RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 22.03.2013 22:36von Ro Raven •

Veray starrte Nera an. Am liebsten hätte er sie fort geschickt, aber das konnte er nicht. Theoretisch schon. Er war der Sohn eines Tarbasha, sie gehörte genau genommen nicht einmal zur Familie. Aber sie war seine Mutter, und ein Sohn befahl nicht seine Mutter herum. Ganz abgesehen davon, dass Vakra ihn dafür zu Rechenschaft ziehen würde, wenn er unhöflich zu ihr war. Er heuchelte stattdessen Besorgnis vor: "Du bist ganz blass. Ich denke, es wäre besser für dich, wenn du dich wieder schlafen legst. Du bist es nicht gewohnt, nachts wach zu sein, und du bist nicht mehr die Jüngste. Ich kümmere mich doch um die nächtlichen Gäste, du musst dir keine Sorgen machen."
Sie wusste natürlich genau, dass er heuchelte. Bittersüss gab sie zurück: "Dafür sind deine Wangen ungewöhnlich gerötet. Hast du etwa Fieber, mein Junge?" Bevor er sie daran hindern konnte trat sie näher und legte ihm die Hand auf die Stirn. "Nein, kein Fieber. Woher mag die Röte dann kommen?" Sie warf einen kühlen Blick auf Ran, der ihre Frage zu einer rhetorischen machte.
Veray war sich nicht sicher, ob sein Gesicht vorher wirklich gerötet gewesen war, aber jetzt war lief er auf jeden Fall rot an. "Das ist eine gesunde Hautfarbe", entgegnete er nichtsdestotrotz. "Aber es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst. Alte Frauen neigen dazu, sich viel zu viele Sorgen machen."
Sie kniff die Augen zusammen. "Du nennst deine Mutter eine alte Frau? Dann solltest du darauf achten, sie nicht allzu sehr zu reizen. Es wäre doch eine Schande, von einer alten Frau besiegt zu werden."
Er biss die Zähne aufeinander. Das hatte gesessen. Sie hatte voll auf seinen Schwachpunkt gezielt. Gut, dann würde er eben das selbe tun. "Es wird Vakra interessieren, dass du so spät noch wach bist."
Sie kniff die Lippen zusammen und starrte ihn zornig an.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 22.03.2013 23:05von Ro Raven •

Sie starrten sich an. Ihnen war beiden klar, dass die Unterhaltung an einem Punkt angelangt war, an dem ein falsches Wort gefährlich werden konnte. Aber sie warend sich auch unausgesprochen darin einig, dass dieseDinge Ran nicht unbedingt in ihrem vollen Umfang etwas angingen. Also liessen sie es bei einem tödlichen Blick bleiben.
Veray war klar, dass er Nera kaum mehr aus diesem Raum oder von seiner Seite bringen würde, bevor Ran gegangen war und das ärgerte ihn. Das würde Rache geben, und zwar sowas von.
Er wandte sich Ran zu. "Du gehst also schon jetzt?", fragte er.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 22.03.2013 23:16von Randreyah •

Ran war überrascht, dass er sich an sie wandte. "Ja, ja. Ich gehe. Ehm, wenn ihr mich entschuldigt", stammelte sie und drückte sich aus dem Raum heraus. Es war schade, dass es so eine Wendung nahm, aber dagegen konnte sie nichts machen.
Draussen schlug ihr der kalte Wind entgegen. Sie sah, wie sich Pard und Aries über etwas unterhielten.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 22.03.2013 23:26von Ro Raven •

Veray lief Ran nach. Im Rahmen der Haustüre blieb er stehen und sah ihr zu, wie sie zu dem Drachen und dem Arzt hin ging. Der wind zerrte an ihren Kleidern. Es war schmerzlich, sie weggehen zu sehn, vor allem so. Am liebsten wäre er ihr nach gelaufen und hätte sie festgehalten. Aber Nera stand hinter ihm und er war ein Feigling. Wut stieg in ihm auf. Oh, das würde sie büssen müssen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 22.03.2013 23:36von Randreyah •

Aries streckte ihr traurig grollend den Flügel entgegen. Pard trat nur zur Seite. "Ich weiss nicht wieso es mir nicht gelingt", murmelte er. Ran fuhr dem Flügelknochen nach und untersuchte die Haut. Sie erkannte das Problem. Ein Drache war um einiges grösser und seine Haut war dicker und robuster beschaffen. Ganz anders aufgebaut als die eines Nagzwa. Pard hatte versucht Aries wie sie zu heilen, kein Wunder, dass es ihm nicht gelang. "Ich mach's. Kein Problem", murmelte sie und setzte den Flügel wieder zusammen. Der Drache konnte wieder fliegen. Doch das Wetter war nicht geeignet für eine lange Reise. Als Ran sich umdrehte, um den Himmel zu betrachten, bemerkte sie Veray und Nera. Es war vielleicht etwas unhöflich einfach zu gehen. Also ging sie auf sie zu und blieb vor Veray stehen. Nera stand hinter ihm und beide sahen nicht gerade glücklich aus, dass es nichts mit ihr zu tun hatte wusste sie. "Ich wollte mich für eure Gastfreundschaft und Hilfe bedanken... Und auch für die Unannehmlichkeiten etschuldigen", sagte sie an beide gewandt.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 23.03.2013 00:07von Ro Raven •

Veray schluckte. "Gern geschehen."
Nera nickte zum Abschied. "Reist gut."
Veray sah Ran an. Schliesslich, weil er nichts anderes wagte, aber nicht wollte, dass sie einfach so fort war, nahm er ihre Hand und küsste ihre Finger mit einer Verbeugung. Es war unüblich, aber nicht unangemessen. Er richtete sich auf und sah ihr in die Augen. "Auf... ein hoffentlich baldiges Widersehen."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 23.03.2013 00:18von Randreyah •

Ran lächelte und ging dann. Sie würde Pard nach Drez begleiten. Das Wetter war zu schlecht, als dass sie eine weite Strecke fliegen könnten. Sie ging rüber zu den beiden, die wartend sich am Rand des Weges hielten. Als sie sie erreichte, wandte sie sich ein letztes Mal um, unterdrückte den Drang zu winken und lief an Aries und Pards Seite davon. Von Drez aus würden sie ihren Weg nach Lovit und das Östliche Gebirge einschlagen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 23.03.2013 02:19von Ro Raven •

Veray wartete, bis die Gestalten in der Dunkelheit verschwunden waren. Dann drehte er sich um und starrte seine Mutter mit einem Blick an, der kälter war als Eis. Ohne ein weiteres Wort schob er sie zur Seite und ging im Stechschritt an ihr vorbei auf die Treppe zu. Sie fiel in den Laufschritt und holte ihn nach wenigen Metern ein und vertrat ihm den Weg, die Hand ausgestreckt, wie um ihn zurück zu stossen. "Überleg dir gut, was du ihm sagst", zischte sie. "Oder ich erzähle ihm deine kleine Geschichte mit Ran."
"Ich wette, das wird ihn nur halb so sehr interessieren wie das, worüber du dich mit ihr unterhalten hast", sagte Veray zähnebleckend. Er stiess sie zur Seite und setzte seinen Weg fort.
"Warte", rief sie und hielt ihn am Ärmel fest. Ihre Stimme klang plötzlich flehend. "Sag es ihm nicht. Ich... ich bitte dich, er..."
Er blickte in ihre Augen und sah darin das selbe Flehen wie in ihrer Stimme. Und er sah Angst. In jedem anderen Moment hätte diese Angst gereicht, um seine Absicht zu zerstreuen. Aber nicht dieses Mal. Er riss sich los und lief die Treppe hinauf.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 23.03.2013 07:57von Randreyah •

"Wirst du bald wieder nach Drez kommen?",fragte Pard beim Einschenken des Tees. Er reichte Ran einen dampfenden Becher. Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiss nicht." Sie nahm einen grossen Schluck des Getränks. Aries schlief um ihren Stuhl geschlungen. Seine Seite hob sich in einem sanften, ruhigen Rhythmus. Der Drache hatte die ganze Nacht durch Wache gehalten, am Tag davor und dem davor hatte er ebenfalls nicht geschlafen. "Wann denkst du, könnt ihr aufbrechen?", fragte der Arzt und blickte hoch. Er hatte ebenfalls dem Drachen beim Schlafen zugesehen.
Ran kraulte Aries' Rücken. "Sobald der kleine hier ausgeruht ist", antwortete sie.
Der Sattel lag in einer Ecke nahe der Feuerstelle an die Wand gelehnt. Die Höhle in der sie waren hatte früher Mal Pards Freund gehört. Die beiden waren zusammen erwachsen geworden. Doch vor einigen Jahren war der andere Dämon auf der Jagd gestorben. Niemand wusste aber welches Biest ihn so zugerichtet hatte. Als man ihn fand, war sein Körper fast nicht wieder zu erkennen. Die Haut war zerfetzt, ein Arm abgetrennt, ein Bein zertrümmert und der Kopf hing nur noch halb am Hals. Pard hatte ihn damals indentifizieren müssen. Man hatte einen Brief, ein Testament, des Dàmons in dieser Höhle gefunden. Er hatte sie Pard vermacht. Seinen letzten geschriebenen Worten war zu entnehmen, dass er wusste, mit wem oder was er sich da eingelassen hatte.
Es herrschte bedrückte Stille zwischen den beiden. Sir tranken nur ihren Tee, beide ihren Gedanken nachhängend. "Geh jetzt schlafen. Candor und Narumdrongwer bringen mich um, falls dir unterwegs was aus Müdigkeit zustösst", unterbrach Pard die Stille, klopfte mit den Knöcheln auf die Tischplatte und erhob sich.
Es gab noch drei weitere Räume. Zwei Schlafräume und ein kleines Studierzimmer. Ran stand ebenfalls auf, wodurch Aries sofort geweckt wurde. Blitzartig erhob er sich und sah sie fragend an. Wenn er sass, war er um einiges grösser als sie. Ran kraulte sein Kinn und sagte ihm weiter zu schlafen, doch er schüttelte den Kopf. Er folgte ihr in den Raum nebenan und wartete bis sie sich hingelegt hatte und eingeschlafen war, dann rollte er sich ebenfalls zusamen und schloss die Augen. Draussen war die Nacht zwar schon seit einer Weile dem Tag gewichen, doch sie würden noch einige Stunden Ruhe brauchen. Dann erst würden sie aufbrechen.
Es war schon Abend, als Ran die Gurte des Sattels prüfte. Pard sah ihr dabei zu. Als sie sich sicher war, dass der Sattel halten würde, schwang sie sich auf den Rücken der Nachtkatze. Sie verabschiedeten sich von Pard und Aries schwang sich in die Lüfte. Sie gingen in verschiedene Richtungen auseinander.
Aries flog zielstrebig in Richtung Osten. Ran lag eng an ihn geduckt, der Wind pfiff ihr um die Ohren und der Drache flog schnell und geschickt, immer höher und immer sicherer.
Sein Meister hatte ihn benachrichtigt, sobald Ran die Festung verlassen hatte. Rombra hatte seine Sachen gepackt und sich bereit gemacht. Doch der Tag war nicht die Zeit der Schwarzmagier. Er mochte den Tag nicht. Der Dämon schloss seine Augen und konzentrierte sich. Als er sie wieder öffnete stand er in Drez. Es herrschte reges Treiben in der Dämonenstadt - wenn man das überhaupt Stadt nennen konnte. Einige Familien schienen ihre Kinder verloren zu haben. Vor nicht allzu langer Zeit. Schnell begriff er, dass es die Bengel waren, die Weya aus dem Weg geräumt hatte. Er grinste. Die Kapuze verbarg sein Gesicht, darüber war er froh. Schnell ging er den Weg entlang, in Richtung der Schwarzen Festung, als plötzlich ihn eine Hand an der Schulter packte. "Hey! Wohin so eilig?", hörte er die Stimme eines Mannes, wahrscheinlich war es der Besitzer der Hand auf seiner Schulter. Missmutig verzog Rombra das Gesicht, als er stehen blieb. Wer dachte dieser Mann, dass er war? Es einfach zu wagen ihn aufhalten zu wollen.
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