"Ro nimmt dieses Jahr nicht teil", meinte Ran auf dem Weg zu den Baderäumen. "Du hast dieses Jahr eigentlich ziemlich gute Chancen", meinte sie und zog eine der Türen auf. Das Badewasser war bereits warm und Badeöl und Seifen lagen bereit. Der Raum war leicht neblig und duftete angenehm nach den verschiedenen Ölen.
Als sie drinnen waren schloss Ran die Tür ab und liess den Schlüssel stecken, damit niemand durchs Schlüsselloch spähen konnte, dann entkleidete sie sich und stieg ins Wasser. Sie lehnte sich an den Rand des Beckens und sah Veray zu. "Würde es dich stören gegen Lesir zu kämpfen?", fragte sie.

"Dann bin ich erleichtert", meinte Ran mit einem breiten Lächeln. Sie nahm einen Kamm und begann die Knoten in ihrem Haar zu lösen. "Ich finde es schade nicht selbst mitmachen zu dürfen", meinte sie und biss sich auf die Lippen, als sie sich beinahe selber eine Strähne ausriss. "Aber so ist das Leben halt... Welche Waffen beherrschst du eigentlich?", fragte sie dann und kämmte ein letztes Mal durch ihr Haar bevor sie an einer der Ölflacons roch. Sie war ein wenig in Eile, versuchte es aber nicht zu zeigen.

"Welche von denen ziehst du vor?", fragte sie, legte das Öl zurück und tauchte so weit ab, dass nur ihre Augen sich über Wasser befanden. Ihr Haar ärgerte sie ein wenig, da es zu lang war und sie die ganze Zeit umschwebte.

"Etwas neues?", fragte sie und küsste seine Finger. Jemand klopfte gegen die Tür. "Karima?", hörte sie eine Stimme gedämpft durch das Holz. "Ja bitte?", fragte Ran und stand auf. "Ihr habt noch zwei Stunden Karima Randreyah", sagte die Priesterinnenstimme durch die Tür. "In Ordnung, ich danke dir", antwortete Ran und lehnte sich an Veray, währendem sie lauschte. Als sie sicher war, dass die Priesterin weg war blickte sie zu ihm hoch.

"Eine Waffe mit zwei Enden", wiederholte sie und dachte nach, dann verfinsterte sich ihre Miene als sie an Armelions Doppelschwert dachte. Sie fragte sich ob das Ding eigentlich noch in Lovit war oder er es doch mitgenommen hatte.
Sie griff suchend mit beiden Armen hinter Veray und tastete nach einem Schwamm, konnte ihn aber nicht finden und gab es seufzend auf. "Ich glaube wir sollten uns beeilen", murmelte sie, die Stirn an seine Brust gelehnt.