RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.09.2013 22:37von Ro Raven •

Veray war gerade eben in sein Zimmer zurückgekehrt, als ein Bild vor seinem inneren Auge aufblitzte, das überhaupt nicht zu seinen sonstigen Gedanken passte. Eine dunkle Gestalt, die im Schnee lag. Irritiert versuchte es zur Seite zu schieben, aber es blieb vehement, gefolgt von den Worten: "Er liegt vor der Türe."
Veray brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dann fluchte er. Es war ja schön, dass Achrat endlich begonnen hatte, sich mit anderen zu verständigen, aber konnte er das nicht tun wie normale Leute?! Oder zumindest vor einem stehen, wenn er es tat? Oder einem wenigstens eine kurze Vorwarnung geben, bevor er einem einfach irgendwelche Gedanken in den Kopf platzierte, die da nicht hingehörten?!
"Er sieht ziemlich übel aus", meinte Achrat und ein Nahbild folgte von einem Dämon in mittlerem Alter, der bäuchlings im Schnee lag. Er kam Veray bekannt vor, aber er wusste nicht genau, woher. Ein starker Geruch von Alkohol stieg ihm plötzlich in die Nase, oder besser gesagt, in die Gedanken, zusammen mit einer Empfindung, die er nicht einordnen konnte. "Seine Gedanken", erklärte Achrat. "Da läuft nicht mehr viel."
"Ich komm sofort runter", antwortete Veray alarmiert. "Schau, dass er nicht im Schnee erstickt. Und versucht ihn schonmal reinzubekommen."
Achrat bestätigte und Veray machte sich sofort auf den Weg nach unten. Er nahm an, dass Achrat ausser ihm niemand informiert hatte, denn auch wenn er mittlerweile kommunizierte, beschränkte er sich dabei auf wenige Leute. Veray bezweifelte stark, dass Lesir jemals etwas von ihm gehört hatte, geschweige denn Vakra. Achrat war zu schlau, um Vakra wissen zu lassen, was er konnte.
Weil Achrat aber den Fremden nicht allein würde die Treppe hinauftragen können und er selbst im Moment keine grosse Hilfe war, schlug Veray zweimal gegen eine bestimmte Stelle an der Wand. Es dauerte keine Minute und zwei Wachen tauchten auf und begleiteten ihn. Sie trugen den Fremden hinauf in eines der Gästezimmer und legte ihn auf ein Bett. Er war nicht verletzt und anhand des Geruchs war ziemlich klar, dass er schlicht und einfach stockbesoffen war. Dennoch schickte Veray sicherheitshalber nach Sashre.
Sie untersuchte den Fremden, hob seine Augenlider und verpasste ihm schliesslich eine Spritze mit irgendeiner mysteriösen Flüssigkeit. "So schnell kanns gehen und der Arzt wird selber zum Patient", meinte sie.
"Kennst du ihn?", fragte Veray.
"Kennen nicht", antwortete Sashre. "Aber er war hier, um Randreyah zu verarzten. Soweit ich weiss, heisst er Pard, vom Clan Lanes."
Sie zog die Spritze aus seinem Arm und trat zurück. "Er sollte bald aufwachen. Sag ihm, er sei ein Idiot, so viel zu trinken."
Damit machte sie rechtsumkehrt und verliess das Zimmer. Veray sah ihr überrascht nach.
(Ich hab mir gedacht, Sashre kennt Pard vielleicht sehr wohl, aber sie mag ihn nicht, aus irgendeinem Grund, warum auch immer )
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 09.09.2013 22:55von Randreyah •

(Padre Pard ist auch keiner den man auf lange Zeit mögen kann...ausser man ist mit ihm verwandt und somit dazu gezwungen...)
Pard richtete sich auf. Plötzlich hatte er ein verdammtes Brennen in seinen Adern gespürt. Er hustete und würgte, konnte aber nichts erbrechen. Sein Kopf pochte und er hatte dieses Rauschen in den Ohren. Irgendjemand schien ihm eine Dosis Remwedra verpasst zu haben. Der Wachmacher hatte immer den Effekt einem das Gefühl zu geben innerlich zu verglühen und sobald man sich aufrichtete wurde einem speiübel und dann schwarz vor Augen. Aber man fühlte sich nach ein paar Sekunden wieder besser. Für einen Moment taten ihm seine Patienten leid, denn jetzt konnte er sie voll und ganz verstehen, wenn sie ihn dafür verfluchten ihnen Remwedra verabreicht zu haben...
Der Arzt sah sich um. Wo genau war er? Er versuchte sich zu erinnern, doch erinnerte er sich nur noch verschwommen an die Mauern der Schwarzen Festung. War er etwa zusammengebrochen? Der Raum kam ihm irgendwie bekannt vor. Aber es dauerte noch eine Weile, bis er klar sehen konnte und eine Figur neben sich bemerkte. "Wo bin ich hier?", murmelte er und rieb sich die Augen. Dann erkannte er Vakras ältesten Sohn. Das letzte Mal als er den Jungen gesehen hatte, war dieser zwölf Jahre alt gewesen oder so etwa in diesem Alter. Er musste also in der Schwarzen Festung sein. Toll... Er hatte gerade überhaupt keine Lust Vakra über den Weg zu laufen und sich anzuhören, dass ein Arzt sich nicht besaufe durfte, vor allem nicht in solchen Massen, dass er ins Koma fiel. Und wahrscheinlich würde Vakra wieder alte Wunden aufreissen, die schon vernarbt waren.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.09.2013 00:26von Randreyah •

"Nein, eigentlich nicht", Pard bedankte sich für das Wasser und trank einen Schluck davon. Komischerweise brannte es in seiner Kehle wie flüssiges Feuer. Er hatte in den letzten Tagen definitiv zu viel getrunken. Er musterte Veray. "Du bist Veray, Vakras Ältester?", fragte er und konnte die Antwort der Reaktion des jungen Dämons ablesen.
Seine Erinnerungen kamen langsam zurück. Er erinnerte sich an Lovit, wieso er es verlassen und wieso er ursprünglich Zorai aufgesucht hatte. Es ging um Ran. Die genauen Details kamen ihm zuerst nicht in den Sinn, doch trafen ihn dann wie ein Hammerschlag. Ran erwartete ein Kind. Von wem hatte sie nicht gesagt, soviel er sich gerade erinnern konnte. Doch wenn er genauer darüber nachdachte, war sie in den letzten paar Monaten verhältnismässig oft in Drez gewesen. Und hatte sich jeweils verdächtig lange in der Schwarzen Festung aufgehalten. Vielleicht sass er gerade dem Vater des Kindes gegenüber. Nein nicht nur vielleicht, sondern mit grosser Wahrscheinlichkeit.
Pard war sich nicht sicher, ob dies nun eine gute oder schlechte Nachricht war. Zorai war für ihn wie ein Bruder gewesen und Ran war eine der wenigen, die ihm nicht auf die Nerven ging. Er mochte das Mädchen, wie eine seiner Nichten und hatte wenig Lust sie an die Schwarze Festung zu verlieren. Auch wenn Veray vielleicht keine so schlechte Partie war, so würde Vakra sie sicherlich irgendwo einsperren, sie durch Traditionen versklaven. Es hatte gute Gründe, wieso er sich - seitdem sein jüngerer Bruder Danwey zum Clanoberhaupt ernannt wurde - nicht mehr blendend mit Vakra verstand. Er mochte nicht daran denken, wie unglücklich Ran hier werden könnte.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.09.2013 01:02von Ro Raven •

"Der bin ich", antwortete Veray. Er kannte Pard nicht, und hatte auch kaum etwas über ihn gehört, nur irgendwo mal eine Erwähnung, dass er ein sehr guter Arzt war. Und jetzt, da Sashre es gesagt hatte, erinnerte er sich natürlich, dass es dieser Mann gewesen war, der Ran zusammengeflickt hatte nach ihrem ersten Kampf gegen Rombra. Wie Veray ihn einschätzte, war er etwa so alt wie sein Vater. Gastfreundlich fragte er: "Möchtet ihr etwas zu Essen?"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.09.2013 01:11von Randreyah •

Pard schüttelte den Kopf. "Nein Danke", brummte er freundlich. Er zögerte. Er mochte zwar weder Traditionen noch Regeln - auch wenn Regeln teils praktisch waren - doch einfach so aus dem Blauen heraus eine Frage stellen war nicht seine Art. Aber er war sowieso ein Wrack und eine zweite Gelegenheit würde vielleicht nicht kommen. "Wie gut kennst du eigentlich Ran?", fragte er mühsam. Sein Kopf pochte zwar weniger stark, aber die Schmerzen waren immer noch da.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.09.2013 01:23von Ro Raven •

"Ääh", sagte Veray erstmal, von der Frage völlig überrumpelt, und ordnete seine Gedanken. "Wir sind während unserer Jugend praktisch zusammen aufgewachsen", sagte er. "Sie verbrachte viel Zeit hier in der Festung, wir haben zusammen gelernt. Danach hab ich sie leider aus den Augen verloren und wir sind uns erst vor etwa drei Monaten wieder begegnet, als sie hierherkam, um ein Buch auszuleihen. Aber doch, ich kenne sie ziemlich gut, würde ich sagen. Wieso?"
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 10.09.2013 01:27von Randreyah •

Pard seufzte. Er hatte sich Mühe gegeben nicht zu direkt zu fragen, aber vielleicht war er einfach zu untalentiert dazu und jeder hätte falsch verstanden... "Ich meinte eigentlich wie nahe ihr euch gekommen seid", sagte er und sah Veray prüfend an. Wie alt war der nochmal?
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