RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 01:22von Ro Raven •

"Rombra!", spie er aus. "Dieser verdammte Bastard, dieser dreckige..." Er stockte als die zweite Hälfte von Ran's Worten bei ihm ankam. "Sie wurde was?!"
Schritte kamen den Flur hinunter, dann betrat eine Frau den Raum. Veray kannte sie. Sie hiess Sashre und sie kümmerte sich um die Verletzten der Festung. Auf irgendeine Art war sie bestimmt mit ihm verwandt, aber er wusste nicht wie. Bei den Sechalrja interessierte der genaue Verwandtschaftsgrad irgendwie niemanden mehr. Im Moment sah sie ziemlich müde aus, aber Veray war klar, dass sie selbst so noch die grössere Hilfe war als er.
Er sah Ran an und war dachte, dass im Moment kaum irgendjemand schlimmer dran sein konnte als sie, doch schliesslich verliess er den Raum und machte sich auf die Suche nach Ro.
Sie drehte am Knauf einer Türe, doch sie liess sich nicht öffnen. Als die Türe plötzlich doch nachgab, taumelte sie in den Raum. Es war nicht ihr Zimmer, aber da stand ein Sessel und sie liess sich hineinfallen. Immer noch zitterten ihre Hände und mittlerweile war es nicht mehr ganz so lustig, denn langsam wurde ihr klar, dass das nicht ganz normal war. Sie hatte das unangenehme Gefühl, nächstens ohnmächtig zu werden.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. "Ro? Alles in Ordnung."
"Jein", antwortete sie.
"Was jein?", fragte Veray und trat um den Sessel herum.
"Keine Ahnung", sagte sie.
"Ran sagt, du wurdest vom Blitz getroffen."
Sie starrte ihn ungläubig an. "Was?!" Dann begann sie zu lachen. "Willst du mich verarschen?"
Veray musterte sie von Kopf bis Fuss, dann meinte er: "Steh auf!"
Ro versuchte auf die Füsse zu kommen, aber es gelang ihr erst wirklich, als Veray nachhalf. Immer wieder begann sie zu kichern.
"Ich glaube dir hats mehr als nur die Schuhsohlen durchgebrannt", murmelte Veray, während sie auf ihn gestützt auf den Flur hinauswankte.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 01:33von Randreyah •

Die Dämonin konnte nicht viel tun, sie hatte viel Erfahrung, aber einen durchtrennten Muskel konnte sie nicht heilen. Ran seufzte erleichtert, als sie Pards halb genervte Stimme hörte. Er entschuldigte sich für die Störung und trat ein, stellte sich vor und scheuchte die Frau freundlich ungeduldig nach draussen. Dann wandte er sich Ran zu. "Wieso?", fragte er und sah sie nur wütend an. "Was?", fragte sie jetzt ebenfalls genervt. "Wieso muss immer ich deine Drecksarbeit erledigen? Zuerst scheucht man mich wegen des Rufes hin und her. Ich muss zwischen Lovit und dem Östlichen Gebirge pendeln und dann das!?", er deutete mit beiden Händen auf sie. Ran grinste schwach. "Du bist halt der beste Heiler in ganz Dreitan", sagte sie und er wusste nicht was er darauf entgegnen sollte. "Zieh dich aus", wies er sie an, realisierte aber, dass sie das ja nicht konnte und holte ein Skalpell aus seinem Gürtel. Mit ihm schnitt er ihre Kleidung auf und sah sich die Wunden an.
"Du bist unsterblich, aber das heisst nicht, dass du auch unverwundbar bist", murrte er und ging vor die Tür, um die vorher hinausgescheuchte Dämonin nach Tüchern, heissem Wasser und etwas zu Essen zu bitten. Er liess auch nach Ro suchen, als Ran erwähnte, dass diese vom Blitz getroffen wurde.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 16:15von Ro Raven •

Ro stolperte und nur Veray bewahrte sie davor, der Länge nach auf den Boden zu knallen. "Ich bin müde", murmelte sie. "Ich will schlafen. Wo ist mein Bett?"
Veray musterte sie. "Ich weiss nicht, ob das eine gute Idee ist, wenn du einschläfst."
Dennoch brachte er sie in ihr Zimmer. Sie kippte auf das Bett und rollte sich zusammen. Aber sie schlief nicht ein, sie war viel zu wach. Ihr Verstand versuchte zu verstehen, was geschehen war, aber er scheiterte kläglich. Viel zu viel war passiert in viel zu kurzer Zeit. Sie kam nicht mehr nach. Sie kam einfach nicht mehr nach. Es war zu viel. Leise begann sie zu weinen.
"Was ist?", fragte Veray alarmierte. "Hast du Schmerzen?"
Sie schüttelte schluchzend den Kopf und zog die Knie an, bis sie da lag, wie ein verschürtes Paket, die Arme um sich selbst gewickelt. Sie zitterte. Ihr war kalt. Nicht körperlich. Ihr war kalt in der Brust, dort wo ihr Herz sein musste. Alles war kalt. Sie war allein. So allein. Sie rollte sich noch enger zusammen und biss sich auf die Lippen in einem vergeblichen Versuch, ihr Schluchzen zu ersticken.
Veray stand völlig ratlos daneben. "Was ist denn?", fragte er.
"Nichts", sagte sie erstickt. Das stimmte nicht. Es war alles. Aber das konnte und wollte sie nicht erklären. Sie krümmte sich zusammen und schaffte es fast nicht, wieder Luft zu holen.
Die Türe ging auf. "Ist sie hier?, fragte eine Frau.
Veray deutete nur auf das Bett.
"Was ist mit ihr?"
"Ich weiss nicht", sagte Veray hilflos.
Die Frau fasste Ro sanft an der Schulter. "Komm. Ein Heiler ist gekommen, er wird nach dir sehen."
Ro liess sich aufrichten. "Ein Heiler... was für ein Heiler?"
"Er kommt aus Lovit und ist ein Vertrauter von Ran. Sein Name ist Pard."
Ro schnellte mit einer Bewegung auf, sprang einen Schritt von Veray und der Frau weg und zog ihren Säbel. "NEIN!", schrie sie mit tränenüberströmten Wangen. "Nein!"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 21:24von Randreyah •

Zuerst heilte Pard die einfachen Schnittwunden. Das allein kostete ihn schon eine Stunde und eine Menge an Energie. Dann kam der Muskel an die Reihe. Er holte einen kleinen Hacken hervor und als dieser in das Fleisch eindrang war Ran sowieso nur noch halb bei Bewusstsein. Doch als der Muskel befestigt war und Pard ihre Haut zusammen wachsen liess, konnte sie einen Schrei nicht unterdrücken. Es war, als würde sich ihr gesamter Körper gegen die Heilung wehren, so als würde er den Tod wollen. Sie biss in eines der Tücher, um ihren Schrei zu unterdrücken. Doch es half nur Teils etwas.
Sie verfluchte sich hier zu sein und den Schmerz nicht zu ertragen. Sie verfluchte Veray, dass er sie einfach nicht hatte im Schnee liegen lassen, denn so hätte sie sich das erspart, was folgen würde. Der Schmerz verschwand genauso schnell wie er gekommen war. Schwach tastete sie nach der Wunde, doch spürte keine Narbe. Pard liess sich auf einen Stuhl fallen, den die Frau mit den Tüchern und dem Wasser gebracht hatte.
Ran setzte sich zitternd auf. "Danke", murmelte sie und zog sich ein Laken über den halbnackten Körper. Sie fröstelte. Dann sah sie zu Aries hinüber, der wirklich mehr einer Katze ähnelte, als einem Drachen, so wie er aufrecht da sass, mit dem Schweif unruhig spielte und sie schräg ansah. "Pard", begann sie, doch hielt inne, ihr war schwummrig vor Augen. Der Arzt stand auf, ging zu ihr hinüber und legte ihr seinen Mantel über die Schultern. Er was blasser als sonst. "Hier", sagte er und reichte ihr eine Glasflasche die eine grünliche durchsichtige Flüssigkeit enthielt. "Es hilft deine Energie schneller wieder herzustellen", murmelte er und ging zum Drachen über, der seinen Flügel sofort ausstreckte. In dem Moment klopfte jemand an der Tür.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 22:37von Ro Raven •

"Ro!", sagte die Frau mit bestimmter Stimme und trat einen Schritt auf sie zu.
"Geh weg!", schrie Ro und fuchtelte mit dem Säbel herum, sodass die Dämonin schnell wieder zurücktrat und es nicht wagte, wieder näher zu kommen. "Ro", sagte sie stattdessen nochmal. "Ro, was ist los?"
"Weg!", rief Ro verzweifelt. Sie sah Veray an und in ihrem Blick lag blanke Panik. "Lass nicht zu, dass er mich anrührt", flehte sie. "Bitte lass es nicht zu."
Veray runzelte die Stirn. "Wieso, was ist mit ihm?"
"Er... er ist ein Magier", stiess Ro hervor und begann wieder zu schluchzen.
"Er sollte nach dir sehen und er kann dich heilen", sagte die Frau.
"Nein!", schrie Ro. "Nein! Nein!" Dann krümmte sie sich in einem Weinkrampf zu Boden, der Säbel entglitt fast ihrer Hand.
Vorsichtig trat die Frau auf sie zu und hielt sie an den Schultern fest. "Du brauchst keine Angst zu haben. Er ist ein guter Mann. Komm, lass dich von ihm behandeln."
Ro stiess die Frau von sich und taumelte rückwärts gegen die Wand. "Nein! Niemals!", stammelte sie. "Nein!"
Die Stimme der Frau klang nun gereizt. "Sei nicht so störrisch. Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Jetzt komm schon, oder muss ich dich zwingen?"
Wieder kam sie einen Schritt näher. Ro riss den Säbel hoch. "Komm nicht näher!", rief sie mit zitternder Stimme. "Keinen Schritt. Oder ich bring dich um!"
Sie wusste, dass die Drohung nicht sehr bedrohlich wirkte, denn ihre Hand zitterte so stark, dass sie kaum den Säbel geradeaus richten konnte. Schliesslich trat die Frau mit einem schnellen Schritt auf sie zu und packte die Hand, um ihn ihr abzunehmen. "Nein!", schrie Ro und klammerte sich mit aller Kraft daran fest. "Nein, nein, nein..." Ihr Ruf wurde immer verzweifelter, bis ihr der Säbel schliesslich entglitt. Sie sank an der Mauer zu Boden. Ihre Stimme war nur noch ein Wimmern. Die Frau kam wieder auf sie zu und wollte sie zwingen aufzustehen. Sie rollte sich zusammen und schlug den Kopf gegen hart den Boden.
Veray hatte die ganze Zeit daneben gestanden, doch nun trat er auf die Frau zu und hielt sie am Arm fest. "Lass sie."
"Aber...", setzte die Frau zu einer Antwort an. "Sie wurde vom Blitz getroffen. Der Heiler sagte..."
"Sieh sie dir an", sagte Veray, und in seiner Stimme lag dieser Klang von Autorität, den Ro schon einmal bemerkt hatte. "Sie will es nicht. Sie hat Panik davor. Ich bin kein Fachmann für Medizin, aber ich sehe, dass es ihr jetzt aus purer Angst vor diesem Pard viel dreckiger geht als vorher. Also lass sie in Ruhe!"
Die Frau schnaubte, aber sie sagte nichts mehr. Dann hörte Ro Veray's Stimme nahe bei ihr. "Komm, leg dich zurück ins Bett."
Sie wimmerte, aber er half ihr auf und brachte sie zurück zum Bett. Sie sank darauf und rollte sich zusammen, immer noch schluchzend. Nein, keine Magie! Keine Magie. Es war zu viel. Sie verstand es nicht mehr. Niemand konnte es erklären. Sie waren alle tot. Irgendwann öffnete sie die Augen einen Spaltbreit. Ihr Blick war verschwommen und sie sah nur einen Schemen mit langen, dunklen Haaren und einer Rüstung, der sich vor flackerndem Feuer abzeichnete. Er hielt einen Säbel in der Hand, der messingfarben schimmerte. Sie erkannte ihn am Säbel. "Darez?", flüsterte sie ungläubig, dann fiel sie endgültig in den Schlaf hinüber.
Er stiess die Türe auf und machte sich auf den Weg nach unten. Sashre hatte er angewiesen, bei Ro zu bleiben und auf sie aufzupassen, aber ihr auf keinen Fall, auf keinen Fall den Säbel abzunehmen. Er hatte ihn ihr in die Hand gedrückt und sie hatte sich sofort daran festgeklammert, wie ein Ertrinkender an dem Seil, dass man ihm zuwirft. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, als er sich daran erinnerte, was sie gesagt hatte. Sie hatte ihn für Darez gehalten, als er den Säbel aufgehoben hatte. Er hatte Darez niemals gekannt, aber irgendwie war es unheimlich, für eine Person gehalten zu werden, die längst tot war.
Er erreichte das Zimmer, in dem er Ran hingelegt hatte und klopfte vorsichtig an, denn er wollte den Arzt auf keinen Fall stören. Als jedoch nciht gleich eine Antwort kam, öffnete er die Tür einen Spaltbreit und sah hinein.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 22:45von Randreyah •

Aries war der erste, der Veray bemerkte. Er drehte seinen Kopf zu ihm und sah ihn aus den dunklen Augen freundlich an, leicht das Lächeln eines Zweibeiners imitierend. Pard warf einen Blick auf Ran, dann sagte er dem Dämon hineinzutreten.
Ran zog den Mantel enger um sich, um die Narben zu verdecken, denn sie hatte keine Lust auf eine Moralpredigt, doch dann fiel ihr ein, dass sie ja gar keine neuen Narben aufzuweisen hatte und entspannte sich wieder. "Du siehst bleich aus", lächelte sie Veray schwach an und zog die Beine an. Sie warf einen Blick auf Pard der sich mit Aries wegen seinem Flügel unterhielt. Er wollte ihn also heilen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 22:51von Ro Raven •

Er schloss die Tür hinter sich und liess sich seufzend mit dem Rücken dagegen sinken. Wenn er ehrlich war, hatte diese Nacht ziemlich an seinen Nerven gezerrt, abgesehen davon, dass er es sich nicht gewohnt war, so gut wie nicht zu schlafen. "Gut möglich", murmelte er. "Immerhin wurde ich gerade mit einem Toten verwechselt. Dafür muss man wohl ein wenig bleich sein."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 18.03.2013 23:29von Randreyah •

"Das kann ich mir vorstellen", nickte sie. "Wieso hast du sie eigentlich nicht mitgebracht? Pard könnte ihr etwas zur Beruhigung geben. Tee oder sowas", fragte sie und stützte den Kopf an den Knien ab. Jetzt fühlte sie sich müde, aber sie wusste, dass wenn sie jetzt einschlief, sie für die nächsten paar Tage schlafen würde, was sie sich nicht erlauben konnte. Sie hatte sowieso zu viel Zeit in Drez verloren.
Pard sah sich den zerfetzten Flügel des Drachen an, währendem die beiden anderen sich unterhielten. Bei dem Wort Tee zur Beruhigung warf er nur Ran einen prüfenden Blick zu und wandte sich wieder Aries zu. Der Drache liess ihn seine Energie gebrauchen, was seine Arbeit erleichterte. Glücklicherweise war nur die Flughaut zerrissen und der Rest des Flügels unverletzt, bis auf einen Kratzer an der Flanke, war auch der Rest des Drachen intakt. Der Dämon wollte sich nicht in Rans Gespräch mit dem jungen Dämon einmischen, aber er musste es einfach sagen. "Wenn du dir keine Lungenentzündung einfangen willst, solltest du dich besser zudecken, oder anzihen", brummte er. Es war klar, dass er sie und nicht den Drachen meinte, denn er konnte schon hören, wie der Mantel raschelte, als sie ihn zuknöpfte und ihre Beine unter ihn zog.
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