Sie biss auf ihre Unterlippe. "Ich weiss es nicht so genau... Ich meine... Wir haben doch erst vor zwei Tagen. Da kann ich es doch noch garnicht wissen", sagte sie und streichelte seinen Nacken.

"Ja, ja. Ich werde schon nicht sterben", antwortete sie verlegen. Sie hatte langsam einen Krampf im Fuss, denn sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um ihn zu umarmen. Sie küsste seinen Hals. "Ich sollte wirklich gehen, Veray... Ausser es gibt ein Problem mit dem Clan der Schwarzen Festung und dem Vardezia-Clan, weil ich Rombra geholfen habe."

"Danke", sagte sie und trat wieder zu ihm. Sie küsste ihn und sah ihm in die Augen. "Du wirst mir fehlen, Veray." Sie strich ihm übers Gesicht, die Schultern und küsste ihn erneut. "Ich werde dich vermissen. Alles an dir", flüsterte sie, bevor sie ihn küsste.

Ran lächelte. Sie fuhr mit den Händen unter seinen Mantel, den er über dem Harnisch trug. "Nur noch eine Nacht", sagte sie und küsste ihn erneut. Irgendwie kamen sie dann zum Eingang der Nachtzinne, die Treppen hinauf in sein Zimmer. Ran küsste ihn wild. Riss ihm den Mantel runter, den Harnisch, die Hose. Das gleiche tat er mit ihren Sachen.

Ran schmiegte sich an ihn, fuhr mit dem Finger über seinen Arm, küsste ihn sanft und sah ihn an. "Wie fühlst du dich?", fragte sie und küsste seine Faust, die sie jetzt in ihren Händen hielt. Sie spielte mit seinem Haar und genoss seine Wärme, seinen Geruch. Sie hatten noch ein paar Stunden.

Aries lag leicht genervt unter dem Sternenzelt. Er hatte ein Reh erlegt, nur das halbe gegessen, da es zu gross für ihn war. Also hatte er es nach Lovit gebracht, doch die Zeit verging so langsam. Wieso konnte Ran sich nie einen Ruck geben? Irgendetwas sagte ihm, dass Candor mehrmals ausflippen würde. Das würde einen Streit geben. Er schnaubte. Im Wald bei der Schwarzen Festung liess es sich gut schlafen. Es war etwas kühl, aber das störte ihn nicht. Der Himmel war kälter, prickelnder. Er sträubte die Schuppen. Ihn juckte es in den Krallen zu fliegen, doch jetzt war er Müde. Gähnend streckte er sich und erinnerte sich selber daran, wie sehr er einer Katze glich. Darum nannte man ihn auch eine Nachtkatze. Irgendwie demütigend für einen Drachen. Er legte sich hin, sah zu den Sternen, die sich in seinen tiefschwarzen Augen spiegelten, dann stand er auf und ging zur Hütte, in der Weya diesen Dämon gefangen gehalten hatte. Er brach die Tür auf. Niemand war drin, wie erwartet. Vor Sonnenaufgang würde er sich auf den Weg machen, aber bis dahin würde er hier schlafen. Es war immerhin wärmer als draussen. Und er musste gestehen, dass auch er Wärme mochte. Ausser wenn es ums Fliegen ging, dann genoss er den schneidenden Wind, der sein Freund war und seinen Schwingen halt bot. Er rollte sich zusammen und schlief tief und fest ein.