#961

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 19:44
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Zwei Stunden!? Hat sie sich aber Zeit gelaßen. Ran seufzte. "Zehn Minuten", antwortete sie und rief Aries.


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#962

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 19:46
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Ok", sagte Ro leise, um Veray nicht zu wecken. "Dann also in zehn Minuten vor der Festung."
Sie verliess den Raum wieder und ging zu ihrem Zimmer, um Machek zu holen.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#963

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 19:57
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran verließ das Zimmer, drehte sich aber im Türrahmen um. "Bis in zwei Monaten, Veray", flüsterte sie zum Abschied und ging nach draußen. Sie wartete nicht lange und Aries landete neben ihr. Sie schwang sich in den Sattel und richtete ihn mit einem Hebel auf. Zwar konnten sie so nicht fliegen, doch es war bequemer zum sitzen.


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#964

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 20:00
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Als Ro und Machek vor die Festung traten, sass Ran im Sattel eines Drachen. "Wie reisen wir?", fragte sie. Sie hatte eigentlich mit zu Fuss gerechnet, es war angenehmer als mit einem Pferd in den Bergen, vor allem im Winter. Aber Ran hatte natürlich ihre eigenen Reisewege...


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#965

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 27.08.2013 20:03
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Zu Fuß?", meinte Ran und Aries legte sich demonstrativ hin. Er wollte viel lieber fliegen. Doch nein, sie mußten laufen. Er stand auf, schnaubte und deutete den anderen zu folgen.


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#966

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 28.08.2013 01:08
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Gut", meinte Ro. Machek sagte nichts, was wohl bedeutete, dass er einverstanden war. Er hatte sich die Kapuze gegen den kalten Nachtwind über den Kopf gezogen, allerdings nicht so tief, dass man von seinem Gesicht nichts mehr gesehen hätte.
"Brauchst du noch etwas aus Drez?", fragte Ro. "Ich hab alles."


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#967

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 28.08.2013 01:11
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Nein", antwortete Ran schlicht und sie liefen weiter den Weg entlang, weg von der Schwarzen Festung.

-> weiter in den Drachenbergen


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#968

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 07.09.2013 02:03
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Zweite Märzwoche

Seit Tagen, wie vielen genau konnte er sich nicht erinnern, war Pard in Drez. Meist hing er zwischen den Bänken oder am Tresen im Roten Drachen oder war in der Nähe der Arena, wo er sich beinahe täglich mit jedem duellierte, der sich mit ihm duellieren wollte. Danach pflegte er stets die Wunden der Kämpfer zu vernähen, so wie es sich halt für einen Arzt gehörte.
Seine Welt war ein dicker Nebel aus Alkohol und Lust aller Art, gemischt mit Kopfschmerzen und launischen Tiefs und selten auch Hochs. Er konnte sich kaum daran erinnern, was er den Tag davor getan hatte, doch an eines erinnerte er sich. Daran, dass er nicht nach Lovit zurückkehren würde. Nicht solange es vollgestopft war. Vielleicht war es auch schon den Bach runter gegangen, er konnte sich nicht entsinnen eine Nachricht erhalten zu haben.
Jetzt lag er jedenfalls mit einem ziemlichen Kater in einem fremden Bett. Er wusste nicht, wer die Frau neben ihm war oder welchem Clan sie angehörte, nur dass es nicht seiner war, da das Wappen nicht dem seinen entsprach, und sie gut roch. Er richtete sich ächzend auf und verabschiedete sich, dann trat er hinaus auf die Strassen. Die kalte Morgenluft schlug ihm entgegen und statt in die Arena oder zum Roten Drachen zu gehen, folgte er dem Weg zur Schwarzen Festung. Wieso wusste er selber nicht, nur dass er laufen wollte. Nachher würde er zum See spazieren und vielleicht noch weiter. Sein Pferd hatte er in einer Stallung untergebracht und genug Gold hatte er allemal.


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#969

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.09.2013 05:10
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Veray fühlte sich schlecht. Er konnte seit drei Tagen wieder aufstehen ohne zu befürchten, dass die Wunde aufging, aber weh tat es trotzdem. Am liebsten hätte er sich nur in seinem Bett verkrochen und geschlafen. Aber schlafen konnte er nicht mehr dauernd, nachdem er eine Woche lang fast nichts anderes getan hatte, und nur herumzuliegen liess seine Gedanken immer wieder um die immergleichen Themen kreisen, bis er irgendwann befürchtete, er werde bald so verrückt wie Ro.
Deshalb stand er jetzt in der Bibliothek und fragte sich, welches Buch er noch nicht dreimal gelesen hatte. Es dauerte eine Weile, bis ihm auffiel, dass eines nicht an seinem Platz stand sondern auf dem Tisch lag. Er trat heran und drehte es um, um zu sehen, welches es war. Er erkannte es als eines der Bücher, das er Ro gegeben hatte. Neugierig blätterte er darin herum. Schon seit geraumer Zeit hatte er sich gefragt, warum sie plötzlich so versessen aufs Lesen war. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie irgendetwas nur aus Interesse lesen würde, dazu war ihr Sinneswandel viel zu abrupt gewesen. Nein, sie musste nach irgendetwas gesucht haben.
Mittlerweile wusste er, dass sie auf Severjakza aufgebrochen war und dass sie Vakra vehement darum gebeten hatte, ein Jahr früher gehen zu dürfen, und zwar schon lange, bevor er ihr geraten hatte, wegzugehen. Die lange Vorbereitung sagte ihm, dass sie nicht gegangen war, weil sie es nicht mehr ausgehalten hatte, dann wäre sie Hals über Kopf davongerannt. Sie musste also einen bestimmten Grund haben zu gehen. Und er hatte das Gefühl, dass dieser Grund etwas mit den Büchern zu tun hatte...
Er blätterte eine Seite weiter. Ein möglicher Urspung der Inshandra... Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Warum war er nicht vorher darauf gekommen? Dabei war es doch so naheliegend. Ihr Verhalten hatte sich verändert, seit sie in dieser Hütte oben gewesen war. Sie wollte die Inshandra jagen. Um zu rächen, was sie Darez angetan hatten.
Er hob das Buch hoch, um es in ein Regal zu stellen und zuckte vor Schmerz zusammen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass man um etwas zu heben, und sei es nur ein Buch, die Bauchmuskulatur brauchte. Der untere Buchdeckel entglitt seinen Fingern und der Band fiel zurück auf den Tisch. Dabei löste sich ein zwischen die Seiten geschobenes Papier und fiel zu Boden. Veray bückte sich vorsichtig, hob es auf und faltete es auseinander.
Im ersten Moment erkannte er die Schrift darauf nicht. Dann wurde ihm klar, dass er sie zwar schonmal gesehen hatte, aber niemals so viel davon auf einer Seite, sondern immer nur ein Satz, oder drei schnell hingekritzelte Wörter. Wenn Ro nicht sudelte hatte sie dafür, dass sie so schlecht las, eine erstaunlich saubere, kleine Schrift. Der Text war offentsichtlich ein Brief. Und er war an ihn gerichtet.

Lieber Veray
Ich will mich bei dir entschuldigen für die Sache mit dem Speer. Es tut mir wirklich leid. Und damit meine ich nicht, es tut mir leid, dass ich durchgedreht bin, denn das wäre in erster Linie Selbstmitleid, sondern es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Du weisst, ich habe keine Mühe damit, Leute zu verletzen oder zu töten. Aber du warst bis jetzt der einzige in diesem Haus (ausser Driss vielleicht) der nicht nur versucht hat, mich in irgendeine Rangordnung einzugliedern. Deshalb sollte ich dir eigentlich dankbar sein. Stattdessen habe ich dich fast umgebracht. Das tut mir leid.
Ich will dir aber auch sagen, dass du dich verdammt gut geschlagen hast. Natürlich warst du schlauer als Lesir und ich zusammen, mit den Fallen, die du gelegt hast. Wäre ich nicht so unverwüstlich (Unkraut vergeht eben nicht), hättest du mich damit besiegt. Aber was ich eigentlich sagen wollte: du hast auch verdammt gut gekämpft. Deine Wunde ist der Beweis dafür. Hättest du schlecht gekämpft, hätte ich dich besiegen können, ohne dich fast umzubringen. Aber du hast es geschafft, mich in eine Situation zu bringen, in der ich wirklich keine Wahl mehr hatte. Du warst zu gut, als dass ich anders hätte gewinnen können. Ich weiss, das tönt jetzt zynisch, aber es ist als Kompliment gemeint.
Und zuletzt will ich dir etwas versprechen. Ich verspreche, Ran zu schützen, soweit es in meinen Möglichkeiten steht. Dabei muss ich dich aber warnen: vielleicht ist allein durch meine Gegenwart gefährderter als sie es ohne meinen Schutz wäre, denn ich scheine Gefahren irgendwie anzuziehen. Aber ich verspreche dir, ich werde mein Bestes tun. Und dabei ist es egal, ob sie nun ein Kind von dir erwartet oder nicht. Ich weiss, was es heisst, das zu verlieren, was man am meisten liebt. Ich will nicht, dass dir das selbe Leid widerfährt wie mir.
Machs gut, pass auf dich auf und lass dir nicht von Lesir auf der Nase herumtanzen.
Ro


Veray starrte den Brief an. Er hätte einiges von Ro erwartet aber nicht soetwas. Erstens war es viel persönlicher und freundlicher als alles, was er jemals von ihr gehört hatte. Und zweitens klang vor allem der letzte Abschnitt, als wäre er von jemand viel älterem geschrieben worden. Zum ersten Mal stellte er sich eine Frage, von der er nicht wusste, ob Ro sich selbst sie schon jemals gestellt hatte: wie würde Ro altern? Wie ein Dämon oder wie ein Mensch? Konnte es sein, dass sie mit ihren zwanzig Jahren schon älter war und älter dachte, als Lesir mit seinen achtunzwanzig, einfach weil sie zur Hälfte ein Mensch war.
Er liess das Buch auf dem Tisch liegen und ging zurück in sein Zimmer, den Brief in der Hand. Er war sich sicher, dass er ihn noch mehr als einmal lesen würde. Allein, weil es gut tat, etwas zu lesen, dass von einer Person, die er kannte, geschrieben wurde, und das explizit für ihn. Das war nicht so kalt wie die Bücher, die jeder x-Beliebige hätte lesen können. Und nett war es ausserdem auch.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#970

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)

in Dreitan - das Spiel 09.09.2013 05:21
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Pard wankte leicht, als er zur Schwarzen Festung hinaufstieg. Er wusste nicht wieso, aber der schwarze Stein des alten Gemäuers schien ihn irgendwie anzuziehen, ihn zu rufen. Zu rufen: Fass mich an, berühr mich! Oder sowas ähnliches. Bei all diesen unsinnigen Gedanken fühlte er sich dumm. Ein dummer, intelligenter Dämon, er kicherte.
Als er vor der Festung stand und die Mauern sah, erblickte er unscharf eine Gestalt davor, die sich umdrehte und ihm entgegensah. Bevor er nett winken konnte, wurde ihm zuerst speiübel, dann schwarz vor Augen und er klatschte bewusstlos der Länge nach in den fast geschmolzenen Schnee.


some men just want to see the world burn

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 16 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 111 Themen und 30462 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de