RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 03:18von Randreyah •

Sie war überrascht und begriff, dass was sie gesagt hatte keinen wirklichen Sinn ergab. "Es muss dir nicht leid tun", sagte sie und hielt sich den Kopf. Ihr war leicht schwindlig. "Ich bin nur verwirrt... Verzeih mir", murmelte sie und atmete einmal tief ein und aus, um sich wieder zu fangen. "Es ist sehr viel passiert in letzter Zeit."
Sie setzte sich auf die Bettkante und beugte sich hinunter, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. "Ich will, dass du wieder auf die Beine kommst und dir keine unnötigen Sorgen machst."
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 03:45von Ro Raven •

Er streckte die Hand aus und fuhr ihr über die Haare.
"Ich will, dass ich wieder auf die Beine komme, und dein und mein Kind schützen kann", flüsterte er. "Und ich will, dass du lebst."
Er hob den Kopf, so weit er konnte, und küsste sie.
Wütende Stimmen. "Dieser Krieg wird uns alle in den Tod führen!" - "Wir können uns das nicht leisten!" - "Ihr seid viel mehr als wir, ihr habt leicht reden, euer Stamm kann mehr tote verkraften!"
Sie liess sie ausreden. Dann sagte sie ruhig und kalt: "Wir haben nicht die Wahl, in diesen Krieg zu ziehen oder nicht. Wenn wir dem Feind nicht entgegengehen, wird er zu uns kommen. Und dann wird der Krieg in unseren Höhlen und Dörfern stattfinden. Ihr habt recht. Es wird viele Opfer kosten. Das wichtigste ist, dass unsere Kinder überleben, denn sie sind die Zukunft unserer Stämme, nicht wir. Deshalb müssen wir dem Feind entgegentreten, bevor er hier ist!"
Die Stimmen der anderen gingen in weiteren Jahren unter. Sie sah das Banner der Inshandra flattern im Wind. Sie sah Schlachtfeld an Schlachtfeld. Viele Tote. Sie spürte unbändigen Hass. Sie stand mit den Stiefeln im Blut der Toten und schrie: "Sie sind alle verreckt für deinen wahnsinnigen Plan! War es dir das wert?! War es dir das Wert?!"
"Du weisst mehr über den Wahnsinn als ich, Srok", erwiderte Nagareth. "Er ist, was euch ausmacht, dich und dein Volk. Ich bin lediglich dabei, aufzuräumen, diesen Schandfleck in der Geschichte der Völker auszutilgen. Sieh es doch ein. Ihr seid nicht wie die anderen. Ihr habt kein Recht zu leben."
"Jedes Wesen, das geboren wird, hat das selbe Recht auf Leben und Tod", schrie sie mit vor Zorn zitternder Stimme und hob den Säbel.
Nagareth konnte sich nicht mehr wehren. Seine Energie war aufgebraucht, er vermochte keinen Zauber mehr zu wirken. Doch anstatt sich zu fürchten oder versuchen, davon zu laufen, lächelte er nur spöttisch. "Du begreifst es immer noch nicht? Du konntest mich das letzte Mal nicht töten, und auch dieses Mal wirst du es nicht können. Du wirst es niemals können. Ich werde immer wiederkehren."
Sie schrie ein Wort, liess die Energie ihres Säbels frei und Nagareths Körper wurde zerfetzt.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 04:20von Ro Raven •

Er legte den linken, nicht gebrochenen Arm um sie, und strich ihr sanft über die Wangen.
"Ich dich auch", sagte er und die Erinnerung daran, wie er geglaubt hatte, sie würde nicht mehr wiederkommen und ihn nur als eine kurze Abwechslung betrachten, schnürte ihm die Kehle zu. Aber sie war wieder da. Er küsste ihren Scheitel und sagte: "Und ich werde dich vermissen, wenn du wieder gehst."
Ro wachte so schockartig auf, dass sie aus purem Reflex aufsprang und ihren Säbel zog. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie begriff, dass überhaupt keine Gefahr drohte, und sich auf das Bett setzte. Sie versuchte Ordnung in das zu bringen, was sie geträumt hatte. Wobei ihr klar war, dass das mehr als ein simpler Traum gewesen war. Es waren die Erinnerunge gewesen, die sie gesucht hatte.
Nagareth hatte also zweimal gelebt. Und er war zweimal getötet worden. Und dennoch war er nicht tot. Wie konnte das sein? Sie hatte gesehen, wie es seinen Körper zerfetzte. Er hatte gesagt, sie könne ihn nicht töten. Sie wusste, dass das nicht stimmte. Sie war der Rabe, sie hatte den Auftrag, diejenigen zu töten, die nicht starben. Und nach den Worten des Wesens in den Katakomben, hatte der Tod seinem Krieger die Waffe gegeben, die er dazu brauchte. Dennoch hatte es zweimal ein Srok nicht geschafft. Warum?
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 04:30von Randreyah •

"Ich werde nicht lange fort bleiben." Sie lagen schweigend da. Ran kuschelte sich an ihn und hörte seinem Herzschlag zu. Hörte wie sein Atem immer ruhiger wurde und er schlussendlich einschlief. Dann schloss sie ebenfalls die Augen. Es war die erste Märznacht.
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 16:46von Ro Raven •

Ro schlief über dem Nachbrüten wieder ein, und diesmal träumte sie nicht.
Am nächsten Tag, dem letzten des Februars, traf sie die letzten Vorbereitungen, und sprach noch einmal mit Vakra. Sie beschloss, offen zu sein, und sagte ihm, dass sie vorhatte, bereits in der Nacht zu gehen und den Magier mitzunehmen. Er wirkte nicht sehr erfreut darüber. "Die Verbannung zur Severjazka erfordert normalerweise ein festgelegtes Ritual im Morgengrauen."
"Du wirst die traditionellen Worte ohnehin nicht sagen können", hielt sie dagegen. "Schliesslich verbannst du mich nicht für sieben, sondern nur für ein Jahr. Ausserdem hatten wir das mit dem Magier ausgemacht, und nach Ritual dürfte ich nichts mitnehmen ausser Säbel und Kleidern."
Vakra schien nachzudenken und nickte schliesslich langsam. In seinen Augen blitzte ein Hauch von Anerkennung auf, den sie nicht ganz einordnen konnte. "Ro von der Schwarzen Festung", sagte er schliesslich. "Ich verbanne dich für die Zeit eines vollen Jahres von unserem Grund und Boden und dem unserer Verbündeten. Du hast zwölf Stunden Zeit, von hier zu verschwinden, ansonsten, ober bei einer verfrühten Rückkehr, wirst du getötet werden."
Sie nickte nur stumm. Dann ging sie zu Veray, um sich von ihm zu verabschieden. Er war wach, als sie eintrat und sah besser aus als noch zuvor. Sie hoffte, dass es bedeutete, dass er auf dem Weg zur Genesung war. Aber es konnte jederzeit geschehen, dass das Wundfieber ihn einholte, das wusste sie aus eigener Erfahrung. "Ich werde die Festung morgen verlassen", sagte sie ohne andere Begrüssung.
"Gut", meinte er nur. "Wirst du mit Ran ziehen?"
Sie nickte. Vermutlich hatte Ran ihm etwas davon erzählt. "Ich gehe mit ihr in den Osten."
Veray sah sie fest an. "Dann bitte ich dich um etwas. Schütze sie! Ich weiss, dass du sie nicht magst, aber tu es mir zuliebe!"
Ro zögerte. Da war dieses feine Gefühl in ihr, dass sie Ran eher hätte töten müssen, als sie zu schützen. Aber sie musste nicht, es war ihre Entscheidung, was sie tat.
Ihr Zögern hatte nicht lange gedauert, aber Veray hatte es bemerkt. "Sie erwartet ein Kind von mir", sagte er.
Ro brauchte einige Augenblicke, um zu begreifen, was er gesagt hatte. Dann fiel ihr die Kinnlade herunter. "Was?!"
"Du hast schon richtig gehört", sagte er. "Und ob es dir gefällt oder nicht, es ist eine Tatsache. Wenn du sie schützt, dann schützt du auch deine Zukünftige Nichte oder deinen zukünftigen Neffen."
"Moment mal, Moment mal..., ok, jetzt wirds kompliziert", meinte Ro, während sie diese Information verarbeitete. "Ich schätze ich sag jetzt mal besser nicht, was ich davon halte..."
"Ja, das denke ich auch", meinte Veray. "Ich weiss, was du davon hältst, du brauchst es mir nicht zu sagen."
Ro sah Veray zornig an. "Du stellst mich gerade in eine scheiss verdammt beschissene Situation, ist dir das bewusst?!", rief sie. Natürlich war es ihm das nicht. Er wusste nichts vom Auftrag des Raben. "Gut", meinte sie schliesslich zischend. "Ich werde sehen, dass sie am Leben bleibt, wenn ich kann. Aber glaub nicht, dass ich es gerne tue!"
Das musste einfach gesagt sein. Nicht dass er noch auf andere komische Gedanken kam.
Sie kam wieder etwas herunter und verabschiedete sich für ihre Verhältnisse freundlich von ihm, dann ging sie in ihr Zimmer und wartete auf die Nacht. Als sie sicher war, dass Mitternacht vorbei war, ging sie zu Machek in die Kerker hinunter. Sie trat zu ihm hin und meinte: "Es ist so weit."
Er hielt ihr die Hände entgegen und sie schloss seine Fesseln auf. Ihr war bewusst, dass sie damit ein gewisses Wagnis einging. Er war ein Magier, und sobald er frei war, würde er seine Magie anwenden können. Und sie damit angreifen, wenn er es wollte. Dennoch zog sie ihren Säbel nicht. Sie vertraute ihm. Aber natürlich bestand das Risiko, dass er sie die ganze Zeit getäuscht hatte.
Die Fesseln gingen mit einem Klicken auf und er griff sie nicht an. Sie bedeutete ihm mitzukommen und im Schein der Fackel stiegen sie die Treppe hinauf. Ro brachte ihn zu ihrem Zimmer, gab ihm den Mantel und die Tasche und befestigte ihre eigene Ausrüstung. Dann trat sie wieder auf den Flur hinaus und suchte jemanden, der ihr sagen konnte, wo Karims Höhle war. Sie wollte nicht hier auf Ran warten.
Die erste Person, die sie traf, war überraschenderweise Nera. Man sah sie sonst kaum jemals um diese Zeit in den Gängen. Ro fragte nach und erklärte auf Neras Gegenfrage, dass sie Ran suchte. "Ran ist hier", sagte Nera. "Sie ist bei Veray."
Ro nickte dankend und ging davon, drehte sich aber nochmal zu ihr um. Sie hatte niemals viel mit Nera zu tun gehabt, und sie war ihr immer fremd geblieben. Aber eigentlich war sie auch nicht unfreundlich gewesen. "Lebe wohl", sagte sie zu ihr.
Nera nickte nur.
Ro ging zu Verays Zimmer, klopfte leise an und trat ein.
If you're going through hell, keep going.


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