RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 08.03.2013 22:55von Ro Raven •

"Ein Versprechen, das unter Zwang gegeben wurde ist nichts wert", knurrte Ro. "Und wenn es gebrochen wird, ist das kein Verrat. Aber wie du willst." Sie trat zurück. "Sprich mit ihr und frag sie, wenn du etwas von ihr wissen willst. Sie hat mir Antworten gegeben, sie wird auch dir welche geben, wenn du ihr das richtige im Tausch dafür anbietest."
Sie ahnte, dass es Ran kaum um irgendeinen Verrat ging bei dieser Sache, sondern dass sie genau wusste, dass die Elfe auf sie angesetzt war. Vermutlich hatte Veray ihr das längst erzählt. Natürlich, warum sollte er nicht? Ro unterdrückte ein Zähneblecken. Sie wusste, warum sie es nicht getan hätte, aber Veray dachte in diesem Punkt mit Bestimmtheit anders. Immerhin schien er Ran recht gut zu kennen.
"Aber keine faulen Tricks", fügte sie hinzu. "Ich behalte dich im Auge."
Manchmal war es schwer, die verschiedenen Gedanken übereinander zu bringen, vor allem, wenn sich die Leute stritten. Sie konnten sich hassen bis aufs Blut, sich gegenseitig umbringen wollen, aber er verstand warum. Immer hatten beide Gründe dafür, Gründe die völlig plausibel und rechtens waren. Für einen Aussenstehenden vielleicht nicht, aber er war kein Aussenstehender. Und deshalb griff er niemals in einen Streit ein, obwohl es ihm ein leichtes gewesen wäre mit dem Wissen, das er hatte. Er kannte die Ängste, die Schwachpunkte der Streitenden, wusste, wo sie selbst nicht an das glaubten, was sie sagten. Hätte er sich entschieden, den einen zu unterstützen, hätte er den anderen bodigen können, bis von ihm kaum mehr übrig blieb als ein Häufchen Elend. Aber er entschied sich niemals für jemanden oder gegen jemanden, denn er konnte beide Parteien gleichermassen verstehen, und keiner war aufgrund von dem, was er jeweils wusste und fühlte, im Unrecht. Im Grunde lagen beide richtig, von ihrem Standpunkt aus betrachtet und beide falsch aus Sicht des anderen. Achrat sah beide Seiten, also konnte und wollte er für keine Partei ergreifen.
Aber jetzt war die Situation anders. Er sah Verays Unsicherheit und das Dilemma in dem er steckte, einerseits hin und her gerissen, auf welche Seite er sich Stellen sollte, wenn der Konflikt exkalierte, andererseits darum bemüht genau das zu verhindern, ohne jedoch einen Weg dafür zu finden, mit dem er den Streit nicht möglicherweise noch verschlimmerte. Er spürte den Schmerz der Elfe, oder zumindest den Widerklang davon, denn Akkaya hatte ihn offensichtlich geblockt, was ihn doch einigermassen nervte. Er sah auch Ro's Hass. Ein merkwürdiger Hass, vorallem weil er wusste, dass sie selber im Grunde davon verwirrt war und nicht die Hälfte von dem, was darin brodelte wirklich verstand. Aber so seltsam das auch war, dieser Hass wäre durchaus ein legitimer Grund für sie gewesen, Akkaya auf der Stelle umzubringen. Nur von einer Person sah er nichts, und das war Akkaya selbst, denn sie hatte ihren Geist abgeschirmt. Warum tat sie was sie tat und sagte, was sie sagte? Warum grub sie in den Erinnerungen der Elfe auf eine so grausame Art? Er sah den Grund nicht dafür. Und ohne einen Grund war es nur verabscheuenswürdig.
Er musste sie dazu bringen, ihre Barriere sinken zu lassen, sei es, um sie anzugreifen, oder einfach nur um sie zu verstehen. Ihm kam eine Idee. Sie hatte ihm vieles gezeigt aus ihrem früheren Leben, auch diesen Mann namens Aion. Bilder von ihm und seine Geschichte, aber hinter allem auch, wer er war, wie sie ihn wahrgenommen hatte. Er holte diese Erinnerung aus dem dunklen Chaos unter seinem Verstand und tat etwas, was er noch nie getan hatte: er hob sie über sich selbst, nahm ihre Gestalt an, übernahm ihr denken, das Denken, dass Akkaya von dem Mann namens Aion erwartete. Dann näherte er sich ihrem Geist, nicht als Achrat, sondern als Aion.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.03.2013 02:32von Randreyah •

"Wo ist er?", fragte Ran, nach einigen Augenblicken. Weya reagierte nicht. "Woher weiss er es?", fragte sie weiter. "Er ist dein Schüler", antwortete die Elfe zerknirscht. "Hast du dein Versprechen mir gegenüber unter Zwang abgelegt?" Die Elfe schüttelte den Kopf. "Sondern?", fragte Reyla und hob eine Augenbraue. "Weil ich nicht sterben wollte und es mein Auftrag war." - "Wessen Auftrag?" - "Der deines Schülers." - "Sein Name?" Die Elfe schluckte. Sie konnte den Namen nicht aussprechen, er war in einer Sprache gesprochen, die sie nicht sprechen konnte. Ran nickte. Geh, wollte sie sagen, als etwas unerwartetes geschah. Sie erschauderte.
Etwas, oder jemand berührte ihren Geist. Es fühlte sich vertraut an. Es war so, als stünde Aions Geist neben ihr. Doch in dem Moment, in dem sie ihren Geist öffnen wollte, erinnerte sie der blaue Stein um ihren Hals an das was geschehen war und dass das, was sie jetzt hörte schlicht nicht er sein konnte. Also musste es jemand anderes sein. Sie brauchte nicht lang, um herauszufinden, dass es Achrat war. "Was ist Achrat?", fragte sie und liess nur ihre Stimme durch die Barriere klingen. "Geh, wenn sie dich lassen", sagte sie an die Elfe gewendet und drehte sich so, dass sie auch Veray sehen konnte. "Ich zahle für den Schaden", fügte sie hinzu. Sie war merkwürdigerweise ruhig. So ruhig, dass es sie erschreckte. Das Wissen um die Identität von Weyas Arbeitgeber schien ihre Gedanken zu glätten. Aber Achrat warf Frage auf, die sie nur beantworten konnte, wenn sie sich öffnete. Sie erlaubte ihm so weit in ihre Barriere einzudringen, dass er den Garten des Blutmondes betreten konnte, den Garten ihrer Seele, den er bereits kante.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 19:17von Ro Raven •

Achrat achtete nicht auf die Landschaft, die ihr Geist vor ihm ausbreitete. "Warum hast du das getan? Warum hast du ihr damit gedroht, ihre Seele zu vernichten?", fragte er, und er schaffte es nicht ganz, seinen Zorn und sein Unverständnis über diese Vorgehensweise aus seinen Gedanken fern zu halten.
"Ich habe eine Abmachung mit dir, und ich halte sie ein", sagte Ro zu der Elfe und befahl den Männern: "Nehmt die Waffen weg!"
Einige zögerten etwas. Vermutlich widerstrebte es ihnen, eine Verbrecherin einfach so laufen zu lassen. Oder es widerstebte ihnen auch nur, eine Elfe laufen zu lassen. Dennoch gehorchten sie.
Auch Ro senkte den Säbel, trat einen Schritt auf die Elfe zu und sagte: "Ich würde dich gerne noch ein Stück Weg begleiten, wenn es dir nichts ausmacht. Und dir auch noch ein, zwei Fragen stellen, aber ich werde dich nicht zwingen, sie zu beantworten oder mir überhaupt zuzuhören."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 20:08von Randreyah •

Weya nickte und erhob sich. Mit einem letzten Blick auf Ran, die sich wegdrehte und die Schnauze der Nachtkatze tätschelte.
"Du missverstehst da etwas Achrat. Ich habe nicht IHR damit gedroht. Sie ist nur eine Puppe eines anderen. Der Schmerz sollte nur ihn vertreiben, damit ich Zugriff auf ihre Erinnerungen habe, ohne dass er eingreift", gab Ran zur Antwort.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 20:25von Ro Raven •

"Ist ER so gefährlich für dich, dass du solchen Schmerz in Kauf nehmen musst, um deine Ziele ihm gegenüber zu erreichen?", fragte Achrat.
Ro wartete, bis sie einige Distanz zwischen sich und die übrigen gebracht hatten. Dann fragte sie: "Du bist also Kopfgeldjäger? Lässt es sich damit gut leben?"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 20:30von Randreyah •

Maenavry
Er wusste nicht genau was er tun sollte. In den Osten gehen wollte er nicht und sonst wohin zog es ihn ebenfalls nicht. Er seufzte. Sollte er hier in Drez bleiben? Zumindest so lange, bis sein Clan wieder zurückkam? Oder sollte er doch lieber nach Lovit gehen?
Sein Ziel hatte er erreiht und doch nicht. Sie Aufgabe, sie ihm sein Talent aufbürgte hatte er noch nicht erfüllt. Somit würde er keinen Frieden finden können. Er seufzte. Sollte er Ran aufsuchen und sie um ein Bündnis zwischen ihren Clans bitten? Sollte er es doch lieber lassen? Sollte er sich eine Frau suchen und mit ihr ein Kind grossziehen, bis ihn die nächste Schlacht rief? Er schüttelte den Kopf, um all die wirren und unangenehmen Gedanken zu vertreiben. Am besten war es, wenn er sich die Füsse vertrat.
Sein Weg führte ihn in die Wälder Drez. Einige Stunden lief er schon und jetzt sah er etwas ungewöhnliches vor sich. Eine Gruppe von Dämonen, eine Elfe, Ran und ein Drache standen versammelt vor ihm. Er schluckte. Wo war er jetzt schon wieder hineingestolpert?
Es dauerte eine Weile bis er begriff, dass die verängstigte Elfe vor ihm Weya war. Er brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen wovor Weya so fürchterliche Angst hatte. Sie musste Ran auf irgendeine Weise verärgert haben.
Er wartete, bis die Elfe mit einer Dämonin fortging.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 20:46von Randreyah •

Randreyah
"Wenn du wüsstest wie sehr, würdest du dich nicht trauen auch nur ihre Seele anzufassen... Wahrscheinlich weiss er jetzt von deiner Existenz", antwortete Ran gleichzeitig zu ihrer Frage an Driss und Veray ob sie jetzt mit zur Schwarzen Festung sollte, um die Verantwortung für das zerbrochene Fenster und Verays Entführung zu übernehmen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 21:00von Randreyah •

Weya lächelte. Etwas fehlte. Es war so, als sei nach Rans Angriff eine Last von ihren Schultern gefallen, doch so spürte sie nur noch mehr, wie die Seele der Halbdämonin (Ran) sie mit Adleraugen beobachtete.
"Es kommt darauf an, wie gut dass man ist. Ich für meinen Teil kann davon hervorragend leben", antwortete sie leiht grinsend. Sie konnte ahnen, dass sie immer noch sehr bleich und leicht zittrig war. Doch das störte sie nicht im Moment. Sie fragte sich nur, wie diese Frau ihre Energie so schnell hatte aufsaugen können, ojne Sxhaden zu nehmen. Lag das am Säbel? War dieser etwa, einem Magierstab ähnlich? Ein Magierwekzeug? Aber wenn, wieso trug ihn dann eine Nichtmagierin?
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 21:27von Ro Raven •

"Wer ist er?", fragte Achrat etwas verunsichert. "Ich denke, wenn er gefählich für mich ist, sollte ich wenigstens wissen, vor wem ich mich in Acht nehmen muss."
"Vielleicht sollte ich mich mal damit versuchen", meinte Ro scherzhaft. Dann verblasste ihr Grinsen. Wenn Vakra sie überhaupt mal wieder wegliess. Nun, er würde sie lassen, ob er wollte oder nicht. Oder anders gesagt: wenn die Vorbereitungen fertig waren, würde sie einfach gehen. Und Vakra nicht fragen.
"Weiss Ran, wer dein Auftraggeber ist?", fragte sie.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.03.2013 21:37von Randreyah •

"Anscheinend schon", antwortete Weya. "Sie hat ihn durch mich aufgespürt", fügte sie leicht zerknirscht hinzu.
Rans kalte Silberaugen wanderten zu Achrat. "Seine Seele fühlt sich wie eine zähe, dickflüssige Nebelwolke an, die alles um sich herum verschlingen will. Eine Wolke die dem Inhalt Pandoras Büchse ähnelt. Halte dich von ihm fern. Am besten von allen Magiern. Wenn er von dir weiss, wird er bald versuchen dich zu kriegen. Auf die eine, oder andere Art und Weise." Du bist noch zu schwach, um dich gegen ihn erfolgreich zur Wehr zu setzen; Er wird dich verschlingen als wärst du nur ein kleines Staubkorn, fügte sie kleinlaut in Gedanken hinzu. Sie selbst zweifelte daran, dass sie eine Cahnce gegen 'ihren Schüler' hatte, doch das konnte niemand sehen, denn um ihren Geist stand noch der undurchdringliche Wall, der sie vor allem schützte uns abgrenzte.
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