RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 04:15von Randreyah •

Ro hatte das Zimmer verlassen und Ran nahm an, sie hätte sie alleine lassen wollen. Also lächelte sie Veray an und setzte sich neben sein Bett. "Ich lass mich nicht so schnell kleinkriegen. Keine Angst."
Die ganze Situation wirkte abstrakt und beide schienen nicht genau zu wissen, was sie sagen oder machen sollten. Allso schwiegen sie für eine Weile.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 04:24von Randreyah •

"Nicht lange... Ein oder zwei Tage, dann gehe ich nach Lovit. Anschliessend wieder weiter", antwortete sie kleinlaut. "Aber ich komme so schnell es geht wieder", fügte sie auf seinen Blick hinzu und lächelte schwach.
Wieso konnte sich Ran nicht erklären, aber sie begann zu zweifeln. So ziemlich an allem. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 04:30von Randreyah •

Ran lachte leise. "Ich komme zurück. Ganz sicher." Sie neigte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Nachdem sie ihn genau ansah und zuerst mit sich selber rang, ob sie fragen sollte, tat sie es schliesslich. "Veray, wann willst du es Vakra sagen?"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 04:42von Ro Raven •

"Sobald ich mich wieder auf Augenhöhe mit ihm unterhalten kann", antwortete Veray. Er wollte nicht als siecher Schwächlich mit seinem Vater sprechen. Es würde viel zu sehr wirken, als bitte er ihn um etwas. Aber er würde nicht bitten. Er würde Tatsachen nennen, egal, was Vakra davon hielt.
Ro sass draussen im Flur und versuchte ruhig zu bleiben. Sie hörte die anderen beiden murmeln durch den Spalt der angelehnten Türe, verstand aber nicht, was sie sagten. Nesh. Oh Gott, würde sie jemals darüber hinwegkommen? Und würde sie es sich jemals verzeihen können, wenn sie es tat? Nein, niemals. Verflucht! Und sie war erst zwanzig. Da war noch so lange vor ihr. Was sollte sie nur tun mit all dieser Zeit?
Sie hob den Blick und starrte an die schwarze Wand gegenüber. Sie musste hier raus. Raus aus diesem schwarzen Stein und dem Fackellicht. Raus aus diesen Regeln und Traditionen. Sie musste etwas tun. Irgendetwas, einfach irgendetwas, was sie davon abhielt, zu viel nachzudenken, davon, sich zu erinnern. Sie musste wieder unter Leute kommen, die lebten und nicht nur versuchten, sich nicht auf den Fluren zu begegnen oder seine Macht gegenüber anderen zu demonstrieren.
Darez hatte damals fast genau das gesagt, als Vakra ihn hatte zurückholen wollen. Sie konnte ihn verstehen. Und wie.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 19:07von Ro Raven •

"Das hängt von dir ab", meinte Veray. "Ich glaube nicht, dass du hier leben willst." Er lächelte schwach. "Ich würde es nicht wollen, wenn ich du wäre. Ich für meinen Teil habe Verpflichtungen gegenüber der Familie. Aber das heisst nicht, dass ich mein ganzes Leben hier verbringen muss. Wenn ich wieder auf den Beinen bin, dann würde ich gerne mit dir ziehen, zumindest so lange, bis das Kind geboren ist."
Ro stand auf und ging hinunter in die Kerker. Machek schlief, als sie eintrat. Sie betrachtete ihn einige Augenblicke lang im Schein der Fackel. Er war ein alter Mann, viel älter als ihr Vater nun gewesen wäre. Sie weckte ihn, indem sie seinen Namen anrief. Er schreckte hoch und blinzelte gegen das Licht. "Wir brechen in wenigen Tagen auf", teilte sie ihm mit. "Nach Osten, dorthin, woher der Ruf kam."
"Du hast dich umentschieden?", fragte er.
Sie ging nicht darauf ein. "Ich werde besorgen, was wir für die Reise brauchen, aber halte dich bereit."
Sie trat wieder zur Tür, zögerte jedoch und wandte sich noch einmal zu ihm um. "Ich muss noch etwas tun, bevor wir aufbrechen. Es wird gefährlich sein, und ich kann nicht mit vollkommener Sicherheit sagen, dass ich davon zurückkehren werde. Ich werde Vakra einen Brief schreiben mit der Anweisung, dich im Falle meines Todes freizulassen. Dann ist dir freigestellt, was du tun willst."
"Was hast du vor?", fragte er stirnrunzelnd.
Sie gab keine Antwort, sondern schloss die Türe hinter sich und stieg die Treppen wieder hinauf.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 22:54von Randreyah •

Sie sagte zuerst nichts darauf. Die vergangenen paar Tage hier in Drez, hatte sie sich den Kopf zu diesem Thema zerbrochen. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. "Am ersten Märztag gehe ich zurück in das östliche Gebirge", mehr brachte sie nicht über die Lippen. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie Ro zu Nagareth führen würde, eine Zeit lang gegen Schwarzmagier in Schlachten ziehen wollte, dass sie zu stolz war ihre Pläne zu ändern. Und das alles in den nächsten zwei Monaten erledigen müsste, denn danach wäre sie zu schwach, zu müde und erschöpft.
Solange sie ein Kind unterm Herzen trug, konnte sie nur einen Bruchteil ihrer Kräfte gebrauchen. Das würde sie ihm definitiv nicht verraten.
In Drez bleiben war eine Option, aber nicht in näherer Zukunft. Ausserdem musste noch eine andere Frage geklärt werden: Zu welcher Familie würde das Kind gehören? Zu Verays, weil er der Vater war oder zu ihrem Clan, weil sie Clanoberhaupt war?
Und wenn diese Frage geklärt war, dann war das Thema Drachenblut noch lange nicht vom Tisch, denn es konnte Probleme geben, in naher und ferner Zukunft. Sie hatte sich vorgenommen mit ihm über all das zu reden und doch blieb es ihr wie ein Kloss im Halse stecken.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 24.08.2013 23:44von Ro Raven •

Veray biss sich auf die Lippen und dachte nach. Es wurmte ihn, dass er wieder einmal nichts zu sagen hatte. Natürlich, er konnte Ran nicht zwingen, da zu bleiben, das war klar. Was ihn vor allem aufregte war, dass er, solange er ans Bett gefesselt war, nicht einmal bestimmen konnte, wohin er selbst ging. Eine Weile lang wälzte er seine Gedanken hin und her, suchte nach einer Möglichkeit und fand keine, und schliesslich rang er sich zu einem ungewöhnlichen Entschluss durch.
"Wenn du gehst", sagte er. "Dann nimm Ro mit."
Ran wirkte überrascht.
"Sie wird verrückt hier", erklärte er. "Irgendetwas frisst sie auf. Es ist genau wie das, was ich über Darez gehört habe. Sie hält es einfach nicht aus, nichts zu tun, sie braucht den Kampf. Wenn sie nicht kämpfen kann, dreht sie bald bei jeder sich bietenden Gelegenheit durch." Er grinste schief.
"Ausserdem..." Er zögerte einen Moment lang. "Ich glaube, sie nagt an etwas. Sie sagt nichts und weicht jeder Frage aus, aber du hättest sie sehen sollen, als sie hier angekommen ist. Sie war völlig fertig, hat tagelang nur geheult und mit keinem ein Wort gesprochen. Eine Weile lang dachte ich, es ist der Tod ihres Vaters, der ihr immer noch zu schaffen macht, aber das ist so lange her, das kann nicht sein... Auf jeden Fall, was immer es ist, mit jedem Tag, den sie hier ist, frisst sie es mehr in sich hinein. Sie braucht etwas zu tun."
Eine Kleinigkeit verschwieg er bei der ganzen Sache. Nämlich dass die Idee nicht nur aus Sorge um Ro kam. Er wusste von den früheren Gesprächen mit Ran, dass sie Feinde hatte, mächtige Feinde. Feinde, die Magier waren. Ro hasste Magier und soweit er wusste, hatte sie die Waffen, gegen sie zu kämpfen. Und er wusste, wenn er Ro darum bitten würde, dann würde sie alles tun, um Ran zu schützen. Nur schon, um ihren Fehler auf dem Drevn wieder gut zu machen.
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