Biredh drang tiefer in den Wald ein. Es raschelte um ihn herum und vielleicht gab es sogar Trugbilder. Er bemerkte sie allerdings nicht. Vorsichtig tastete er sich mit dem Blindenstock voran und suchte sich einen Weg über die Wurzeln. Äste strichen ihm wie knochige Hände übers Gesicht. Kein einziger Lufthauch regte sich unter den Bäumen. Langsam schritt er voran. Wenn die Feen ihn bemerken würden, würden sie schon auftauchen. Wenn nicht, wäre es auch nicht schade.

Als det blinde Man weit genug in den Wald eingedrungen war, sodass er keine Chance mehr hatte den Feen zu entfliehen tauchten sie auf in Form eines leichten Nebels, welcher im fahlen Licht golden glitzerte und mit glöckchenhellem Lachen durchzogen war. Die Feen riefen den Namen des Barden, lockten ihn weiter in den Wald, riefen ihn, um mit ihnen zu spielen.

"Ah, da seid ihr endlich. Ich fragte mich schon wann ihr auftauchen würdet.", lachte er und tastete sich weiter vorwärts. "Ich kann leider nicht mit euch spielen. Nicht dieses Mal." Sein Blindenstock traf auf einen Stein und er stieg darüber hinweg. Den Nebel sah er nicht so wie die Feen es wollten. Es sah für ihn eher so aus wie eine leicht pulsierende Wolke aus Magie. Unbeirrt schritt er voran der Richtung folgend, die ihn vielleicht zu Idril führen würde.

Raschelnd verdichtete sich das Astwerk vor, hinter und um ihn herum, so dass er nicht mehr weiter kam. "Spiel mit mir und ich bringe sich an den Ort den dein Herz begehrt", sagte eine helle Feenstimme und vor ihm auf einem Blatt erschien ein kleines Wesen in der Form eines Kindes mit durchschimmernden Libellenflügeln.

Biredh setzte sich auf den Stein, über den er soeben gestiegen war und lehnte seinen Blindenstock gegen die Schulter. "Und was wünschst du zu spielen?", fragte er lächelnd.

"Spielt mir ein Lied! Ein fröhliches! Dann geleite ich dich durch den Wald!", antwortete die Fee begeistert.

"Hm... ein fröhliches Lied. Lass mich mal kurz überlegen. Ah, jetzt fällt mir vielleicht ein gutes Lied für dich ein." Er holte eines der zahllosen Etuis aus seiner Kleidung und klappte es auf. Ein dünne Holzflöte mit goldenen Einlagen lag darin. Er würde aber keine Magie in die Melodie weben. Das Lied hatte schon so einen Effekt auf seine Umwelt. Vorsichtig holte er es hervor und begann zu spielen. Eine Melodie erklang hell und zart im Wald und sämtliche Geräusche um sie herum verstummten. Sogar die Bäume schienen sich näher zu dem ungleichen Päärchen hinab zu beugen. Schmetterlinge taumelte trunken vor Glückseligkeit um den Flötenspieler herum. Als das Lied endete blieb die Welt für einen Moment ruhig, dann erklangen nach und nach wieder die alltäglichen Geräusche des Waldes.

(heheee biredh alias shneewittchen^^)

Die Fee lächelte breit und zufrieden und hielt dem Barden die kleine Hand hin. "Wohin willst du? Ich führ dich hin."

"Führe mich bitte nach Azura.", bat er sie und nahm ihre kleine Hand in die seine. Er stand wieder auf, steckte die Flöte weg und nahm den Blindenstock in die freie Hand. Dann folgte er der Fee tiefer in den Wald.

Die Fee lachte ihr helles Lachen und zog den Blinden mit sich. Die Wurzeln und Bäume, Büsche und Ranken, Steine und Erhebungen wichen dem Fuss des Blinden und ebneten ihm eine Strasse, die auf direktem Wege nach Azura führte. Hinter ihm jedoch nahm der Wald seine ursprüngliche Form an. Sie wanderten mehrere Stunden, bis der alte Mann erschöpft war und die Fee innehielt. "Bist du müde?", fragte sie und setzte sich auf einen Fliegenpilz. "Wenn du müde bist ruh dich aus, ich bringe dir Wasser, dann spiel mir ein Lied, ruhe dich aus und wir gehen weiter", meinte sie fröhlich und stütze den Kopf an den Händen ab, die Füsse baumelnd und den blinden Mann beobachtend.