RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 21.11.2013 00:20von Úrakantôr •

Ödares nickte nur. Er hatte noch so viele Fragen, die er gerne stellen würde und so viel, dass er zum Tausendsten Mal besprechen wollte, aber er beschloss, das auf später zu vertagen. Aís war definitiv kein reiselustiger Morgenelf. Sie konnten am Lagerfeuer reden. Im Kopf ging Ödares immer wieder verschiedene Situationen durch und wie er darauf reagieren konnte, während er zwischendurch seine glänzende Rüstung bewunderte. Er würde sich gerne im Spiegel betrachten in seiner edlen Gewandung.
Aber wie auch immer, erst einmal mussten sie eine halbe Woche durch den Wald. Eher eine knappe Woche.
Die beiden Elfen verschwanden auf dem breiten Weg, der von Navrilas Osttor in den Wald führte und waren bald kaum mehr als blasse Schemen unter den Bäumen, bevor sie um eine Biegung gingen und aus dem Blickfeld der prächtigen Elfenstadt verschwanden.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 02.12.2013 17:43von Arsór •

Am Abend machten sie erst nach Sonnenuntergang halt, schließlich waren es die letzten Tage des Jahres.
Sie suchten sich einen Platz etwas abseits der Straße, der sie noch immer gefolgt waren. Morgen würden sie sie aber verlassen müssen und einen Weg wählen, der sie in den Osten führte, denn diese Straße führte nach etlichen Meilen nach Ravi am Langen See, und das war nicht ihr Ziel. Sie mussten zur Sehne, der schmalen Gebirgskette östlich von Navrila.
Aís Füße schmerzen jetzt schon, auch wenn er es sich natürlich nicht anmerken ließ. Er hätte nicht gedacht, dass ein paar Stunden Laufen ihm so zusetzen würden.
An der Abzweigung zur Behausung ihres Freundes waren sie etwa zur Mittagszeit vorübergekommen. Sie hatten dort nicht Halt gemacht, um keine Zeit zu verlieren. Außerdem würde ihr längeres Fortbleiben so nicht auffallen, außer, wenn jemand zufälligerweise bei ihrem Freund vorbeikommen sollte.
Sie hatten sich eine kleine Lichtung gesucht, vom Boden das Laub des vergangenen Herbstes entfernt und waren dann auf Feuerholzsuche gegangen. Das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht, denn die meisten der herumliegenden Holzstücke waren noch durchnässt vom erst vor kurzem geschmolzenen letzten Schnee. Und die frischen Triebe an den Bäumen waren völlig unbrauchbar.
Schlussendlich hatten sie es aber trotz allem geschafft, genügend Holz für ein kurzes Feuer zusammenzutragen, schichteten es geordnet auf und zündeten dann im Inneren etwas Birkenrinde und kleinere Holzstücke mit einem Feuerstein und etwas Stahl an, was sie aus Navrila mitgebracht hatten. Jetzt mussten sie nurnoch warten, bis sich das Feuer weit genug ausgebreitet hatte.

RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 02.12.2013 18:43von Úrakantôr •

Der nächste Morgen brach klar und kalt heran. Ödares öffnete die Augen und trat aus dem Zelt in die eisige Morgenluft.
Gestern Abend hatten sie noch ein Mahl zu sich genommen und sich dann hingelegt. Wachen brauchten sie nicht. Bis auf Wölfe oder gelegentliche Bären gab es hier nicht viel, was einem gefährlich werden konnte. Im Gegensatz zu den Wäldern Ladrils.
Sie hatten das Feuer schwelen lassen, damit der Geruch nach Feuer eventuelle Raubtiere fernhalten würde, aber es war in der Nacht nichts geschehen.
Ödares streckte sich und zitterte ein Wenig. Die Natur konnte so ungemütlich sein. Aber nun gut, er würde nicht murren.
Sie hatten schließlich ein wichtiges Ziel.
Er sah Aís an, der ebenfalls aus dem Zelt getreten war und fragte ihn, während er anfing, die Sachen zu packen: "Kannst du mir heute eigentlich demonstireren oder ganz genau erklären, wie du die reine Magie anwendest? Und was es mit der Energie auf sich hat, die du erschaffst? Du hast schon oft davon berichtet und ich habe es auch verstanden, aber wie das Ganze dann aussieht ist mir ein Rätsel."
Er wollte Aís nicht drängen, aber es würde ihn beruhigen, zu sehen, dass es klappte, bevor sie es dann anwenden mussten.
Ab der Sehne durften sie sich keine Fehler mehr erlauben.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 10.12.2013 23:08von Arsór •

"Gerne", sagte Aís, zog mit Ödares die Pflöcke aus den Löchern in der Leinwand und faltete die Plane zusammen. Dann sagte er: "Das Prinzip von Elementmagiern ist, bestimmte Stoffe - je nachdem, welches Element sie benutzen - so umzuformen, um sie als Waffe zu benutzen. Ein Erdmagier formt beispielsweise aus Erde Pflöcke und verwendet sie als Waffe. Ein Luftmagier verändert die Temperatur der Luft oder ähnliches. Ich aber dachte mir - und die Andeutungen in den Aufzeichnungen verstärkten diese Vermutung - ist wirklich ein Stoff nötig, der verändert werden muss, oder dienen sie nur als Hilfe, damit man sich den Vorgang oder das erhoffte Ergebnis besser vorstellen kann?"
Daraufhin erläuterte Aís Ödares die genaueren Eigenschaften und die verschiedenen Werte, die er hatte berechnen müssen. Dann setzte er sich auf einen Baumstamm, öffnete die Hände zu einer Schale und schloss die Augen. Er konzentrierte sich fest auf einen Erdklumpen, der vor ihm auf dem Boden lag, jedoch ohne ihn berühren oder verändern zu wollen, er wollte ihn kopieren, ohne das am Original etwas verändert wurde. Dabei musste er nicht nur das Aussehen des Gegenstands berücksichtigen, sondern auch seine Struktur und Konsistenz.
Nach einer halben Minute webte er den Zauber und öffnete erwartungsvoll die Augen. Und tatsächlich lag in seiner losen Handfläche eine genaue Kopie des etwa fingerkuppengroßen Steins. Er grinste und warf ihn Ödares zu, gespannt auf dessen Reaktion, aber auch etwas benommen von der Magie.

RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 10.12.2013 23:17von Úrakantôr •

Ödares fing ihn perplex auf.
Faszinierend. Was Aís ihm erklärt hatte, hatte er folgendermaßen verstanden. Ein Magier kann nicht Energie oder Materie erschaffen. Wenn er ein Feuer mitten in der Luft erschafft, erschafft er es eigentlich nicht. Er sammelt lediglich die Wärmeenergie der Umgebung und bündelt sie oder wandelt andere Energieformen, wie Bewegungsenergie oder Elektrizität oder die Energie, die jeder Substanz innewohnt, in Wärmeenergie um. Dann lässt er bestimmte Stoffe in der Luft sich verändern, die scheinbar nicht Nichts war, damit die entstandene Hitze anfängt sie zu verbrennen. Die Luft hilft dabei. Das Ganze passiert nicht willentlich, sondern passiert einfach durch die Anwendung der Magie.
Nun kann ein Magier zwar einen Erdklumpen kopieren, aber nur, indem er vorhandene Erde nimmt. Man kann Erde nicht einfach aus dem Nichts zaubern.
Jedenfalls bisher scheinbar nicht. Denn Aís war es gelungen. Ebenso mit Hilfe reiner Magie Energie zu erschaffen, was sehr effizient, aber scheinbar auch enorm risikoreich sein konnte.
"Wahnsinn", hauchte er. "Wie viel Dinge oder Energie kannst du auf einmal erschaffen?", fragte er. "Und was kann dabei alles passieren? Wieso hat es bisher noch keiner versucht?"
Er kam sich wie ein unwissender Schüler vor, wie er soviel fragte, aber Aís hatte seine Entdeckungen bisher recht geheim gehalten. Ödares hatte viel gewusst, aber eben nicht alles. Bisher hatte er nur vermuten können, was Aís damit tatsächlich anstellen konnte.
Aber gut. Es passte perfekt in die Aufzeichnungen, die er durchforstet hatte. Er glaubte, sich jetzt einen Reim darauf machen zu können, wie sie immerhin bis in das Innere gelangen würden.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 15.12.2013 17:05von Randreyah •

Zwei Wochen nachdem er Abschied von Ro genommen hatte, hatte Growndrill Navrila erreicht. Sein Pferd war beinahe zusammengebrochen, doch es lebte noch und der Stallbursche, der es entgegen nahm, fragte sich was der Mann mit dem armen Tier angestellt hatte.
"Meister Growndrill", grüsste ihn ein Stadtverwalter. "Ich habe keine Zeit", knurrte er und setzte seinen Weg eilig und mit langen Schritten fort. "Kann ich euch irgendwie behilflich sein?", fragte der Elf und eilte ihm nach, wobei er beinahe rennen musste, um mit dem Drachen Schritt zu halten. "Nein", knurrte Growndrill und steuerte auf das Haus zu. "Wie ihr wünscht", meinte der Elf, neigte den Kopf und blieb stehen, wobei er sich fragte, wieso man immer ihn vorschickte, um dieses mürrische und unausstehliche Wesen zu begrüssen.
Minuten später hatte Growndrill Amiens Baum erreicht und hämmerte beinahe auf seine Tür ein, hielt sich zurück und klopfte lediglich laut.
some men just want to see the world burn

RE: Navrila (Stadt der Elfen)
in Dreitan - das Spiel 15.12.2013 17:24von Ro Raven •

Amien wusste, wer unten vor der Türe stand, und jede Faser seines Körpers sagte ihm, dass das einzig Vernünftige wäre zu fliehen. Aber er war kein Feigling. Es war alles ein Spiel. Wenn er verlor, dann zumindest aufrecht.
Gezwungen ruhig blieb er sitzen und befahl einem Diener, die Türe zu öffnen.
If you're going through hell, keep going.



![]() 0 Mitglieder und 12 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |