"Idril und ich bin noch keine Magierin.", wehrte sie verlegen ab. "Ich kann nur verstehen was Tiere wollen. Danke das du mich trägst. Wie viele Leute leben eigentlich in deinem Dorf und wie heisst du?" Sein Mantel war warm und sie zog ihn mit einer Hand fester um ihre Schultern. Die Amarok folgten ihr, doch sie blieben immer knapp ausser Sichtweite.

"Man nennt mich Triwan der Fährmann", stellte er sich freundlich vor. "In Azura leben einige Leute. Momentan nicht viele aber mein Clan und der Quatzioa Clan. Die sind Elfen. "

"Bist du in dem Fall ein Schatten?", fragte Idril und gähnte. Sie wurde wieder müde. "Tut mir leid.", nuschelte sie undeutlich. "In letzter Zeit hatte ich kaum was zu essen und werde deshalb schnell müde." Sie bettete ihren Kopf auf seine Schulter und bevor der Schatten antworten konnte war sie eingeschlafen.

Triwan lächelte nur, als er ihren tiefen, ruhigen Atem hörte. Die Kleine hatte anscheinend eine lange, kräftezehrende Reise hinter sich. Summend legte er den Rest des Weges zurück, ohne dass Idril wach wurde.
Die Wache am Tor liess ihn verwirrt eintreten, als sie das Mädchen auf seinem Rücken bemerkte, sagte aber nichts und Triwan ging auf direktem Weg zu Dayana. Er liess das Mädchen im Zimmer der Heilerin, welche recht erstaunt war über den Besuch, jedich nichts dagegen einzuwenden hatte. Dann ging der Fährmann Bericht erstatten.

Als sie wieder aufwachte lag sie in einem Bett. In einem richtigen weichen Bett, mit einem herrlich flauschigen Kissen. Niemals hätte sie sich vorstellen können, dass es sich so himmlisch anfühlen würde einem Bett zu liegen. Plötzlich kam ihr in den Sinn, dass sie vermutlich nicht gerade sauber genug war um in einem Bett zu liegen. Dennoch blieb sie für einige Sekunden auf der Matratze liegen, bevor sie sich aufsetzte und sich umsah. Ihr Magen knurrte hörbar und sie leckte sich die Lippen. Vielleicht würde sie im Haus etwas zu essen finden. Idrils Blick fiel auf die Frau, die neben dem Bett auf einem Stuhl sass. "Vielleicht hat mich Triwan noch nicht vorgestellt. Ich heisse Idril. Wer bist du?"

"Dayana", antwortete die grauäugige Elfe freundlich. "Triwan hat gesagt dein Fuss sei gebrochen. Willst du ihn mir zeigen, bevor ich dir was zu essen bringe? Oder ist der Hunger grösser als der Schmerz?" Sie lächelte das Mädchen lieb an.

"Er ist praktisch taub, doch ich kann ihn überhaupt nicht bewegen. Könntest du trotzdem meinen Fuss zuerst ansehen, ich will nicht, dass das gleiche passiert wie bei dem Mann in Lovit. Dem mussten sie das Gelenk erneut brechen, weil es falsch zusammengewachsen war." Die Freundlichkeit der Elfe hatte sie ein ein wenig beruhigt, doch sie war trotzdem ein wenig ängstlich. Idril wusste eigentlich nichts über Knochenbrüche, doch das Erlebnis mit dem Mann in Lovit hatte sie ziemlich geschockt.

(wie der Bruch aussieht, darfst du entscheiden)

Dayana sah sich den geschwollenen Fuss an und legte sanft ihre Hand auf das lädierte Gelenk. "Es ist nicht sehr schlimm", sagte sie, nachdem sie die Verletzung der Elfe abgetastet hatte. "Aber der Knochen ist verschoben. Ich werde ihn an die richtige Stelle ziehen müssen. Das wird weh tun. Du solltest besser auf etwas draufbeissen", wies sie das Mädchen freundlich an und überlegte wie sie am besten den Bruch behandeln konnte.

Idril blickte sie erschrocken an, doch dann nickte sie zögerlich. Das Abtasten hatte ihr schon die Tränen in die Augen getrieben und nun wollte Dayana den Knochen richten. Das würde sicher noch viel schmerzhafter sein. Sie gab sich einen Ruck und zog ihr kaputtes Wams aus. Idril biss auf das zähe Leder und nickte Dayana zu um zu zeigen, dass sie bereit war. Jedenfalls so bereit wie sie jemals sein würde.

Ohne Vorwaenung zog sie mit einem geübten Ruck den Knochen an die richtige Stelle und liess ihn richtig zusammen wachsen. "So fertig", sagte sie. "Jetzt muss nur noch die Schwellung abklingen und dann ist dein Fuss so gut wie neu."