(hab deinen kommentar im vorletzten beitrag erst jetzt gesehen. ^^)

"Nein, danke. Du musst mir kein Wasser bringen. Ich habe eine kleinen Wasserschlauch in meiner Tasche. Aber ich spiel dir gerne ein Lied, als dank für die gute Führung und dafür dass du mir den Weg geebnet hast." Er holte wieder die Flöte hervor, nachdem er ein paar Schlucke Wasser genommen hatte und stimmte eine neue Melodie an. Dieses Mal war es ein simpleres, doch wesentlich schnelleres Lied. Die Töne gingen teilweise fliessend in einander über, dann sprangen sie wieder auf und runter, wie ein Bach der munter über Steine plätschert.

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Die Fee genoss lächelnd die Musik. Dazu waren sie immer gut die Menschen, Dämonen und vor allem die Elfen. Für Musik. So etwas hatten die Feen nicht. Sie liebten die Illusion erzeugten die schönsten Töne, doch konnten sie dies nur für andere Völker tun, da sie selbst immun gegen ihre Magie waren. Musik, schöne Melodien, Stimmen, die ihre Sprache sprachen, viel wertvoller und köstlicher, als Fleisch oder Blut, Schmerz, Leid oder Magie.
Als der Mann die Flöte verstaute, nahm sie erneut seine Hand und führte ihn weiter, summte dabei ein fröhliches Lied, dass sie selber nicht hörte, doch wusste, dass es die Pflanzen und Wesen erfreute.

Biredh erkannte die Melodie und begann mit leiser Stimme den Text in der Feensprache mitzusingen. Sie würden in wenigen Stunden in Azura sein und dort würde er wahrscheinlich Idril finden. Er musste sie dort finden. Ansonsten... Nein, er durfte die Gedanken nicht zu Ende führen. Das kleine Elfenmädchen war sicherlich noch am Leben. Sie hatte erst vor zwei Wochen noch auf zweien der Flöten gespielt.

Erfreut darüber, dass der Mann das Lied kannte, beschleunigte die Fee den Weg und sie erreichten wenige Stunden später die Waldgrenze. Sie deutete auf die hohen Mauern der Stadt mit ihrer Magie und ein leuchtendes Bild Azuras entstand vor dem inneren Auge des Elfen. "Dort drüben ist sie. Irgendwo da. Sei vorsichtig die Assassinen sind in Aufruhr", sagte die Fee und küsste zum Abschied seine Nasenspitze, bevor sie sich munter kichernd in glitzerndem Nebel auflöste.

Idril war in die Stadt zurückgekehrt und auf ihr Zimmer gegangen. Dayana war nirgends zu finden. Wahrscheinlich unterrichtete sie die jungen Assassinen. Der Greifvogel sass auf dem Fensterbrett und blickte ihr erwartungsvoll entgegen. Er war gewachsen und kam mittlerweile immer seltener zu ihr um sich von ihr füttern zu lassen. Dennoch wusste sie, dass er in ihrer Nähe blieb. Irgendein Gefühl sagte ihr, dass er bis zu seinem Tod bei ihr bleiben würde. Er war auch ein Teil ihres Rudels geworden. Sie strich ihm über das weiche Gefieder am Hals und er hielt gnädig still. Seine grossen Krallen hatten deutliche Spuren am Fensterbrett hinterlassen, doch bis jetzt war Idril noch nicht dafür gescholten worden. Wahrscheinlich war es Dayana lieber, dass sie sich mit dem Vogel beschäftigte anstatt irgendwelchen Unfug anzuzetteln.

Zur selben Zeit trat Biredh aus dem Wald heraus und ging langsam auf das Tor zu. Die Assassinen hatten ihn sicherlich schon bemerkt. Entweder würden sie sich bald zu erkennen geben, oder sie würden versuchen ihn zu töten. Er hoffte ersteres. Er musste einfach herausfinden ob Idril wirklich hier gewesen war, oder ob ihre Spur weiter in den Süden führte.

Als der Mann das Tor erreichte tropften drei Männer geräuschlos vor ihm zu Boden. "Halt!", sagte Danwey mit trockener Stimme und richtete seinen Säbel auf den Mann. Sie waren unterbesetzt und so musste auch er Wache schieben. "Wer seid ihr?", fragte er.

"Ein Geschichtenerzähler, Flötenspieler und Wanderer. Mein Name lautet Biredh.", erwiderte er freundlich und stützte sich auf seinen Blindenstock. "Die Feen waren so freundlich mir den Weg zu zeigen, nachdem ich ihnen ein paar Lieder vorgespielt habe. Sie sind wirkliche Musikliebhaber." Seine leeren Augenhöhlen waren auf den Mann vor ihm gerichtet.

"Die Feen also", brummte Danwey. "Was führt euch hierher, Biredh Geschichtenerzähler, Flötenspieler und Wanderer?", fragte er den Mann freundlich und deutete den beiden Männern hinter sich, die Waffen zu senken, so wie er es auch mit seinem Säbel tat.

"Ich bin auf der Suche nach einem Elfenmädchen. Ihr Name ist Idril. Wenn ihr eine genauere Beschreibung wollt, sie ist vorlaut, impulsiv und hat die Eigenart sämtliche Fragen zu stellen, die ihr in den Sinn kommen und sie ist acht Jahre alt, bald neun. Habt ihr sie gesehen?", fragte er.

Der Dämon seufzte. "Folgt mir", sagte er schlicht und ging voraus in die Stadt. Er bat einen der Männer Dayana und Idril zu rufen, dieser nickte und eilte davon.
Dayana wurde inmitten der Lektion gestört. Leicht verärgert folgte sie der Wache nach draussen, hörte sich an, was der Mann zu sagen hatte und ging hinauf zu Idrils Zimmer, um das Mädchen zu holen.