägst du dich auf die Seite deines Vaters und verrätst deinen Bruder?" Rombras Blick triefte vor Gift und er musste sich zurück halten, keine Magie anzuwenden, das würde nur Ro anlocken, die draussen vor der Tür stand.

"Tche!", machte Rombra. "Wenn du Ahnung von Schwarzer Magie hättest, wüsstest du, dass man ein Ungeborenes auch ohne den Leib der Mutter am Leben erhalten kann. Aber du interessierst dich auch nur für die Vergangenheit. Alte Regeln, alte Bündnisse, altes Geschehen. Altes, verstaubtes Wissen, dass keinen Fortschritt verspricht! Und hättest du Mumm in den Knochen wärst du nicht Vakras Schosshund! Sieh dich doch an! Du könntest die Nachfolge für dich beanspruchen, stattdessen verkriechst du dich in der Bibliothek! Und was tust du, wenn dein Bruder, den du so sehr gemocht hast, vor die Tür gesetzt wird? Garnichts! Du bespuckst ihn nur und drehst ihm den Rücken zu! Das ist Verrat!", er war beinahe aufgestanden. Seine Stimme zitterte, auch wenn er weder geschrien, noch gebrüllt hatte. Irgendwie war es doch für ihn seltsam, Hass kam und verschwand. Was geschah mit ihm? Er hasste sie, er hasste Veray und doch wenn er ihn da vor sich sitzen sah... Nein er hasste ihn. Die schwärze des Hasses war in seinem Herzen und sie breitete sich noch weiter aus. Er würde Ran töten und auch das Balg, von dem sein Meister gesprochen hatte, aber erst nachdem es 'geboren' wurde. Er würde es vor Verays Augen töten, genauso wie sie und den Rest der Familie.