#41

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 01.08.2012 17:54
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Er öffnete ein Geheimfach unter dem Teetisch und holte die Schriftrolle heraus. Sie war noch in demselben Zustand, in dem er sie bekommen hatte. "Hier, das ist die Schriftrolle, die dein Vater hier gelassen hatte. Wenn du willst, kannst du sie dir in Ruhe hier durchlesen. Es kommt niemand hier rein ausser mir. Ich lass dich, dann mal allein, falls du Fragen hast, findest du mich draussen", sagte er und überreichte Ro die Rolle, dann verliess er den Raum. Die Rolle enthielt alle Geheimnisse des Scharaki, den die junge Frau mitsichtrug. Aber, ob Darez noch etwas hineingeschrieben hatte, wusste er nicht. Er hatte die Rolle nie gelesen.

In Gedanken verloren setzte er sich neben den siebten Teich und starrte ins Wasser. Koifische tummelten sich unter den Lotosblüten und schwammen Futter verlangend immer wieder in seine Richtung. Er holte einen Sack mit getrockneten Mückenlarven aus seiner Manteltasche und warf eine Handvoll ins Wasser. Auf einmal spürte er eine bekannte Energie. Er drehte sich zur Bambushecke und da stand sie. Etwas wütend und unfreiwillig, aber da stand seine Ran. "Hallo Vater", sagte sie und kam näher. "Du bist zwei Tage zu spät, Randreyah", sagte er und wandte sich wieder den Fischen zu. "Ach, ich frage mich nur wieso wohl", sie sah ihn wütend an, blieb zwei Meter von ihm entfernt stehen und verschränkte die Arme. "Und hat es Spass gemacht die Magier zu zerfetzen? Du sollst ein Blutbad angerichtet haben", sagte er nach einer kurzen Pause. "Erstaunlicherweise war es sehr befreiend", schnappte sie zurück. "Wie ich sehe, hast du dich überhaupt nicht verändert Vater" - "Natürlich nicht", er sah ihr in die Augen, "Wieso bist du so feindselig Ran?" Sie schnappte nach Luft und sammelte sich für einen Moment. "Ich bin nicht feindselig, ich kann einfach immer noch nicht verstehen, wie ein Vater seine Tochter für zwei Tage in einen Kerker sperren kann." Er zuckte zusammen. "Ich hatte keine Wahl Ran, du warst wie besessen und wärst beinahe mit den Dremarewynia Amok gelaufen. Du sahst aus wie die Dämonen aus den Schauergeschichten der Menschen. Du musstest dich beruhigen. Aber du bist ja ausgebrochen und nach Ladril verschwunden", sagte er dann grimmig, es hatte ihm damals sehr weh getan, sie so zu sehen. Aber er musste gestehen, dass er nicht ganz unschuldig an ihrem Wutausbruch gewesen war. "Ich wollte schliesslich nicht in einer kleinen Zelle vergammeln", knurrte sie.
Ran ging um den Teich herum und setzte sich auf eine Bank, auf der gegenüberliegenden Seite. Sie beobachtete ihren Vater, und er beobachtete sie. "Hast du sie ihr gegeben?", fragte Ran schlussendlich. "Natürlich", sagte er. "Wieso hast du sie allein hier rumlaufen lassen Ran?" - "Sie wollte mir ein Messer hinterherwerfen", knurrte sie missmutig. Ihr Vater lachte. "Weisst du, als ich ihr über den Weg gelaufen bin, dachte ich zuerst du wärst es. Sie lag auf einem Hausdach und ich konnte kaum glauben, dass sie mir auf die gleiche Art und Weise geantwortet hatte wie du es früher getan hattest." Ran sah ihn skeptisch an. "Wirklich?", fragte sie grimmig und neugierig zu gleich. Ihr Vater nickte. "Wann kommst du zurück Reyla?", fragte er sie traurig. "Wenn ich den Auftrag des Grossdrachen erfüllt habe", Trottel, dachte sie noch, aber sagte es nicht. "Welchen Auftrag?", fragte der Hohepriester verwundert. "Soll das ein Witz sein? Drom hat mich von meiner Willkommensfeier weggeholt und ich musste mich auf die Fersen, von Miss Misstrauisch und einem Feuerdämon heften. Und jetzt muss ich Jagd auf einen Magierzirkel machen... Wieso, siehst du mich so an, als wüsstest du nichts davon?" - "Weil ich das erste Mal davon höre. Drom hat dich auf diese Mission geschickt?" Sie nickte. Ihr Vater runzelte die Stirn. "Geh zuerst zu den Drachen, bevor du dich auf den Weg machst. Frag den Grossdrachen, oder Growndril, ob auch wirklich du das erledigen sollst." Ähzend stand er auf und ging rüber zu ihr. "Ran du bist meine Tochter, egal was passiert, aber du musst dich beherrschen lernen, ansonsten wirst du nie Hohepriesterin." Sie blickte zum Himmel und dann zu ihm. "Ich will auch nicht Hohepriesterin sein. Ich gehöre nicht hierher Vater. Es ist deine, nicht meine Welt hier, ich bin nicht so wie du, ich kann nicht mein Leben lang hier oben bleiben und nichts tun." - "Das kannst du dann selber entscheiden, Kleines", er nahm sie in die Arme. "Ich habe dich vermisst, Ota", sagte sie. "Ich weiss, mein Kind, ich weiss."

(Ota heisst in der Drachensprache Dad)


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#42

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 02.08.2012 01:30
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro setzte sich auf einen Stuhl. Ihre Finger zitterten so sehr, dass sie es kaum schaffte, das Band zu lösen, mit dem das Samttuch um die Schriftrolle festgebunden war. Sie rollte es auseinader und zum Vorschein kam ein dünnes Röllchen Pergament.
Sie erkannte auf den ersten Blick, dass es keine Botschaft von Darez an seinen Nachfolger sein konnte, dazu war das Pergament viel zu alt. Es musste wirklich uralt sein, so verfärbt wie es war. Vorsichtig rollte sie es mit den Fingerspitzen auseinander. Das kaum zwei Handbreite Band war etwa einen halben Schritt lang und dicht beschrieben. Es mussten mehrere verschiedene Schreiber gewesen sein, denn einige Abschnitte waren gerade und ordentlich geschrieben, während andere mehr einem Gekritzel ähnelten, aber alle hatten sie mit dunkelroter Tinte geschrieben. Ro stellte schnell fest, dass sie nicht einmal alles lesen konnte, denn ein grosser Teil war in einer Sprache geschrieben, die sie nicht kannte.
Der erste Abschnitt war mit Abstand der längste, er trug einen Titel und gehörte zu denjenigen, die sie nicht verstand. Auch die nächsten, kürzeren Abschnitte waren in einer fremden Sprache. Jeder von ihnen trug einen kleinen Titel. Nur die letzten drei waren in der Sprache abgefasst, die ganz Dreitan sprach, der einzigen Sprache, die sie konnte. Es waren sehr kurze Abschnitte, einer war kaum zwei Zeilen lang, und sie waren Anleitungen zu Zaubern. Ro erkannte den ersten sofort. Es war der Trick, die Darez ihr einmal gezeigt hatte, wie man sich mit dem Säbel und einem Wort von magischen Fesseln befreite, nur dass er in dieser Beschreibung weiter gefasst war und mehr Möglichkeiten beinhaltete.
Ihre Finger begannen wieder zu zittern und plötzlich merkte sie, dass ihr eine Träne die Wange hinunterlief. Würde Darez noch leben, hätte er ihr all das selber beibringen können. Würde Darez noch leben, wäre sie nicht hier. Würde Darez noch leben, könnte sie an seiner Seite kämpfen, der Rabe und seine Tochter. Sie legte das Pergament auf den Tisch und stützte den Kopf in die Hände, während ihr eine zweite Träne zum Kinn rann. Sie dachte an Ran, die ihren Bruder verloren hatte. Immerhin hatte sie sich rächen können. Aber für sie gab es keine Rache. Niemand war schuld an Darez Ravens Tod. Er hatte ihn selbst gewählt.
Lange sass sie da. Schliesslich fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Augen und nahm das Pergament wieder in die Hand. Sie las die beiden anderen Einträge die sie verstand, und in denen es ebenfalls um Magie ging, kleine, nützliche Anwendungen. Sie nahm an, dass die kurzen Beiträge in der anderen Sprache ebenfalls solche waren. Blieb nuf die Frage was der lange Text war. In der Überschrift konnte sie ein Wort entziffern, das sie kannte, wenn auch noch nicht seit langem: Sharaki, den Begriff für einen Familiensäbel.
Die Erkenntnis durchzuckte sie wie ein Blitz. Das hier war das, was ihr der weisshaarige Mann im Traum angeboten hatte: die Magie ihres Säbels. Zweifel befiel sie. Wollte sie diese Schriftrolle wirklich haben? Wollte sie diese Magie wirklich kennen? Das Wesen hatte ihr gesagt, sie solle nachdenken. Das hatte sie nicht getan, aber sie wusste nun, was ihre Entscheidung war. Im Grunde war es nur die Erinnerung an ihren Vater gewesen, die sie nocheinmal hatte wanken lassen.
Sie rollte das Pergament wieder zusammen, umwickelte es sorgfältig mit dem Samt und verstaute es sicher in ihre Kleider eingewickelt in ihrem Seesack. Dann holte sie noch einmal Luft und trat nach draussen.
Ran war da. Sie beachtete sie nicht, sondern trat auf den alten Dämonen zu und sagte: "Danke, dass ihr es aufbewahrt habt. Verzeiht meine... Unflätigkeit vorhin. Ich wünsche euch alles Gute, falls wir uns nicht mehr sehen, denn ich werde morgen früh die Stadt verlassen."


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#43

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 02.08.2012 03:53
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Darez's Tochter war raus gekommen. Der alte Priester lächelte. "Keine Ursache und nehmt es nicht zu streng mit den verschiedenen Etiketten. Das macht nicht einmal meine ehrenwerte Erbin hier", er klopfte Ran auf die Schulter. Sie warf ihm nur einen verärgerten Blick zu. "Ich wünsche euch eine gute Reise, junge Kriegerin und ich hoffe, euer Erbe konnte euch weiterhelfen", sagte er dann und machte die traditionelle Handbewegung, die die Schatten gebrauchten um sich für immer zu verabschieden. Tief im Inneren wusste er, dass er die Tochter seines besten und vielleicht einzigen Freundes nie wieder sehen würde. Aber er hoffte, dass sie ein erfülltes Leben führen konnte, ihr eigenes. Er ging wieder ins Haus und liess Ran zurück.

Randreyah fühlte sich zutiefst beleidigt. Wieso wurde sie von Ro wie der letzte Dreck behandelt? Sie hatte ihr in den letzten zwei Tagen schon mehrmals das Leben gerettet und sogar ihre Wunden behandelt. Ausserdem hatte sie sie hergebracht, ihr einen Arzt besorgt und diesen sogar beleidigt wegen ihr. Sie hatte Ro mit Respekt behandelt und auf ihre Wortwahl geachtet. Und wenn Ro sich beleidigt fühlte, war sie selbst Schuld. Sie hatte schliesslich nie über sich geredet; nicht im Geringsten. Wut kochte in ihr auf. Wie konnte sie es wagen, auch nur daran zu denken ihr ein Messer in den Rücken werfen zu wollen? Sie hätte sie in den Tunneln verrotten lassen können, hatte es aber nicht getan, im Gegenteil!
"Gute Reise, Prinschisa Smrtnije", sagte sie ihr und versuchte die Wut in ihrer Stimme zu unterdrücken, "Wenn du etwas brauchst, dann weisst du wo ich bin." Ran drehte sich um und ging einige Schritte Richtung Haus. Dann blieb sie stehen und drehte sich um. Weil Ro sie erneut ignoriert hatte und einfach weitergegangen war, fügte sie herablassend hinzu: "Und das nächste Mal wenn du versuchst mich zu meucheln, mach es mindestens richtig. Wärst du ein Assassine, würde sich dein Lehrmeister für dich in Grund und Boden schämen."
Los greif mich an Prinzesschen, dachte Ran wütend, greif mich an du unerzogene, kleine Göre! Dann siehst du, was es heisst jemanden zu provozieren, gegen den eine gewöhnliche Waffe oder ein Scharaki nichts ausrichten kann!
Sie wusste, dass Ro in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, aber sie benahm sich genauso eingebildet und verzogen, wie es eine Adelstochter tat. Das liegt den meisten wohl im Blut, dachte Ran und verzog in Gedanken angewiedert das Gesicht.
Ro war nicht die einzige, die einen Verlust erlitten hatte und den Meisten ging es schlechter als ihr. Was dachte sie sich? Sie sei die Prinzessin der Schlachtfelder? Der Todesengel in Person, der darüber entscheiden konnte wer leben durfte und wer dessen unwürdig war? Nur weil niemand wusste, wie man gegen einen Scharakischwinger gewann?

Ihre Provokation musste etwas bewirkt haben, denn Ro blieb wie erstarrt stehen. "Was ist denn los, Prinzessin Ungehobelt? War mein Tonfall nicht angebracht? Ach wie unhöflich von mir, einer einfachen Assassine, dich so anzusprechen. Dich oh du ungeschlagene Herrscherin der Schlachtfelder. Dir du hochbegabtes Säbelschwingerlein... Ich könnte wetten, dass du es in einem fairen Kampf, nicht mit einem Assassinen aufnehmen könntest." Ein Nebelklon erschien direkt hinter Ro. "Willkommen in der grossen, antiken, bösen Welt der Assassinen, kleiner Spatz", flüsterte er ihr höhnisch in Ros Ohr.
Wenn sie tatsächlich angreifen würde, würde Ran mit nur einem Stich ihrer Feenmesser Ros Säbel zersplittern lassen. Schliesslich hatte sie schon vier andere Scharaki zerbrochen und das im Kampf gegen erfahrenere Gegner.

Sie fühlte wie ihr Blut kochte und ihr Energiefluss mit dem ihrer Umgebung verschmolz. Der Drache in ihr war erwacht. Sie war eins mit den Elementen und konnte jetzt auch ohne die Dremarewynia wandeln. Tief im inneren fühlte sie die Ruhe in ihr, die Ruhe des Wassers.
Sie würde Ro nicht umbringen, nur etwas mit ihr spielen. Ro war ihr unterlegen, sie konnte ihre Energie und die Energie ihres Säbels fühlen. Auch wenn sie alle versteckten Tricks ihres Scharaki einsetzte, konnte sie nicht Elektrizität oder Wasser damit zerschneiden, ihr Säbel würde durch Rans zwei Hauptelemente einfach hindurchgleiten. Die Halbdämonin würde sich selber besiegen.


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#44

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 02.08.2012 09:29
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(Ühm, woher willst du wissen, das mein Säbel kann und was nicht)

Ro drehte sich nicht um.
"Du weisst nicht mal, was fair überhaupt bedeutet", sagte sie, und sie war dabei merkwürdigerweise so ruhig, wie schon lange nicht mehr. "Es ist nicht fair, jemandem ein Messer in den Rücken zu werfen. Das tun nur Meuchelmörder und Feiglinge. Und ich gehöre weder zu den einen, noch zu den anderen. Tut mir Leid, dass ich dich in diesem Punkt enttäuschen muss."
Ihre Finger umspielten langsam den Knauf ihres Säbels, aber sie zog ihn nicht. "Genau so wenig ist es fair, im Kampf gegen jemanden der keine Magie beherrscht, Magie einzusetzen, und ich glaube genau das ist es doch, was dich so sicher macht, gegen mich gewinnen zu können, oder? Dass du Magie beherrschst und ich nicht."
Sie hielt kurz inne, dann fügte sie hinzu. "Und wenn du glaubts, ich würde mir etwas einbilden auf das, was ich bin, dann schau mal in den Spiegel. Dort siehst du, wie jemand aussieht, der wirklich eingebildet und überheblich ist."
Mit diesen Worten ging sie davon.


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#45

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 02.08.2012 17:15
von Randreyah | 11.751 Beiträge

(ich weiss es nicht. Aber das sind nur grobe Vermutungen und Einschätzungen die da geäussert werden, die nicht direkt auf deinen Säbel bezogen sind, sondern eher allgemein auf magische Säbel )

Ran schnaubte, sie war also eingebildet und überheblich? "Ach und dein Säbel ist nicht magisch?", rief sie ihr hinterher. Der Schnee um sie herum begann zu schmelzen. "Dein Säbel ist doch deine Hauptwaffe, nicht? Wenn du also ständig mit ihm kämpfst, dann benutzt du ebenfalls Magie! Dann bist du ein Feiglin!" Ran schickte einen zweiten Nebelklon Ro hinterher, diesmal schnitt er ihr den Weg ab. "Und noch was", sagte der Klon mit mehreren Stimmen, "Wenn ich wirklich eingebildet und überheblich wäre, wärst du im See ertrunken, oder erfroren. Es wäre mir egal gewesen, denn ich hätte dich nicht gebraucht, nur deine Erinnerungen und ein wenig von deinem Blut." Der Klon löste sich auf.
Wütend warf Ran einige Messer gegen die Bambushecke. Wieso war sie so wütend? Es konnte ihr doch egal sein, was Ro von ihr dachte. Und ausserdem hatte Ro keine Ahnung, wie konnte sie auch? Die einzigen, die Ran über den Weg gelaufen waren, die gar keine Magie beherrschten und sich in Kämpfe einliessen waren Soldaten und Söldner. Alle anderen beherrschten mindestens ein wenig Magie. Und ein magisches Wesen kämpfte mit Magie. Ein Drache kämpft auch mit Feuer. Ist es also unfair wenn er Feuer gegen einen Drachenjäger einsetzt, nur weil der keines gebrauchen kann. Oder legt in etwa ein Jäger seinen Bogen und seine Fallen zur Seite, nur weil ein Kaninchen keine hat?
Sie legte sich in den eisigen Bach und dachte nach. Wenn sie gegen Ro in einem unbewaffneten Kampf, ohne Magie antreten würde, hätte sie sehr wohl eine Chance. Und in einem Kampf ohne magishe Waffen ebenfalls. Sie war schliesslich seit Kindesbeinen an zum Killer ausgebildet worden. Sie konnte jemanden mit blossen Händen töten. Aber gegen einen Scharaki ohne Magie zu kämpfen wäre Selbstmord. Was glaubte Ro? Ihr Säbel sei wie jeder andere und es wäre nur ihr Geschick, das sie so stark machte? Der Säbel enthielt die Kampferfahrungen aller, die ihn bis dato besessen hatten und er gab diese Erfahrung an seinen Benutzer weiter, von vielen anderen Zaubersprüchen und magischen Eigenschaften mal abgesehen... Aber war sie wirklich wegen Ro wütend, oder wegen was anderem? Wahrscheinlich war es so und Ro war nur ein kleiner Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte...
Rans Vater kam raus und stellte sich neben Ran. "Hier, den hast du vergessen", sagte er und rammte eine rötlich violett shimmernde Klinge in den Boden. Es war ihr Scharaki, eigentlich sein Scharaki, aber er hatte ihn ihr schon vor langer Zeit weitergegeben. Sie kam aus dem Bach un zog ihn heraus. Seitdem sie ihn zerbrochen hatte, hatte sie nicht vorgehabt ihn je wieder zu gebrauchen.

Es war Nacht und alle hatten sich bei den Trainingsplätzen versammelt. Ein Ring war entstanden und in Mitten dieses Ringes standen sich eine Hohepriesterin und Randreyah gegenüber. Tiefe Trommelschläge ertönten von einer Seite des Ringes und Fackeln bildeten die Grenze der Kampfstätte. Die gesamte Stadt hatte sich versammelt um dem Kampf beizuwohnen. Nun es war kein richtiger Kampf, eher eine Willkommenszeremonie. Ran fühlte sich nackt. Bis auf eine enge schwarze Hose und die Dremarewynia um ihren Oberkörper trug sie nichts. Die Hohepriesterin ihr gegenüber war ebenfalls so gekleidet, nur in weiss. Ihr beider Haar war zu einem Rossschwanz zusammengebunden und Kriegsbemalung zierte ihre Körper. Die Trommeln verstummten für einen Augenblick und setzten dann wieder etwas schneller ein. Ran und die Priesterin passten ihre Bewegungen dem Rhythmus der Kriegstrommeln an und umkreisten sich. Beide fühlten die Energie um sie herum und verschmolzen mit ihrer Umgebung. Sie waren bereit jeden Moment aufeinander loszustürmen, in einen Kampf zwischen Wasser und Blitz gegen Luft und Erde.


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#46

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 03.08.2012 01:12
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro ignorierte Ran einfach. Ihr lagen einige treffende Bemerkungen auf der Zunge, aber sie liess sie alle, wo sie waren. Nicht dass sie Angst hatte vor Ran. Sie war sich sehr sicher, dass wenn Ran versucht hätte, sie wirklich mit Magie anzugreifen, der alte Dämon eingeschritten wäre. Und sie wusste, dass er stärker war als Ran. Genau so wenig hatte sie Angst vor einem wirklich fairen Kampf, einen Kampf mit blankem Metall und keinen faulen Tricks, auch wenn sie nicht glaubte, dass Ran dazu überhaupt fähig war. Ran mochte glauben, sie sei besser im Kämpfen, aber schliesslich hatte sie sie niemals kämpfen gesehen, also wie sollte sie das beurteilen können? Etwa nach der Geschichte mit dem Troll? Das war doch kein Kampf gewesen.
Nein, sie hatte keine Angst. Sie hatte nur einfach besseres zu tun, als mit jemandem zu streiten, der nicht akzeptieren konnte, wenn er einmal nicht recht hatte. Und der zu so kindischen Methoden wie Nebelschwaden griff, um sie damit zu beeindrucken. Als würde sie davon erschrecken. Sie schnaubte leise und schüttelte den Kopf, während sie den sechsten Garten auf einem Seitenweg verliess.
Was sie überrascht hatte war, wie wenig Ran tatsächlich wusste, obwohl sie alles zu wissen glaubte. Eigentlich wusste sie nichts. Doch, natürlich, allgemein gesehen wusste sie vieles. Aber bezogen auf das, was sie vorhin gesagt hatte, hatte sie nichts kapiert. Woher sollte sie zum Beispiel Ro's Erinnerungen nehmen, wenn sie ertrunken war? Im Augenblick des Todes blieb nichts davon zurück und Ran wäre die angeschmierte gewesen. Nunja, soviel zum Thema retten aus Freundlichkeit.
Die andere Sache war die mit dem Säbel. Was hatte sie gesagt? Sie gebrauche Magie, wenn sie ihren Säbel benutze? Nun, vielleicht war das ja bei anderen Säbeln so, aber bei diesem nicht, oder zumindest wirkte sich diese Magie in keiner Weise darauf aus, wie gut sie kämpfte. Das wusste sie mit vollkommener Sicherheit, auch wenn sie dieses Pergament nicht hatte entziffern können. Denn schliesslich hatte sie nicht immer mit diesem Säbel gekämpft. Solange Darez noch gelebt hatte, hatte sie einen anderen getragen, einen ganz gewöhnlichen. Und sie hatte damit genau so gut gekämpft wie mit ihrem jetztigen.
Anstatt in das Zimmer im Haupttempel zurückzukehren, ging sie direkt zum Stadttor. Sie hatte eindeutig genug von diesem Ort. Sie würde jetzt aufbrechen. Am Tor traf sie einen Mann an und fragte ihn: "Kommt man von diesem Berg auch ohne Drachen runter?"
Er nickte, deutete auf eine Seite der Landefläche und beschrieb ihr einen Weg. Ohne ein weiteres Wort ging sie davon.
Sie marschierte die ganze Nacht.
Als der Morgen dämmerte, war Lovit nur noch ein blasser Gipfel in der Ferne.


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#47

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 03.08.2012 02:37
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Der erste Angriff gehörte Ran. Als die Trommler einen anderen Rhythmus anschlugen schoss sie auf die Hohepriesterin zu. Sie zielte auf einer ihrer Qipunkte im Nacken, aber die Priesterin duckte sich und wollte Ran eine Faust in den Magen rammen. Im letzten Moment sprang diese leicht in die Höhe und machte eine Rolle über ihre Gegnerin. Wieder standen sich die beiden gegenüber. Die Priesterin täuschte einen Faustschlag vor und als Ran diesen abwehren wollte, trat sie ihr in die Seite. Ran konnte dem Schlag nicht ausweichen, aber packte das Bein ihrer Gegnerin und riss sie in einer Drehbewegung zu Boden. Die weisse Kriegerin hämmerte mit einer Faust auf die Erde und der Boden unter Randreyahs Füssen gab nach. Es war soweit, sie würden ab jetzt nur noch Magie gebrauchen. Schnell sammelte Ran die Feuchtigkeit in der Luft und erschuf einen Eiskeil, den sie auf die Priesterin schoss, diese wehrte mit einer Wand aus Luft ab, wobei sie die Kontrolle über den Boden verlor. Ran liess noch mehr Eiskeile auf die Priesterin regnen, dabei machte sie Bewegungen, die einem Tanz sehr ähnlich wirkten. Die Priesterin rührte die Luft um sich herum mit ihren Armen, wobei sich die Luft über ihr verdickte. Sie trieb Ran mit einem so entstandenen Luftwall an den Rand des Kampfringes. Wenn sie ihn verliess, würde sie verlieren. Ran liess Wasser aus dem nahen Bach verdunsten und sammelte es in der Luft um ihre Gegnerin. Diese schleuderte kleinere Felsbrocken auf Ran, welche den meisten auswich. Einige trafen auf ihre Arme, Beine und ihren Rücken und hinterliesen kleine Kratzer. Sie ging kurz in die Knie und wartete bis die Priesterin ihren finalen Schlag ausübte. Aber bevor diese dazu kam, Ran einen Tritt ins Genick zu versetzen, sammelte Randreyah Energie und wandelte sie in Elektrizität um. Als die Priesterin nahe genug war, entlud Ran die gespeicherte Energie in die Luft und bildete mit dem Dampf Leitungen, die direkt zu den wichtigsten Energiepunkten der Priesterin führten. Der Blitz, der entstanden war liess mit grossem Gebrüll die Priesterin zusammensacken.
Der Kampf war vorbei und Ran hatte gewonnen.
Nach der Tradition der Dämonen, war sie jetzt ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft und konnte endlich den Platz ihres verstorbenen Grossvaters im Rat der Hohepriester einnehmen. Sie hielt der Priesterin am Boden die Hand hin, denn nach wenigen Augenblicken konnte sich diese wieder bewegen. Sie gratulierte Ran und die Menge jubelte. Gleich nach dem Kampf begann das Fest, welches Rans Reise zur Selbstfindung abschloss. Aber die neuernannte Hohepriesterin war nicht dabei. Sie war im Krankenabteil bei Akira.
"Wieso hast du nicht die Dremarewynia benutzt?", fragte Akira wobei er Rans Wunden mit einer Salbe einschmierte. Sie zischte vor Schmerz. "Weil ich ihr nicht den Kopf abreissen wollte. Aua! Drück nicht so!", antwortete sie. "Entschuldige... Aber du hättest jedem ihrer Schläge ausweichen können, oder bist du eingerostet?", fragte er und sah sich Rans unzählige Narben an. Sie hatte sich die Kriegsbemalung abschrubben müssen und jetzt zeichneten sich die Narben weiss ab von ihrer geröteten Haut. "Wieso bringst du dich immer in Gefahr, Kleines?", fragte er seufzend. Sie verdrehte die Augen. "Die Wunden waren nie tief. Und ich kann nichts dafür, wenn ich immer diese Aufträge bekomme... Wie geht es eigentlich deinem Rücken?" - "Gut, ich hab' ihn doch mit Magie behandeln lassen. Geht schneller. Er ist jetzt fast wie neu, ausser dass er jetzt um eine Narbe reicher ist", Akira grinste. Sie sassen einige Momente schweigend auf dem Bett, dann drehte sich Ran um. "Wer hat deine Schmiede niedergebrannt?", fragte sie und fixierte seinen Blick. "Das musst du nicht wissen Reyla", er versuchte ihr auszuweichen. Aber er gab es schnell auf. "Es war ein Händler namens Schingi Karawit. Er wollte einige der Waffen kaufen, die ich ihm aber nicht verkaufen wollte, also hat sein Gorilla mir den Rücken aufgeschlitzt und die Schmiede in Brand gesetzt", er knirschte mit den Zähnen bei dieser Erinnerung. "Welche Waffen?", fragte Ran irritiert. Akira schmiedete allerlei Waffen, darunter auch magische und er verkaufte sie eigentlich alle. "Deinen Scharaki und hundert Feenmesser", knurrte er dann. "Wozu braucht er meinen Scharaki? Und woher weiss er von den Feenmessern?", sie war jetzt nocht irritierter. Die Feenmesser waren eine Spezialanfertigung für sie gewesen und fast niemand hatte sie je zu Gesicht bekommen. "Ich weiss es nicht, aber er hat die gesamte Schmiede auf den Kopf gestellt um sie zu finden, glücklicherweise war er nicht helle genug um das Geheimversteck unter der Esse zu entdecken." - "Weisst du wo er hin wollte?" - "Wieso willst du das wissen, Reyla?" Sie sah ihn nur vielsagend an. Er seufzte. "Also gut ich sag's dir. Er wollte, soviel ich weiss, nach Immen. Jetzt ist er wahrscheinlich in der Nähe des Langen Sees", sagte er wiederwillig, er wusste, dass wenn sie etwas wissen wollte, sie sich diese Information auf die eine oder andere Art beschaffen würde. "Du bist ein Schatz", sagte sie und küsste seine Stirn. Sie stand auf und verliess das Zimmer, wobei sie fröhlich ein "Bis morgen" trällerte. Schingi Karawit, glaub ja nicht du kannst ungestraft versuchen, dir das zu nehmen, was mir gehört, dachte sie und ging in die Voliere, wo sie einen Flaken nach Draknard schickte. Bei Sonnenaufgang würde sie sich auf den Weg machen und wäre wieder um Mitternacht zurück.


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#48

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 16.08.2012 23:49
von Randreyah | 11.751 Beiträge

zwei Wochen nach der Wintersonnenwende

Ruhig sass Ran unter dem Wasserfall. Sie war seit einiger Zeit täglich hergekommen. Seitdem sie wieder aus Drez zurück war, um genau zu sein.
Nachdem sie noch ein, zwei Tage bei Zirva gewesen war und ihr alles erzählt hatte und sich alles erzählen liess, war sie sofort nach Lovit gereist. Sie hatte nicht die Hilfe eines Drachen in Anspruch genommen, sondern ein Pferd in Drez gekauft. Natürlich nicht als Randreyah, sondern als ein reisender Greis verkleidet. Sie hatte den Weg genossen, hatte die Kälte nicht so sehr gefühlt und vom Schnee Energie getankt. Sie fühlte sich wohl im Wasser, einem ihrer Hauptelemente.
Als Ran Lovit erreicht hatte, wurde sie herzlich empfangen und hatte sich sofort in die Schmiede begeben, wo sie Akira aufgesucht hatte. Sie hatte sich bei ihm entschuldigt und ihm all seine unzähligen Fragen beantwortet. Hatte ihn ebenfalls ausgefragt und sie hatten einige wunderschöne Erinnerungen wieder aufleben lassen. Nur mit dem Unterschied, dass sie sich selber nicht mehr wirklich ähnlich sah. Ihre Gesichtszüge hatten sich natürlich nicht verändert, ihr Körperbau genauso wenig, aber ihre Haut war etwas dunkler und unter ihrem Deckhaar waren mehrere silberne und goldene Strähnen. Ihre Augen hatten auch eine andere Farbe. Sie waren nicht mehr so schwarzblau, wie die Nacht, sondern stahlgrau mit einem sehr dunklem Schimmer. Mental hatte sie sich kaum verändert. Glaubte sie zumindest. Aber die Tatsache, dass sie Gewalt hasste, stand immer noch fest und unerschütterlich.
Jetzt sass sie unter dem Wasserfall und meditierte. Sie versuchte alles was sie gelernt hatte miteinander zu verbinden und kombinieren. Sie dachte nach. Wie konnte man die Techniken der Assassinen mit den Techniken der Priester vereinen? Um seine volle Kraft zu entfalten versetzte sich der Assassine in einen Zustand blinder Wut. Ein Priester hingegen wurde eins mit seiner Umgebung.
Rauschen. Das Wasser spülte ihre Gedanken weg und reinigte sie. Natürlich! Sie musste wie Wasser sein, ruhig und stätig, aber auch wild und zerstörerisch. Sie konnte den Zustand der Meditation gebrauchen um ihren Instinkten den Kampf zu überlassen und dabei würde sie dennoch ruhig und kontrolliert bleiben. Sie kam aus dem Wasser und liess es von ihrem Körper verdampfen, bevor sie wieder nach Lovit zurückkehrte. Sie würde ihre Erkenntniss in die Tat umsetzen, bevor sie sich auf den Weg nach Azura machte.


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#49

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 17.08.2012 00:31
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Lächelnd löste sich Reyla aus Akiras Umarmung. Sie waren am Tor Lovits angekommen und zum Abschied hatte sie der Elf kräftig gedrückt. Sie hatten zusamen trainiert und er, Naja und Lesk hatten ihr beigebracht die Zwillingsschwerter zu benutzen. Sie hatte mit allen möglicjen Waffen Tag für Tag trainiert, bis sie alle ihr bekannten Techniken beherrschte. Interessanterweise hatte sie dafür nur einige Tage gebraucht, denn die meisten der Techniken hatte sie schon einmal gelernt und gemeistert. Sie fühlte sich gut. Nicht einmal ihr Vater war ihr mehr gewachsen. Jetzt war sie bereit gegen den Westlichen Drachen zu kämpfen. Auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie mit dem Leben davonkommen würde.
Ihr Vater hatte sich als erster stolz von ihr veeabschiedet. Ihr, der jüngsten Hohepriesterin bis jetzt, die die Magie der Zerstörung und Schöpfung beherrschte und die Familien ihrer Eltern endlich vereinen würde.
Als sich Ran umdrehte um zu gehen, hielt Akira sie am Handgelenk zurück. "Warte noch", sagte er etwas verlegen. Sie spürte die raue Haut seiner Hand um die ihre. Schmiedhände, dachte sie. Sie war froh, dass er, wie durch ein Wunder, noch all seine Finger hatre. "Ich kann nicht", sagte sie und drehte sich um. Sie sahen sich für einen Moment in die Augen. Er strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht und sie schmiegte es in seine Handfläche. Zärtlich streichelte er mit dem Daumen ihre Wange. "Du bist so wunderschön", flüsterte er und beugte sich vor um sie zu küssen. "Sag so etwas nicht", flüsterte sie lächelnd zurück bevor sich ihre Lippen berührten. Sie umschlangen sich für einige Augenblicke küssend, bevor Randreyah ihn sanft von sich stiess. "Ich kann nicht", wiederholte sie. Stirn an Stirn standen sie da. Genossen den Moment, der wie eine kleine Ewigkeit schien. "Ich weiss", sagte Akira und liess sie gehen.
Traurig blickte er ihr nach, als sie auf den Rücken eines Walddrachen aufstieg und verschwand.
Er machte sich grosse Sorgen um sie. Sie war sein ein und alles, er liebte sie, auch wenn er nicht wusste wie er es sagen sollte. Wütend schlug er mit der Faust gegen den Torbogen. Wieso lies sie ihn sie nie begleiten? Er wusste die Antwort, aber wollte sie nicht akzeptieren. Wütend auf sich selbst machte er sich auf den Weg zurück in die Schmiede. Während er arbeitete, konnte er sich immer ablenken. Er dachte an Ran. Ihren Duft, ihr Lachen, ihr Gesicht, ihre Augen und die Zeit, die sie bisher miteinander verbracht hatten. Er liebte sie seit dem Tag, an dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren. An dem Tag, an dem er sie aus dem Fluss gezogen hatte. Damals hatte er ihr geschworen ihr Schmied zu sein. Er lächelte. Ob sie ihn wohl genauso liebte?


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#50

RE: Tempelstadt Lovit

in Dreitan - das Spiel 19.09.2012 16:44
von Randreyah | 11.751 Beiträge

März des Jahres 307

Mit der Abenddämmerung kam sie in Lovit an. Unbemerkt von den fleissigen Bewohnern, die Verletzte aus einer neuen Schlacht verpflegten. Leise schwebte Drewngard über den Bambusstauden hinweg und sie liess sich von seinem Rücken direkt in den Garten ihres Vaters gleiten. Sie federte ihren Fall ab und ging schnurstracks, nach einer stummen Verabschiedung von Drewngard, auf die Ejngangstür zu. Ohne ein Geräusch erreichte sie das Arbeitszimmer ihres Vaters und dah ihn nur schweigend an. Hätte man nicht gewusst, sie sei aus Fleisch und Blut, hätte man gedacht sie sei ein Geist längst vergangener Zeit.
Ihr Vater sah sie erschrocken an. "Reyla!", rief er erstaunt aus. Sie sah ihn nur mit ihren kalten schwarzen Augen an. "Was bin ich?", fragte sie und warf ihm Narums Buch zu. Er sah es zuerst nur mit offenem Mund an, dann überlegte er was er sagen sollte. Nach einer Weile entschied er sich dann für die Wahrheit. Sie hörte ausdruckslos zu und verliess Lovit wieder, nachdem sie ein Fläschen mit einer schwarzen Flüssigkeit genommen hatte.
Drewngard schwebte wieder über den Bambusstauden hinweg und sie ergriff vom Dach des Hauses seine Krallen, zog sich hinauf und schwang sich auf seinen Rücken. "Der Grossdrache hat sich beruhigt. Er will das wir den Mörder zu ihm bringen", sagte der graue Drache und schlug stark mit den Flügeln. Ein Sturm kam auf. Wolken bedeckten beinahe ganz Dreitan und sie flogen direckt durch die nassen Wolken hindurch. Das himmliscje Feuer zuckte und tanzte um sie herum. Sie wollten den Mörder schnappen, aber vorher musste sie nach Ladril, um ihre Mutter zu finden und sie nach der mysteriösen Frau fragen, die in Narums Tagebuch erwähnt war.


some men just want to see the world burn

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