RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2013 19:31von Ro Raven •

Er schloss die Türe hinter ihr und verzichtete darauf, ihr eine Antwort auf die Frage zu geben. Immerhin war sie schon im Raum. Stattdessen schwieg er, denn er wusste eigentlich auch sonst nicht, was er sagen sollte. Sein Blick fiel auf das Buch auf seinem Bett, dessen eine Seite immer noch etwas zerknittert war. Er hoffte, dass er nicht im Schlaf darauf gesabbert hatte. Sollte er es wegräumen? Oder erweckte das einen leicht falschen Eindruck? Hm, schwierige Frage. Vorallem, weil er es jetzt, da er daran gedacht hatte, wie man es interpretieren konnte, bestimmt nicht mehr beiläufig hinbekam.
Er sah sie an, und fragte sich, warum genau sie jetzt hier war. Und was er sagen sollte. Ihm fiel immer noch nichts ein. Sein Blick ging weiter zum Feuer. Um nicht weiter dazustehen und zu schweigen, sagte er einfach den ersten Quatsch, der sich überhaupt in seine Gedanken verirrte. "Interessante Art, Feuer zu machen."
Sie zog eine nasse Spur hinter sich her, als sie die Wendeltreppe hinaufstieg, denn der Schnee, der sie von Kopf bis Fuss bedeckte, schmolz und tropfte zu Boden. Ihre Schritte hallten wieder in den wie üblich leeren Gängen. Sie erreichte ihr Zimmer, liess die Türe hinter sich zufallen und schmiss den Mantel in eine Ecke. Dann fiel ihr ein, dass er so kaum trocken würde bis zum Morgen, und das war dann schweinekalt, wenn sie nach draussen ging, also hob sie ihn wieder auf und hängte ihn an den Schrank.
Sie holte Anlauf und warf sich aufs Bett. Noch im Flug fiel ihr ein, dass sie Machek immer noch kein Buch gebracht hatte. Als sie landete, fügte sich dem Gedanken hinzu, dass sie dazu zuerst Veray fragen musste. Ächzend - das verdammte Bettgestell war härter als sie erwartet hatte - rollte sich auf den Boden, rappelte sich auf und marschierte in Richtung Veray's Zimmer.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2013 19:55von Randreyah •

Ran grinste, zog den Mantel aus, weil ihr jetzt zu warm war und setzte sich auf sein Bett. "Ich kann es dir ja beibringen, wenn du willst...", murmelte sie und hob das buch vom Kopfkissen auf. Sie strich die Seite glatt, legte das Lesezeichen an die Stelle und schloss es. "Hier", sagte sie und hielt es ihm entgegen. Er zögerte. Wieso genau wusste sie nicht. Es wollte ihr einfach nicht in dem Sinn kommen, wieso er sie so anstarrte. Hätte sie seine Gedanken gelesen und würde sie sie lesen wüsste sie es. Veray starrte sie mit beinahe offenem Mund an, weil sie nur noch in ihrem Seidennachthemd auf seinem Bett sass und ihm ein Buch hinhielt.
Nach einigem Zögern nahm er es entgegen, legte es wortlos weg und setzte sich neben sie hin. "Tut mir Leid, falls ich dich geweckt habe", meinte sie nach einer Weile. Doch als er den Mund aufmachte, um zu antworten Klopfte es an der Tür und er erhob sich seufzend, um zu öffnen. Ran spähte an ihm vorbei, damit sie einen besseren Blick auf den Klopfer hatte. Sie schluckte, als sie Ro sah, welche erst Mitten in ihrer Frage an Veray merkte, wer da auf seinem Bett sass.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2013 21:43von Ro Raven •

Manchmal erstaunte es sie, wie sehr ihre Gedanken hinter ihren Handlungen hinterherliefen. Vermutlich war es der Grund, warum sie so gut war im Kämpfen, aber manchmal führte es zu bescheuerten Situationen. Ihr fiel erst, als sie schon an Verays Zimmertür geklopft hatte, ein, dass es schon fast Morgen war. Veray blieb oft lange auf, aber so lange auch nicht.
Sie stellte sich darauf ein, sich zu entschuldigen, wenn er überhaupt öffnete. Er öffnete, und zwar viel schneller als sie erwartet hatte. Sie begann: "Sorry, falls ich dich geweckt habe, aber..."
Mitten im Satz verlor sie den Faden, als sie sah, dass eine Frau im Raum auf der Bettkante sass. Nicht irgendeine Frau. Ran. Wieso zum Teufel sass die da? Wieso war die überhaupt hier im Haus? Oder hatte sie jetzt Halluzinationen?
Veray reagierte erstaunlich geistesgegenwärtig. "Sie übernachtet hier, weil sie kein eigenes Haus in der Nähe hat. Und weil vielleicht noch mehr Meuchelmörder es auf sie abgesehen haben könnten."
"Ah, und sie übernachtet in deinem Zimmer?", fragte Ro.
Ihre Stimme klang nicht vorwurfsvoll oder zynisch, wie er es erwartet hatte, sondern einfach nur verwirrt. Veray fragte sich, ob sie getrunken hatte, aber was hätte sie trinken sollen? Vakra hatte allen Alkohol in der Festung irgendwo einschliessen lassen, nachdem sie sich in den ersten Tagen besinnungslos gesoffen hatte. "Nein", antwortete er. "Aber sie schläft ja auch nicht. Du übrigens auch nicht. Wieso?"
"Ich wollte dich fragen wegen dem Buch für Machek und..." Wieder brach sie ab. Irgendetwas war an der Situation merkwürdig, aber sie kam grad nicht drauf was. Ihr Blick schweifte über das Zimmer. Ran trug ein Nachthemd. Es war nicht gerade durchsichtig, aber der Stoff war ziemlich dünn, und fiel nicht gerade kaschierend um ihre Figur. Das verwirrte sie irgendwie. Wieso verwirrte sie das?
Ihre Gedanken begannen sich mit einem Ruck wieder zu drehen. "Moment mal, wieso genau ist Ran jetzt hier?"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2013 21:59von Randreyah •

Ran wusste nicht genau was sie sagen sollte. Also grüsste sie sie nur fröhlich winkend mit dem Satz 'Aus einem besseren Grund, als du' vor ihrem inneren Auge schwebend. Sie hatte lust sie noch weiter zu verwirren, aber Veray sorgte schon durch sein Erstarren und die lange Pause, die er sich gönnte bevor er antwortete, genug dafür.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 14.03.2013 22:24von Ro Raven •

"Weil sie keine eigene Unterkunft hat, und weil man Reisende nicht draussen in der Kälte stehen lässt, sondern ihnen ein Bett und was zu Essen gibt, wenn man es sich irgendwie leisten kann. Das nennt man Gastfreundschaft", erklärte Veray betont langsam und deutlich.
"Das ist mir auch klar", meinte Ro leicht gereizt. "Aber wieso ist sie hier? In deinem Zimmer?"
Veray verdrehte die Augen mit einem 'du bist schlimmer als Vakra' Gesichsaudruck. "Ran ist in Drez aufgewachsen. Sie war früher oft hier. Alte Freunde plaudern manchmal miteinander und erzählen sich, wie es ihnen geht, weisst du? Ausserdem geht es dich eigentlich überhaupt nichts an, warum sie hier ist oder nicht!"
Mit diesen Worten zog er die Türe zu, aber Ro stellte den Fuss dazwischen. "Natürlich geht es mich etwas an!"
"Ach ja, und warum bitteschön?", fragte Veray kühl.
"Weil... weil... weil ich auch zur Familie gehöre und doch wohl wissen darf, was wir für Gäste beherbergen, oder nicht?"
"Ja, schön, jetzt weisst du's, also kannst du schlafen gehen", meinte Veray und versuchte wieder die Tür zuzudrücken, denn sie hatte den Fuss weggenommen. Anstatt ihn wieder dazwischen zu stellen, trat sie kurzerhand gegen die Tür. Veray fluchte so grob, wie sonst nur sie es tat, als ihm die Holzplatte fast ins Gesicht knallte.
"Du hast mir nicht zu sagen, wann ich was tun soll!", fauchte sie. "Das kann nur Vakra!"
"Gut", meinte Veray, und auch er klang nun ziemlich wütend. "Ich sage dir nicht, dass du schlafen gehen sollst, aber ich sage dir, dass du mich meine Zimmertüre schliessen lassen sollst und das kann ich dir sagen, denn es ist meine Zimmertüre!"
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