"Ich dachte auch an Norden, an den Wäldern vorbei. Aber durchs Gebirge wäre wirklich besser. Die Schatten sollten mir nichts tun normalerweise, aber da schien es ja auch heiß herzugehen hat doch jemand erzählt. Und zu weit östlich sind Drachen. Klar, ein Tag später klingt gut und ein Abschiedsfest ist sowieso bestimmt eine gute Sache."
Er musste grinsen beim Gedanken an die vielen Feste, die sie erlebt hatten.
"Auch wenn es nicht so ausgelassen sein sollte wie die Barbarenfeste."

Elira lachte. "Die Priester feiern nicht wie die...", sie hielt inne und erinnerte sich, dass sie den letzten Tag des Monats hatten. Schnell war sie auf den Füssen. "Komm mit", meinte sie und packte Kraigor am Handgelenk. "Wir müssen zu den Gebetsräumen der Göttin", meinte sie und ihre Augen leuchteten voller Schalk. "Du solltest noch ein etwas außergewöhnliches Fest erleben, die die Anhänger feiern... In der Nähe von Ravi ist ihr Hauptkloster...Komm", sie zog ihn aus dem Haus und dann zum Haupttempel die Strasse hinauf.

Er war überrumpelt.
"Moment...wir können jetzt nich bis Ravi...wohin gehen wir?"

Sie lachte. "In den Gebetsraum, den sie hier haben.. respective du...", sie zog ihn weiter und dann die Treppe hinauf bis zu dem Raum in den sie mit Dreshar eingebrochen war, um zu...beten. Sie klopfte an und eine Priesterin, die nur mit einem Tuch bekleidet war und hochrote Wangen hatte, öffnete ihnen. Sie sah Kraigor an und strahlte. "Kommt ihr auch zum gemeinsamen...Gebet?", fragte sie.

Er versuchte sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen, aber hatte doch einen dezenten "Was geschieht hier"-Geichtsausdruck.
Er hatte doch gar keinen Gebetsraum. Und die Priesterin wirkte auch etwas...nicht-würdenträgerhaft.
Aber wenn Elira ihn mitschliff konnte es schon nichts Schlimmeres, als eine der seltsamen Traditionen sein, zu was sie da gingen.

Elira wollte etwas sagen, als Rewona plötzlich hinter der Priesterin auftauchte, die Arme von hinten um sie legte und ihr sacht den Hals küsste. "Komm rein, die Göttin wartet", raunte er ihr zu und bemerkte dann erst Kraigor und Elira. Er sah die beiden überrascht an. "Was..wollt ihr auch? Elira?", fragte er erstaunt und die Elfe lachte. "Ich nicht", meinte sie. "Aber ich dachte mir mal, ich zeige Kraigor diese unübliche Tradition... Die Priesterinnen er Göttin feiern immerhin nicht überall das Fest der Fruchtbarkeit, das auch nur am Ende des Monats und Kraigor kennt weder die Gebetsräume hier im Tempel noch die Bräuche...Er will bald weiterreisen und da dachte ich, ich bring ihn mal her, damit er eine schöne Erinnerung hat und Melissa vergisst", erklärte sie auf Elfisch. Rewona nickte, die Priesterin immer noch in Armen haltend. Dann sah er Kraigor an. "Der Tempel ist auf diesem Stockwerk in verschiedene Räume unterteilt die den verschiedenen Göttern gewidmet sind", erklärte er knapp und liebkoste die Priesterin auf eine keusche Art und Weise. "Und diese Räume hier sind der Göttin Mutter gewidmet. Die Priesterschaft besteht nur aus Frauen...Den Männern wird die Pforte zum Heiligtum nur jeweils am Ende des Monats geöffnet, damit diese ihre heilige Pflicht mit den Priesterinnen verrichten können... Und das ist zum Beispiel heute der Fall... Es gibt aber am Anfang des...nennen wir es Gebet... noch eine Reinigungszeremonie im Raum nebenan. Da nimmt man zusammen mit einer Priesterin ein Bad, bei dem man verwöhnt gesegnet und von Sünden und Flüchen reingewaschen wird, bevor man sich hierher begibt. Nezoa hier gehört aber heute mir", grinste er, "Du darfst dich gerne von einer anderen verwöhnen lassen."
Die Priesterin lächelte und kicherte, als der Elf sein Gesicht an ihrem Hals vergrub. "Die Zeremonie wäre ein schöner Abschied und würde dir Glück und frische Energie für deine Reise bringen", fügte die Priesterin hinzu.
"Amüsier dich einfach", grinste Elira.

Er rang mit sich selbst. Ihm war eigentlich gar nicht danach, weil ihm immer noch im Kopf herumschwirrte, was er jetzt und in Zukunft machen sollte.
Andererseits würde es ihm tatsächlich helfen, sich endlich mal zu entspannen und an was Anderes zu denken.
Im Endeffekt siegte schlicht die Tatsache, dass er nicht "Nein" sagen konnte. Er war natürlich etwas nervös, weil die Priesterinnen demnach scheinbar schon viele Männer gehabt hatten, bessere als er, aber irgendwie war dann der....Instinkt doch stärker.
"Soll ich schonmal in den Raum nebenan gehen oder wie läuft das ab?", fragte er.

"Du gehst einfach da rein. Es wartet immer eine Priesterin oder Novizin im Raum", antwortete Rewona und grinste Elira an. "Du willst sicher nicht?", fragte er sie. "Nein", lachte sie. "Ein andermal, wer weiss, aber ich habe meine Pflicht der Göttin gegenüber schon andernorts verrichtet." Komm Kraigor, ich zeig dir welche Tür."
Rewona zog die Priesterin mit in den Raum und die Tür fiel zu.
Elira klopfte für Kraigor an und bevor der noch einen Rückzieher machen konnte, wurde ihnen geöffnet und eine junge, elfische Priesterin in einem schlichten Gewand begrüßte ihn und bat ihn herein in die Brunnenräume der Göttin.

"Wieso kommst du nicht mit mir da rein?", fragte er sie noch neckisch, als sich schon die Tür öffnete und es zu spät war.
Allerdings regulierte der Anblick der Priesterin ihm Gegenüber jede Affinität gegenüber Elira auf ein Minimum und er betrat nur zu gerne den Raum, wobei er die Priesterin freundlich anlächelte, um nett zu wirken.
Allerdings war er etwas verunsichert, was nun. Er kannte die Tradition nicht und wollte sich deshalb nicht einfach ausziehen und in das Badebecken legen, also stand er erstmal einfach nur da.

Elira ging grinsend nach unten und traf auf dem Weg Ühünüm, der sie bat ihm beim Vögelfüttern zu helfen und sie sagte nicht nein.

Die Priesterin lächelte Kraigor an. "Euer erstes Fest?", stellte sie mehr fest, als das sie fragte. "Entkleidet euch ruhig. Zuerst könnt ihr allein ein Bad nehmen, danach werde ich euch mit Ölen zur Entspannung helfen, damit euer Geist frei ist. Wenn ihr dann soweit seid, nehmen wir zusammen ein zweites Bad und können in den Nebenraum, sobald es euch beliebt. Ihr braucht weder nervös zu sein, noch zu eilen."