#551

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 17.03.2013 22:29
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Langsam wurde Ro sauer. Sie wurde nicht gerne ignoriert. Und das Feuer in ihrem Blut wurde es noch weniger gerne. Sie bleckte die Zähne und konzentrierte sich. Jetzt, da sie wütend war, war es viel einfacher. Sie schmeckte die Magie auf den Lippen. Diejenige des Sturmes, der Nachklang der Blitze und auch die Magie, die freigesetzt worden war, als der Magier verschwand. Jede hatte einen anderen Geschmack. Der Sturm und die Blitze schmeckten... aufgeladen. Die andere Magie hingegen... es war wie Bier. Kaum jemand mochte es, wenn er es zum ersten Mal trank, aber mit der Zeit gewöhnte man sich an den Geschmack, bis man ihn als angenehm empfand. Der Geschmack dieser Magie war eigentlich bitter und abstossend. Aber er war vertraut. Wie etwas aus einem Traum, an den man sich nur noch halb erinnert...
Ro hatte das Gefühl, als würde ihre Wahrnehmung explodieren. Was sie sah und was sie hörte wurde zweitrangig. Sie schmeckte. Die Magie, die Energie, die Welt an sich. Und einen Hauch von jenem vertrauten Geschmack, irgendwo ein Stück entfernt, über ihr...
Komm her, dachte sie, nicht in der Sprache der Menschen, sondern in der alten Sprache der Dämonen. Komm her, kleine Magie.
Die Magie kam. Sie wusste, dass dem Magier nichts anderes übrig blieb, als ihr zu folgen oder abzustürzen, denn es war die Magie, die ihn in der Luft hielt.


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#552

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 17.03.2013 22:44
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Rombra liess sich fluchend fallen. Am liebsten wäre er zurück gegangen, doch sein Meister befahl ihm zu flüchten so weit weg zu flüchten, wie er nur konnte. Rombra schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf das Versteck in Ravi das er hatte. Die Energie im Ring reichte mehr als nur aus, um ihn dorthin zu bringen. Er setzte sie frei und als er die Augen öffnete stand er im Raum des Gasthauses, in dem er ein Zimmer gemietet hatte. Er würde solange in Ravi bleiben, bis Ran sich auf den Weg gemacht hatte. Sein Meister würde ihm Bescheid geben wann und wohin er genau aufbrechen müsste.


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#553

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 17.03.2013 23:11
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro knurrte vor Zorn. Er war abgehauen, dieser verdammte Feigling. Wäre sie schneller gewesen, hätte sie ihn vielleicht daran hindern können, oder es wäre ihm irgendetwas anderes merkwürdiges zugestossen, aber so war er weg, und sie wusste nicht wohin.
Sie drehte sich um und sprang auf eine Zinne der Mauer. Der Wind zerrte an ihr und ein Blitz schoss über den Himmel, gefolgt von ohrenbetäubendem Donner. Wäre sie nicht so zornig gewesen, hätte sie sich fragen müssen, warum der Sturm weiterging, ja sich sogar noch verstärkt hatte, obwohl der Magier fort war. So aber richtete sie nur ihre Säbelspitze auf Ran und den Drachen, die am Fuss der Festung lagen und rief: "Du schuldest mir antworten!"


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#554

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 17.03.2013 23:17
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran sah nur schlecht gelaunt hoch. Sie hatte zu wenig Energie um sich und Aries zu heilen und somit auch zu wenig um Ro die Stirn zu bieten. "Steck den Säbel weg und komm runter, wenn du sie willst!", brüllte sie zurück. Pard würde noch eine Weile brauchen, bis er kam. Mit dem nächsten Blitz brach Eisregen über Drez ein.


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#555

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 17.03.2013 23:41
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro kam nicht ganz umhin, einzusehen, dass es nicht viel Sinn machte, sich durch den Regen anzuschreien. Und die Blutlache unter dem Drachen sah gross genug aus, dass er möglicherweise nicht mehr flog. Gut, sie würde hinuntergehen. Noch einmal streckte sie wütend und drohend den Säbel zum Himmel aus, obwohl sie wusste, dass der Magier längst nicht mehr dort war. Was dann geschah, begriff sie erst eine ganze Weile später. Einen Augenblick lang knallte es extrem laut, dann verlor die Welt ihr festes Gefüge und wirbelte wahllos durcheinander.
Als sie zu sich kam, lag sie rücklings im Schnee. Eisregen prasselte in ihr Gesicht. Irgendetwas roch verbrannt. Sie verspürte das übermächtige Verlangen zu lachen. Einen Atemzug lang versuchte sie sich zurückzuhalten, aber dann brach es glucksend aus ihr hervor, ohne dass sie wusste warum. Irgendwann richtete sie sich kichernd auf. Ihre Hand war so fest um den Griff ihres Säbels geklammert, dass sie das Gefühl hatte, sie nie wieder davon lösen zu können. Ihre Arme und Beine zitterten wie Espenlaub, selbst ihre Zähne klapperten laut aufeinander.
Immer noch kichernd, rappelte sie sich auf, taumelte und krachte gegen die Mauer. Sie wankte auf den Turm zu, öffnete die Tür, die von der Treppe darin auf das Dach führte und begann hinunter zu gehen. Auf den letzten Stufen knickten ihr die Knie ein und sie fiel vor die Füsse zweier Wachmänner, die eben hinauflaufen wollen. Grinsend versuchte sie sich aufzurappeln und fragte: "Leuchte ich?"
Die beiden Dämonen sahen sie an, als hätte sie den Verstand verloren, was bei ihr einen neuen Lachanfall auslöste. Dann fragte sie mit plötzlich ernstem Gesicht noch einmal: "Leuchte ich?"
"Äh, nein", antwortete der eine Wachmann.
"Echt?", meinte sie überrascht, während sie sich aufrappelte. "Merkwürdig." Sie taumelte den Flur entlang davon. "Ich könnte schwören, ich leuchte."
Die beiden Wachmänner starrten ihr entgeistert nach.
Zwei Stockwerke tiefer stiess sie mit Veray zusammen. Er stiess sie von sich. "Bah, du bist ja klatschnass. Wo zum Teufel warst du?"
"Aufm Dach", antwortete sie verschwommen.
Veray packte sie an den Schultern. "Was ist dort oben los? Warum hat es so gekracht?"
"FragmaRan", sagte sie. "Sie liegt vor der Tür."
Veray liess sie los und lief davon. Sie kippte gegen die Wand. Kichernd lehnte sie sich mit dem Rücken dagegen. Dann fiel ihr Kopf nach vorn und ihr Gesichtsfeld schränkte sich auf ein Stück Fussboden ein. Bei allen verdammten Dingen, was war da oben gerade mit ihr passiert?


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#556

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 17.03.2013 23:48
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran glaubte ihren Augen nicht. Hatte Ro ihren Verstand verloren? Sie hatte den Säbel zum Himmel gehoben und ein Blitz liess sich nie zwei Mal bitten. Aber dennoch konnte sie nicht glauben, dass Ro tatsächlich von einem getroffen wurde. Wobei der Säbel sie geschützt haben sollte. Aber dennoch musste sie verletzt sein. Sie seufzte. Gerade Mal Minuten später knallte die Tür auf. Zuerst dachte sie Ro würde kommen, doch dann erkannte sie den leichenblassen Veray, welcher direkt auf sie zustürmte. "Sieh mich nicht so an, ich werde ja wohl kaum sterben", murmelte sie und richtete sich auf.


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#557

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 00:26
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Sterben vielleicht nicht aber..." Er brach ab. Sie war stark verwundet und ihre Kleider voller Blut. Es tat ihm weh sie so zu sehen. Es tat ihm weh zu wissen, was für Schmerzen sie haben musste. "Was... was ist geschehen?", fragte er. "Hat Ro... hat sie dich angegriffen? Ich bin ihr über den Weg gelaufen, sie wirkt völlig verrückt. Was ist passiert?"
Er sah, dass auch der Drache verwundet war. Er wusste nicht, wie er dem Drachen helfen konnte, denn er war kaum jemals einem begegnet, aber er wusste, wie man einem Dämonen helfen konnte, der verwundet war, und Ran war zumindest teilweise ein Dämon. Und er wollte ihr helfen. Vorsichtig schob er die Arme unter sie und hob sie hoch. "Komm, ich bring dich nach drinnen."
Er wandte sich an den Drachen, der erleichtert aufatmete, nun da er Rans Gewicht nicht mehr auf sich trug. Er wusste nicht richtig, wie er ihn ansprechen sollte, doch schliesslich fragte er einfach: "Kannst du gehen?"


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#558

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 00:34
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Wenn du mich so trägst brechen nur die Wunden auf und Pard wird noch mehr Arbeit vor sich haben", sagte sie kleinlaut. "Ausserdemspricht Aries nicht in Worten. Es ist schwer ihn zu verstehen, wenn man ihn nicht kennt", redete sie weiter. "Nur sein Flügel ist verletzt er kann gehen, aber nicht fliegen... Und es war nicht Ro, aber ein anderer Blutsverwandter von dir", fügte sie hinzu. Er hatte den ersten Satz ignoriert, den sie gesagt hatte und so trug er sie durch die Tür. Aries folgte ihnen etwas wiederwillig. Er gab Pard bescheid, wohin sie gingen.


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#559

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 00:49
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er trug sie in ein Zimmer im Erdgeschoss. Es war ein altes Wachenzimmer, dass seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt wurde, aber ein Bett stand darin mit einem noch nicht vollständig von Motten zerfressenen Laken, und er wollte Ran nicht unnötig lange herumtragen. Ausserdem wäre der Drache wohl kaum die enge Treppe hinaufgekommen. Er legte sie auf das Bett. "Ein Blutsverwandter?", fragte er irritiert. "Wer denn?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass Driss Ran angriff, und Vakra schon gar nicht. Achrat? Der hätte sie niemals so zurichten können. Wer blieb dann noch? Natürlich er hatte Verwandte, die weiter entfernt waren, und einige davon lebten auch hier in der Festung, aber warum sollten sie Ran angreifen?

Ro bemerkte am Rande ihres Bewusstseins, dass Leute vorüberhasteten, aber niemand schien von ihr Notiz zu nehmen. Sie erinnerte sich, wie man den Kopf bewegte und blickte ihnen nach. Sie war müde und fühlte sich, als wäre sie stockbesoffen. Wenn man so dicht war, dass man nicht mehr verstand, was um einen lief, war das beste, man ging zu Bett, solange man noch gehen konnte. Sie stiess sich von der Wand weg und wankte den Flur hinunter in die Richtung, in der sie ihr Zimmer vermutete.


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#560

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 00:57
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Rombra, dein Halbbruder. Nachdem er von Vakra davongejagt wurde, hat ihn 'mein Schüler' aufgenommen und zu einem Schwarzmagier gemacht... Er ist der zweite Kopfgeldjäger, der auf mich angesetzt wurde und ich konnte mich nicht überwinden ihn zu töten. Er wusste ausserdem,wie man mich töten kann... Es war kein langer Kampf. Jedenfalls ist Ro plötzlich auf dem dach aufgetaucht und hatte etwas Energie abgezapft... Sie ist ihm kurz begegnet bevor ich ihn weggejagt habe... Dann wurde sie vom Blitz getroffen... Du solltest dir mehr Sorgen um sie machen", erklärte sie schwer atmend. Es kostete sie eine Menge an Kraft. Einer ihrer Muskel an der Seite wardurchtrennt worden, so dass sie nicht mehr sitzen, oder den Oberkörper bewegen konnte. Sie fluchte innerlich. Wo war Pard?


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