#51

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 07.10.2013 22:07
von Arsór | 287 Beiträge

"Schwer zu sagen. Dieses Buch war immer in Besitz unserer Familie, selbst in den dunklen Tagen. Und vor uns konnte es vermutlich niemand übersetzen. Aber es könnte weitere Abschriften dieses Bandes geben, auch wenn damals vermutlich alles vertuscht wurde, damit niemand das Wissen gegen andere verwenden konnte...eine durchaus kluge Entscheidung, in den falschen Händen kann es schleißlich viel Schaden anrichten.
Aber wenn noch jemand etwas weiß, dürfte das schwer zu übersehen sein, ich denke nicht, dass jemand in Besitz dieser...Waffe sie nicht einsetzen würde, wenigstens, um die Welt oder unser Land zu verbessern, nicht um es zu kontrollieren. Wurde sie nicht dafür geschaffen?"

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#52

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 07.10.2013 22:14
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

"Das klingt logisch", sagte er nachdenklich. "Wie auch immer, wir sollten trotzdem schnell handeln. Und dabei dennoch gründlich sein.
Ich werde noch weiter nachforschen, wie man überhaupt bis zu dem Ding kommt und dann sollten wir uns auf den Weg machen um diesen unterirdischen Tempel oder was immer es ist, zu finden. Er liegt logischerweise sehr gut versteckt im Gebirge. Nur mit dem Wissen aus den Büchern kann man ihn finden, würde ich annehmen."
Er entspannte ich ein wenig.
"Und wie läuft es bei dir? Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?"
Er wies auf zwei bequem aussehende Sessel mit einem goldenen Stickmuster auf den Lehnen und setzte sich auf einen.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#53

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 12.10.2013 21:26
von Arsór | 287 Beiträge

Aís ließ sich auf dem gegenüberliegenden Sessel nieder und folgte geistesabwesend einem der goldenen Fäden mit den Augen. „Nein, noch nicht, aber mir kommt es so vor, als wäre ich nur ein winziges Stück davor und bräuchte nur die Hand auszustrecken um es zu ergreifen… Es ist frustrierend, ich bin so weit gekommen und begreife es dennoch nicht. Die Versuche verlaufen völlig willkürlich, ich kann nie voraussagen, wie es ausgeht. Aber es gibt eine Regel, ich weiß das, und wenn ich sie gefunden habe, erschließt sich alles andere. Aber vielleicht will die Hohe Aís, meine Namensvetterin, nicht, dass dieser Zweig der Magie erforscht wird, vielleicht will sie ihn für sich behalten, als Privileg der Götter vor den Sterblichen.“
Er seufzte, lehnte sich zurück und schloss die Augen, entspannte sich. Die Geräusche der Außenwelt blendete er für kurze Zeit aus, lauschte nur dem Rauschen seines Blutes in seinen Adern und dem Pochen seines Herzens. Wenn es Aís Wunsch war, dass er mit dem Forschen aufhörte, würde er sich selbstverständlich fügen. Er war ein Sterblicher, und nichts im Vergleich zu ihr und ihresgleichen.
Eine Weile horchte er noch in sich hinein, aber der Wunsch der Götter blieb ihm trotzdem schleierhaft. Schließlich öffnete er die Augen wieder.

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#54

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 14.10.2013 13:34
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Fürst Amien erreichte Navrila Ende März, nach einer fast zwei Wochen langen Reise von Ladril her. Einer Reise, die genauso sinn- wie nutzlos gewesen war. Er hatte nichts von dem erreicht, was er hatte erreichen wollen, ausser der Gruppe in Ladril einen Besuch abzustatten. Und das war nicht unbedingt nötig gewesen.
Er betrat sein Haus und reichte einem Diener achtlos den Mantel, bevor er schnurstracks in sein Büro hinaufstieg. Wütend setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und legte die Fingerkuppen aneinander. Sie hatten ihm nicht zugehört. Die ganze Reise war umsonst gewesen. Irgendjemande würde dafür büssen müssen. Und er hatte da schon etwas im Blick.


If you're going through hell, keep going.
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#55

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 14.10.2013 21:42
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Er hörte zu und nickte nur.
Dann holte er zwei Gläser hervor und füllte sie mit seinem edelstem Erdbrand.
Eines der Gläser reichte er Aís.
"Nun denn. Ich würde sagen, wir sind dennoch ein ziemliches Stück weitergekommen und wenn wir in den nächsten Tagen noch tiefer in die Manuskripte schauen und weiterforschen dürften wir bald ausreichend Informationen haben, um danach zu suchen. Wir brauchen einen Vorwand um zu verschwinden und dann...wer weiß, was dann geschieht."
Er nickte an dem torfigen, scharfen Getränk, dass in der Kehle brannte, aber einen Nachgeschmack von Honig und Wildbeeren hinterließ.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#56

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 23.10.2013 22:30
von Arsór | 287 Beiträge

Aís nahm das Getränk entgegen und nahm einen kleinen Schluck. "Einen Vorwand zu finden wird das geringste Problem werden, denke ich. Vorallem wenn man bedenkt, welchen Schwierigkeiten wir später gegenüber stehen werden."
Aís nahm einen weiteren kleinen Schluck, dann stellte er den nur halb geleerten Kelch wieder ab. Er verabschiedete sich knapp bei Ödares und verließ er die Bibliothek wieder. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, hinunter zum Labor zu gehen, ließ es dann aber bleiben. Es war schon spät und ohnehin war er an einem Punkt angelangt, an dem er nicht wusste, was er noch testen sollte.

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#57

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 23.10.2013 22:57
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Nachdem Aís gegangen war, trank er seinen Kelch aus, leerte jedoch den von Aís in einen Abflusstrog. Es ziemte sich nicht, aus dem Kelch eines anderen zu trinken.
Dann verließ er die Bibliothek und löschte das Licht, um sich auf den Weg in sein Bett zu machen. Es war spät und er würde den morgigen Tag wieder dafür opfern, weiter in den Manuskripten und Büchern zu forschen. Aber er hatte auch andere Aufgaben zu erledigen. Er konnte nicht jeden Tag ihrem Vorhaben opfern, so gern er es tun würde.


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#58

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 24.10.2013 20:14
von Arsór | 287 Beiträge

Das Haus des alten Elfen befand sich hoch in einem Baum, wie viele der Häuser in Navrila. Zu erreichen war es über eine Treppe, die sich um den Stamm eines der größten Bäume wandt, denn anders als bei den meisten anderen Häusern, die in Baumkronen errichtet worden waren, gab es hier keine Seilbrücken zu anderen Häusern.
Der Elf führte Aís in den größten Raum, dessen Wände große Fenster ohne Glas besaßen. Sie setzten sich gegenüber an einen kleinen Tisch am Rande des Raumes, von wo aus man im Winter, wo keine Blätter die Sicht verdeckten, einen guten Ausblick auf die anderen Häuser und den Marktplatz hatte.
"Bist du vorangekommen?" Der alte Elf sprach leise, als hätte er nicht mehr genügend Kraft, um lauter zu reden.
"Das bin ich. Lange wird es nicht mehr dauern."
Der Elf seufzte und lehnte sich zurück. "Dasselbe höre ich schon seit Monaten. Wie lange wirst du noch brauchen? Deine Forschungen sind kostspielig, und immer mehr Leute fragen mich, warum ich dich überhaupt noch unterstütze." Er klang enttäuscht, ja sogar traurig, wie Aís erschrocken feststellte. Caraàs war immer sein Lehrer gewesen, der ihn unterstützte, wenn er nicht vorankam, der ihn ermutigte, wenn er aufgeben wollte, der immer viel von ihm gehalten hatte. Ihn jetzt zweifeln zu sehen, ließ Aís Mut sinken.
"Magie lässt sich nicht drängen, Meister. Zuviel Ungeduld schadet nur. Dieses Gebiet der Magie ist fast gänzlich unerforscht, ich muss bei den Grundlagen beginnen. Es gibt noch keine Ansätze, auf denen ich aufbauen könnte."
"Dieses Gebiet ist so unerforscht, weil niemand es für existent hält."
"Es existiert, Meister. Ich weiß es. Gebt mir genügend Zeit, und ich werde es beweisen können."
"Du hattest Zeit. Vier Jahre, und was ist dabei herausgekommen?"
Aís öffnete den Mund, um zu antworten, schloss ihn dann aber wieder. Es war eine ganze Menge dabei herausgekommen, genügend, um die Existenz dieses Zweigs der Magie zu beweisen, aber darüber musste er schweigen. Es war frustrierend.
"Ich habe dich immer für einen meiner besten Schüler gehalten, und ich tue es immernoch. Aber ich empfehle dir: Beschäftige dich mit etwas anderem. Du verschwendest deine Zeit."
Aís antwortete nicht, sondern blickte nur in seine Hände. Er konnte sich nicht mit etwas anderem beschäftigen, dies hier war die Aufgabe, die ihm von den Göttern gegeben worden war. Caraàs blickte ihn eine Weile über seine Fingerspitzen an, dann sagte er:
"Eine Woche. Ich gebe dir noch eine Woche, mich zu überzeugen, danach werde ich dich auf diesem Gebiet nicht weiter unterstützen."
Aís wusste, dass protestieren sinnlos war, und stand auf. "Ich danke euch, Meister." Caraás nickte nur und entließ ihn aus seinem Haus.

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#59

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 24.10.2013 20:49
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Am nächsten Tag machte er schließlich die nächste Entdeckung. Und wieder war es derselbe Autor, der Informationen zu besitzen schien. Wenn sie stimmten, dann hatten sie eine weitere Fährte aufgespürt.
Ihr Ziel lag scheinbar etwas südöstlich, im Gebirge, jedoch nicht allzu weit entfernt. Die Angaben waren ziemlich detailliert. Auch wie man es entdeckte, war beschrieben.
Nicht jedoch Angaben zu dem, was sich im Zentrum des Geheimnisses verbarg.
Oder um was es sich genau bei dem Wesen handelte.
Aber der magische Zweig, dem Aís nachging, schien hier vorzuliegen oder sogar seinen Ursprung zu haben.
Er hatte eine Tafel neben sich gelegt und komplizierte mathematische Gleichungen und wissenschaftliche Dogmen zum Thema Magie aufgestellt und festgehalten. Die Grundsätze zur Magie und viele der Studien hatte er aus den Büchern. Aber zusammen mit Aís Forschungen ergaben sie langsam ein klares Bild. Es war kompliziert, aber wenn er keine Fehler gemacht hatte und wenn die Angaben und seine Schätzungen stimmten, dann lag hier eine Macht vor, mit der alle Elfenmagier Navrilas und Ladrils es nicht aufnehmen konnten!


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#60

RE: Navrila (Stadt der Elfen)

in Dreitan - das Spiel 26.10.2013 23:59
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Etwas klopfte ans Fenster. Fürst Amien schreckte hoch und sah irritiert blickte irritiert hinüber. Durch das Glas sah er draussen in der Dunkelheit einen Falken sitzen. Merkwürdig. Er erwartete keine Nachricht. Und diejenigen Leute, die ihm für gewöhnlich Nachrichten schickten, benutzten dafür keine Falken.
Der Falke pickte nachdrücklich an die Scheibe. Amien stand auf und öffnete das Fenster einen Spalt breit. Ehe er es sich versah, war der Falke in einem Schwall kalter Luft an ihm vorbeigerauscht und hatte sich auf seinen Schreibtisch gesetzt. Amien schloss das Fenster und machte einen Schritt auf den Tisch zu.
Weiter als einen Schritt kam er nicht. Plötzlich begann die Luft vor dem Tisch zu flimmern und die Gestalt eines Mannes setzte sich zusammen. Eine Illusion, war Amien sofort bewusst. Dann wurde das Bild klar und Amien stolperte rückwärts gegen die Wand. Es war ein Mensch, mit schulterlangem, hellem Haar und stechenden blauen Augen. Sein Gesicht schien nicht alt, aber es trug die Falten des Zorns und des Nachdenkens. Und eine Narbe am Mundwinkel. "Du weisst, wer ich bin", sagte der Mann.
"Ich weiss, wer du vorgibst zu sein", sagte Amien gefasst. "Aber jeder halbwegs fähige Magier kann eine Illusion erschaffen, die dieses Bild zeigt."
"Ich bin mehr als eine Illusion", sagte der Mann, trat auf Amien zu und packte ihn am Arm. Amien starrte auf die Hand, die seinen Ellbogen festhielt. Er spürte sie, und zwar sehr deutlich und real. Wenn das eine Illusion war, dann eine, wie er sie nie zuvor gesehen hatte.


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