RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 06.08.2013 05:19von Randreyah •

Ran schreckte hoch, als sie die Tür ins Schloss fallen hörte. Sie war eingenickt über einem Buch über verschiedene Mineralien und ihr Vorkommen - das erste Buch, das nichts mit ihrer Situation zu tun hatte oder sie daran erinnert hätte. Sie stand auf, grüsste Vakra und setzte sich wieder, als er sie dazu anwies.
"Worüber wolltest du reden?", fragte Vakra sie und setzte sich ihr gegenüber.
Sie zögerte. Irgendwie wirkte er nicht mehr so wie vorhin. Er war eher wie ein kalter, grimmiger Fels, als der freundliche Vakra, welcher sie im Gang zurückgelassen hatte.
"Ich bin hier um dich um zwei Gefallen zu bitten", sie wollte nicht drumherum reden, "Ich weiss, es ist unangebracht, aber ich brauche die Hilfe der Schwarzen Festung." Sie erklärte ihm, dass Nagareth aufgetaucht war, ein Schwarzmagier, der irgendwie mit einem Lord Srok in Verbindung zu stehen schien. Einem Dämon, von dem sie nicht wusste, wer genau er war. Sie fragte Vakra ob er es wusste und bat ihn um den Gefallen, sein Wissen mit ihr zu teilen. Ihre zweite Bitte äusserte sie noch nicht, denn die war von persönlichem Wert. Zuerst wollte sie mehr über Srok herausfinden, denn es war unwahrscheinlich, dass sie jetzt zu Veray gehen konnte um ihn statt Vakra darüber auszufragen. Auch wenn sie aus Veray viel besser Informationen gewinnen konnte.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 15:08von Ro Raven •

Ro und Lesir standen sich gegenüber. Lesir tastete nach den Verbänden an seinem Rücken und verzog das Gesicht. "Das war ziemlich übel", sagte er im Versuch, so etwas wie ein Gespräch anzufangen.
Ro war überhaupt nicht in der Laune um zu sprechen, zumindest nicht mit Lesir. Verächtlich meinte sie: "Das war nichts."
"Du musst es ja wissen", sagte Lesir und starrte sie an.
Sie kniff die Augen zusammen. Wie genau meinte er das jetzt?
Seine nächste Frage erklärte es: "Wer hat dich ausgepeitscht?"
Ro hatte das Gefühl zu explodieren. "Warum fragt ihr mich das alle?", rief sie. "Es geht euch einen verdammten Scheiss an, was ich die letzten Jahre über gemacht habe!"
"Oh, hast du etwas zu verbergen?", fragte Lesir spöttisch.
Eine ganze Menge, dachte Ro. Sie wandte sich zur Tür. "Ein General hat mich auspeitschen lassen, weil ich als Hauptmann seinen Befehlen nicht gehorcht habe. Genügt das?"
"Was war denn das für ein General?", fragte Lesir.
"Der General von Gev...", begann Ro, dann fiel ihr Lesirs dreckiges Grinsen auf. "Was meinst du damit?!"
"Oh, nichts", heuchelte Lesir und blickte an die Decke. "Mich gehen deine Vorlieben ja nichts an."
Sie begriff, worauf er hinauswollte. "Halt die Klappe", sagte sie und legte eine Hand auf die Türklinke.
Lesir achtete nicht darauf. "Ich meine, du lässt dich immerhin freiwillig von Vakra auspeitschen."
"Halt die Klappe", wiederholte Ro, diesmal lauter.
"Vielleicht gefällt es dir ja", fuhr Lesir unbeirrt fort. "Vielleicht warst du ja freiwillig... ungehorsam gegenüber deinem General."
Sie fuhr herum. "Halt deine verdammte Fresse, Lesir!", schrie sie ihn an. "Du bist ein Arschloch!!"
Sie drehte sich um und stiess die Türe auf. "Da hat aber jemand schlechte Laune", hörte sie Lesir noch sagen, dann fiel die Türe ins Schloss und sie lief die Treppen hinunter zu den Kerkern, zu Machek.
"Srok und Nagareth", sagte Vakra und lehnte sich zurück. "Ich nehme an du kennst die Legende von Srok, dem Heerführer, der die Dämonen einte und in die Schlacht führte?"
Jeder Dämon kannte die Legende. Sie gehörte zum Nationalstolz, zur Erinnerung an die glorreiche Zeit, als die Dämonen noch eine Rolle gespielt hatten in der Geschichte von Dreitan.
"Nun, was die Legende nicht immer erzählt, ist dass er es nicht tat, um unser Volk mächtig zu machen, sondern um es vor dem Untergang zu retten", fuhr Vakra fort. "Es gab zu jener Zeit eine Bewegung, Inshandra genannt, die es sich zum Ziel gemacht hatten, die Dämonen zu vernichten. Nicht zu besiegen oder zu unterjochen, sondern zu vernichten, bis auf den letzten Mann, die letzte Frau, das letzte Kind. Zu jender Zeit waren die Anhänger der Bewegung so zahlreich, dass sie wohl erfolgreich gewesen wären, wäre es Srok nicht gelungen, die Stämme zu einen und gemeinsam zu kämpfen.
Die Inshandra waren Elfen und Menschen. Sie hatten keine wirkliche Hierarchie und Führung, aber es gab einen Mann, der mehr als alle anderen ihre Ziele und Absichten verkörperte und das war Nagareth. Er war ein Magier, und er war unser grösster Feind. Aber wir haben ihn besiegt."
Er sah Ran an. "So viel zu alter Geschichte. Du sagst Nagareth sei wieder aufgetaucht... Ich erinnere mich, Ro hat vor nicht allzu langer Zeit etwas sehr ähnliches gesagt. Sie meinte, sie sei ihm begegnet... Nun, offenbar versucht jemand unter seinem Namen erneut Unruhe zu stiften. Vielleicht solltest du mit Ro darüber sprechen."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 15:24von Randreyah •

Ran dachte nach. Lord Srok war also dieser Srok. "Ja, ich glaube ich werde sie fragen... Aber, weisst du welcher Clan seine Nachfahren sind? Oder ob er überhaupt Nachfahren hatte? Vielleicht können sie mir ja weiterhelfen?", fragte sie dann. Wenn dieser Srok irgendetwas aufgezeichnet hatte, irgendwelche Pläne oder sonst was, könnten sie das irgendwie gegen Nagareth gebrauchen oder herausfinden was er genau vorhatte, was er in der Vergangenheit genau getan hatte...
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 15:59von Ro Raven •

Ro öffnete die Kerkertür und trat ein. Machek sass im Schein einer Öllampe am Tisch und las in einem Buch. Sie setzte sich zu ihm und deutete darauf. "Bist du damit noch nicht durch?"
"Doch", meinte er. "Schon lange. Ich wollte nur etwas nochmal nachschlagen, weil mir ein Gedanke kam." Er blickte auf. "Was hast du mit deinen Händen gemacht?"
Sie seufzte und erzählte ihm vom Drevn da Jachar. "Ich hätte ihn fast umgebracht", schloss sie. "Vielleicht hab ich ihn sogar umgebracht und er ist nur noch nicht tot. Mein Gott, ich wollte das doch nicht!"
Machek sah sie an. Ihr wurde klar, dass er mehr über sie wusste als alle anderen in der Festung - abgesehen von Achrat vielleicht. "Du wirst irgendwann lernen, dich zu beherrschen", sagte er. "Jede Macht fordert ihren Tribut. Die Magie hat mich zu einem vereinsamten, alten Mann gemacht, der nichts anderes mehr kennt als Regeln und Bücher. Dein Wahnsinn macht dich zu einer Gefahr für diejenigen, die dich umgeben. Aber er macht dich auch stark."
Sie liess den Kopf auf die Arme sinken. "Es kommt mir vor, als würde der Tod mir folgen", sagte sie gedämpft. "Alle um mich herum sterben. Vor allem die, die mir etwas bedeuten."
"Sein Clan war der Clan Srok", antwortete Vakra. "Deshalb nannte man ihn ja Lord Srok. Dieser Clan war damals sehr bedeutend, aber vor etwa tausend Jahren versickerte seine Linie. Vermutlich sind sie ausgestorben."
Vakra verzog keine Miene, als er diese Worte sagte.
"Was ist der zweite Gefallen, um den du mich bitten wolltest?", fragte er.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 16:06von Randreyah •

Soviel hatte Ran schon geahnt. Aber dennoch wollte sie nicht aufgeben. Es musste noch jemanden geben, der über Srok bescheid wusste. Sie müsste nur genung lange suchen. Ihr Clan hatte nicht besonders viele Fehden, fast keine, doch dafür hatte er auch nicht viele Verbündete. Dies kam daher, dass sie selten, wenn überhaupt, in Drez waren. Ein Teil war in Lovit der andere in Azura und nur wenige lebten in Drez und verhielten sich unauffällig.
Sie biss sich auf die Lippen. "Ich wäre froh, wenn du mich Veray sehen lassen würdest", sagte sie und versuchte ihre Stimme nicht zittern zu lassen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 16:43von Ro Raven •

Ro riss sich zusammen. "Ich habe eine Frage an dich, Machek. Wenn du aus diesem Kerker hier hinauskämst, wenn man dich freilassen würde, was würdest du dann tun?"
Er schien nachzudenken. "Ich weiss es nicht", sagte er schliesslich.
Sie sah ihn fest an. "Würdest du zurück gehen zu Nagareth?"
Die Antwort kam sofort. "Nein", sagte er. "Du hattest recht. Er hat mich benutzt auf eine Weise, in der nicht einmal ein Magier sich und seinem Meister benutzen lassen sollte. Ehre bedeutet mir nicht mehr viel, aber selbst als Magier sollte man einen eigenen Willen behalten."
Er seufzte. "Vermutlich würde ich nach Ravi gehen. Es ist ein verruchtes Pflaster, aber nirgends findet man so schnell heraus, was in der Welt läuft, wie dort. Vielleicht schliesse ich mich dann einer anderen Gruppe von Magiern an."
Ro sagte nichts dazu. Sie mochte Ravi. Aber sie war auch Teil der Leute, die Machek als verrucht bezeichnete. "Ich werde dich freilassen", sagte sie schliesslich. "Versprichst du, mir zu helfen bei dem, was ich vorhabe?"
Er musterte sie. "Du willst Nagareth angreifen, nicht wahr?"
Sie nickte. Es hatte keinen Zweck, es zu leugnen.
"Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du keine Chance hast", sagte er. "Auch dann nicht, wenn ich dir helfen würde."
Ro blickte auf ihre Hände, holte Luft und meinte: "Ich habe eine Waffe, gegen die Nagareths Magie nichts ausrichten kann."
Machek musterte sie überrascht. "Was für eine Waffe?"
"Ich erkläre es dir ein andermal", meinte sie ausweichend.
Machek akzeptierte es. "Es gibt noch einen anderen Grund, warum du Nagareth nicht sofort angreifen solltest", meinte er schliesslich. "Während du fort warst, kam ein neuer Ruf von Osten. Jemand anderes muss ihn losgeschickt haben, als den ersten, und er ruft zu einer Versammlung auf. Auf jeden Fall stecken Magier dahinter. Ich weiss, dass du Magier hasst. Vielleicht solltest du einmal nachsehen, was die im Schilde führen."
Vakra seufzte. "Ich kann dich zu Veray bringen", sagte er. "Aber es wird dir nicht gefallen, was du sehen wirst."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 16:52von Randreyah •

"Ja, bitte", sagte Ran und ihr Mund fühlte sich trocken wie die Wüste Hislark an.
Vakra erhob sich und sie folgte ihm aus der Bibliothek hinaus. Der Weg, den sie gingen fühlte sich so lang und erdrückend an, sodass sie nichteinmal merkte wohin genau er sie führte. Schliesslich blieb er vor einer Tür stehen, öffnete sie und deutete ihr hineinzutreten. Ran bedankte sich und schritt hinein. Es war dunkel im Raum, eine Öllampe spendete dämmriges Licht, auf einem Bett lag jemand und sie nahm an, dass es sich bei diesem jemand um Veray handeln musste.
Die Tür hinter ihr war schon ins Schloss gefallen, doch ihr Körper fühlte sich bleiern an. Schwer und trotzig. Was genau hatte Vakra gemeint mit 'es wird dir nicht gefallen, was du sehen wirst'? "Veray?", fragte sie und trat näher heran. War er überhaupt bei Bewusstsein?
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2013 17:05von Ro Raven •

Ro ging die Treppen hinauf und dachte über das, was Machek ihr erzählt hatte, nach. Sollte sie vielleicht tatsächlich zuerst nach Osten gehen? Nagareth würde auch noch ein paar Wochen später da sein, vermutlich auch noch in hundert Jahren, wenn sie ihn nicht tötete. In erster Linie verwirrte es sie. Aus einem Ziel vor ihren Augen wurden plötzlich mehrere Möglichkeiten.
Sie ging in die Bibliothek, um die Bücher zurückzubringen, die sie von Machek mitgenommen hatte- Dort angekommen stellte sie jedoch fest, dass sie das Ordnungssystem immer noch nicht wirklich kapierte und legte den Stapel einfach auf einen Tisch. Veray würde sie dann schon richtig einräumen. Dann fiel ihr ein, dass Veray vermutlich für längere Zeit nichts mehr einräumte.
Sie liess sich in einen Sessel fallen und das Gesicht in ihre Hände sinken.
Sashre, die neben Verays Bett sass, blickte auf zu Ran. "Er kann dir nicht antworten", sagte sie sanft. "Wir haben ihn unter Drogen gesetzt, damit sein Körper nicht Kraft daran verschwendet, Schmerz zu empfinden."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 08.08.2013 01:12von Ro Raven •

"Hat Vakra es dir nicht gesagt?", fragte Sashre. An Ran's Blick erkannte sie, dass die Antwort darauf nein war. Sie seufzte. "Er wurde schwer verwundet. Vakra hat ihn, seinen Bruder und die Erbin in einem Drevn da Jachar gegeneinander antreten lassen. Im Kampf hat Ro ihm einen Holzspeer durch den Bauchraum gestossen. Meiner Einschätzung nach wird er überleben. Aber solche Wunden sind immer unsicher."
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