RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 27.03.2013 00:30von Ro Raven •

"Ja", sagte Veray und klang dabei, als würde er nächstens umkippen. "Abgesehen davon, dass ich vorhin geglaubt habe, mein Herz würde stillstehen. Bei allen Geistern, bin ich froh, dass du lebst."
Ro blieb einige Meter von den beiden entfernt stehen und musterte Rombra. Ein Schwarzmagier, der eigentlich gar kein Magier war. Jemand, der Rache wollte für erlittene Schmach. Jemand, der brannte vor Hass. Eigentlich merkwürdig, dass er gar nicht zur Familie gehörte. In diesem Moment hätte sie zu gerne gewusst, wer sein Vater war.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 15:00von Ro Raven •

Ro starrte Veray an. Sie sah ihm an, dass er im Begriff war Ran an sich zu drücken, aber selbst ihm musste wohl klar sein, dass das gerade nicht ganz der richtige Moment war. Schliesslich beherrschte er sich und beliess es dabei, Ran's Schulter fest zu halten. "Bist du noch verletzt?", fragte er.
Ro unkreiste die Gruppe, trat von der anderen Seite her an Rombra heran und blickte auf ihn hinunter. Sie fragte sich, was mit ihm geschehen würde. Sie konnten ihn nicht einfach laufen lassen, denn dann bestand das Risiko, dass er zu seinem Meister zurückkehrte. Aber sie konnten ihn auch nicht hierbehalten. Er zu gefährlich. Sie hätten ihn im Kerker einsperren müssen, und wenn sie vorhatten, ihn lebenslang einzusperren, brachten sie ihn besser gleich um. Das war für sie besser, und für ihn. Ro unterdrückte ein Schaudern. Lieber tot als ein Leben lang eingesperrt. Ausserdem hatte Vakra ihn verbannt, das hiess, sie mussten ihn sowieso töten. Ja, sie hätte ihn töten sollen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 15:12von Randreyah •

"Nein", sagte Ran. Es war die halbe Wahrheit. Sie hatte sich nicht vollends geheilt. Aber dafür würde sie Zeit und Ruhe brauchen. "Wo ist er Rombra? Du stirbst so, oder so. Dein Körper zersetzt sich gerade. Fühlst du das nicht? Fühlst du nicht die Schwärze, die Dunkelheit, die ihn zerfrisst? Sag es mir. Wo ist Shadaran? Wo ist 'mein Schüler' Shadaran? Sag es mir und du wirst Ruhe finden. Sag es mir Rombra und ich lasse ihn büssen. Du wolltest das nicht. Nein du nicht, er wollte, dass du es willst. Sag es mir, Rombra", wandte sie sich an den gefesselten. Er zögerte. Er wusste nicht wo er war. Er sah sich um Ran stand vor ihm in weiss gekleidet, ein silbernes Gespenst und die Welt um sie herum war schwarz und rot, Dunkelheit getränkt in Blut. Er seufzte. "Er ist in der Wüste. Am Rand der Wüste. Im Westen beim Nazrev", sagte er dann. Wieso wusste er selber nicht. Dann kam die Wirklichkeit zurück. Er fühlte ihre Hand über seinem Mund, sah seinen Bruder und Ro. Er wusste, dass sein Leben ein Ende hatte. Ohne den Ring zerfrass ihn die Magie. Er fühlte, wie seine Beine kribbelten, wie sie langsam leichter wurden. Er konnte es nicht sehen, aber er wusste, dass sie sich auflösten.
"Was geschieht mit ihm", fragte Ran. Sie wirkte leicht gequält. Machte ihr etwas zu schaffen? Sie wollte nicht seinen Tod. Rombra schloss die Augen. Wieso endete es immer für ihn so? Zog er das Pech wirklich an?
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 15:29von Ro Raven •

"Keine Ahnung", meinte Ro knapp. "Müsstest das nicht eher du wissen?"
Sie blickte auf Rombras Beine, die sich auflösten. Es war ein grässlicher Anblick, dennoch blickte sie hin. Es war nicht, wie als er sich zuvor aufgelöst hatte, dort hatte es eher ausgesehen, als würde er durchsichtig, bis man ihn nicht mehr sah. Aber jetzt war es, als würde er von etwas unsichtbarem zerfressen, Schicht um Schicht, Stück für Stück, und man sah, was darunter zum Vorschein kam, was niemals dazu bestimmt gewesen war, das Tageslicht zu sehen.
Ro wusste, woran es sie erinnerte. Und ihr wurde klar, dass vielleicht doch sie mehr davon verstand als Ran. Sie spürte, wie sie bleich wurde.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 15:38von Randreyah •

Ran folgte Ros Blick und schüttelte den Kopf. "Das meine ich nicht... Werdet ihr ihn hinrichten oder nicht?", fragte sie. Es war nicht das erste Mal, dass sie zusah, wie jemand von den Mächten verschlungen wurde, die er gerufen hatte und sie nicht kontrollieren konnte. Es gab mehrere Wege das aufzuhalten. Keiner war einfach, aber es war möglich. Sie konnte aber Rombra nicht helfen, wenn er eh starb. Sie konnte nicht grundlos soviel Energie investieren. Sie sah eine Weile seine Beine an. Musste sie jetzt eine Entscheidung fällen? Wenn ja würde sie sie bereuen. Sie hatte keine Lust darauf jemanden unter ihrer Hand wegsterben zu lassen. Genauso wenig Lust hatte sie sich mit dem Clan der Schwarzen Festung zu verfeinden. Sie biss die Zähne zusammen und blickte dann fragend zu Ro und Veray.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 16:13von Randreyah •

Ran seufzte. "Kannst du denn wegrennen?", fragte sie Rombra. Dieser verstand nicht. Er hatte sich nicht mit dem Tod abgefunden. Panik hatte sich schon lange in seine Knochen geschlichen. Aber Hoffnung konnte sie ihm keine machen. Was wollte sie tun? Ran erhob sich, sah sich um und hob den Ring auf. Der grüne Stein schimmerte schwach. "Ich weiss nicht, ob das funktioniert", murmelte sie. "Wird Vakra hiervon erfahren?", fragte sie Veray leise. Sie wollte nicht Rombra sterben lassen. Es starben sowieso zu viele Leute. Und wenn sie jemanden retten konnte... Sie lächelte bitter. In ihrem letzten Leben hätte sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken getötet. Sie drehte den Ring unschlüssig zwischen den Fingern herum. Sollte sie ihn wirklich retten?
Candor und Narumdrongwer würden nicht gut auf sie zu sprechen sein, wenn sie sie noch länger warten liess.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 16:29von Ro Raven •

"Vermutlich ja", antwortete Veray. "Aber dann bekommen nur Ro und ich Schwierigkeiten. Du bist nicht an den Befehl der Verbannung gebunden."
Ro kniff die Augen zusammen. "Ihr wollt ihn einfach laufen lassen? Hey, er wollte uns immerhin alle umbringen. Wollt ihr ihm etwa eine zweite Gelegenheit dazu geben?"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 28.03.2013 16:54von Randreyah •

"Er wird niemanden umbringen. Oder denkst du, dass er mit einem Küchenmesser gegen dich und deinen Säbel ankommt", bemerkte Ran leicht ironisch. "Ich bin nicht daran gebunden, Veray. Aber ich helfe trotzdem einem 'Feind' der Schwarzen Festung... Was wird das für Auswirkungen auf unser Bündnis haben? Schlechte, nehme ich an... Aber ich", sie atmete tief durch. "Ich kann niemanden einfach unter meiner Hand wegsterben lassen. Frag mich nicht wieso."
Ran schloss die Augen. Atmete tief ein und aus. Sie fühlte den Ring, fühlte das, was tief in ihm versiegelt war, spürte, wie es Rombra Stück für Stück absorbierte. Jetzt kannte sie das Muster. Als Randreyah hätte sie nicht das nötige Wissen dazu, es aufzuhalten, doch Akkaya hatte lange genug gelebt, um es zu lernen, diese Technik zu perfektionieren. Als sie die Augen wieder aufschlug, waren sie silbern, ihr Haar verlor an Farbe, langsam aber doch sichtbar wurde es blauer, dann wechselte es in ein grelles Rot. Es hiess nichts gutes, wenn das passierte, es bedeutete, dass sie zu viel Energie frei setzte. Später würde sie es bereuen. Sie sah den Ring in ihrer Hand an. Er schien den Zauber zu flüstern, der ihn mit der Magie verband. Sie hörte ihn und begann die Formel zu wiederholen, sie umzukehren und wandelte die Sätze in der alten Sprache dann so um, dass sie den Zauber aufhoben. Eine Weile stand sie da, den Ring anstarrend, der immer mehr zu pulsieren schien, immer heller und stärker zu leuchten begann. Sie formte die Worte beinahe unhörbar mit den Lippen, immer schneller.
Dann erschien ein Riss auf dem grünen Stein. Ran redete weiter, den selben Spruch wiederholend, bis der Stein splitterte. Er explodierte nicht, sondern zerfiel in ihrer Hand in immer grössere Stücke, bis sie zu Sand wurden, den der Wind mit sich riss.
Rombra spürte seine Beine wieder. Die Wurzeln hatten sich leicht gelockert, so dass er den Kopf heben konnte. Seine Beine waren da. Ganz, als hätten sie sich nie aufgelöst.
Ran sackte in sich zusammen. Zu ihrem Glück fing sie Veray auf, ansonsten wäre sie auf den Boden gefallen und hätte ihr Bewusstsein verloren. Sie liess den Ring fallen. Dieser war jetzt nutzlos ohne den Stein. Das war das dritte Mal in zwei Tagen, dass sie dem Tod so nahe war. Sich selber. Sie hörte Veray etwas sagen. Langsam kam die Welt wieder zurück. Sie richtete sich wieder auf. "Es ist Zeit", murmelte sie.
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