"Ich glaube Menschen. Aber eine Gruppe Schattendämonen konnte ich durch einen Planenriss sehen", sagte sie und errötete. Hatte er sie da gerade wirklich gelobt? So fühlte sich das also an... Sie musste sich aber zusammenreissen. Immerhin wollte sie ja ihre Vergangenheit und die Dunkelschatten hinter sich lassen...
Sie näherten sich dem Dorf, doch diesmal kamen sie auf den Weg, denn es war weniger verdächtig das Dorf wie andere, normale Reisende zu betreten.

Schattendämonen. Er grübelte. Wer auch immer es war, sie würden als Dunkelschatten auffallen. Und diese waren bei Menschen meistens sehr unbeliebt. Schatten wären da schon die bessere Wahl...wobei das auch vom Clan abhing.
Wie auch immer, sie mussten es zumindest versuchen.
Als sie das Dorf betraten, wirkte es zunächst sehr leer, aber Richtung Dorfmitte sahen sie mehrere Personen.
Das Dorf an sich war klein, etwa zwanzig kleine Häuser, also würden sie im Notfall schnell fliehen können und auch nicht viele Feinde haben können im Falle eines Angriffes.

Sie zupfte Gwaischach am Ärmel. "Kannst du mir neue Kleidung kaufen?", fragte sie. "Ich zahles dir auch irgendwann irgendwie zurück!", fügte sie schnell, errötend hinzu.

Er sah sie kurz an und es schien eine sinnvolle Idee zu sein. In der Kleidung würde sie nicht lange durch die Wildnis laufen können. "Natürlich", sagte er. "Und zurückzahlen musst du es mir nicht. Ich habe mir mein Geld nicht selber erarbeitet."
Das klang zwar, als wäre er ein Dieb, aber mehr sagte er dennoch nicht.
Auf dem Dorfplatz standen schließlich zwei plaudernde Frauen, die, als sie sie sahen, ihr Gespräch abrupt beendeten. Dann lief eine der beiden zum nächsten Haus und klopfte.
Gwaishach stellte sich einfach mitten auf den Platz und hob die Hände zum Zeichen des Friedens.
Hoffentlich gab es hier so etwas wie Dorfhändler.

Sie war sich nicht mehr sicher, ob er wirklich die richtige Wahl für ihren 'Retter' gewesen war. Doch jetzt hatte sie kein Zurück mehr. Und sie hoffte lebend hier rauszukommen. Der feine Herr schien nämlich ein rechter Freund von Theatralik zu sein, so wie er da auf der Platzmitte stand. Sie fühlte sich unwohl so viele Blicke auf sich zu wissen, vor allem musste sie jeder als Sklavin erkennen.

Aus dem Haus, an das die Frau geklopft hatte, kam ein Mann heraus, der bei ihrem Anblick fluchte.
Mehrere Menschen liefen herum und holten weitere herbei.
Währenddessen blieb Gwaishach einfach still stehen und beobachtete das Ganze.
Gleich würde sie schon jemand ansprechen.
Und bingo!
Bald kam eine Gruppe von vier Männern, angeführt von einem Schnauzbart, auf sie zugelaufen.

(Was ist mit den Schatten in dem Dorf?)

(kein plan ^^)

Niv hielt sich hinter Gwaischach. Liess aber weder die Männer, noch die Umstehenden aus den Augen. Sie hielt Ausschau nach versteckten Schützen, doch es gab keine.

(lol, ich stell mir grad vor wie sie sich hinter ihm versteckt süüüüüüß, jöööööööh!)
Der Schnauzbart baute sich vor Gwaishach auf. "Was wollt ihr hier?", fragte er schroff. Hinter ihm fummelten die Männer an ihren Messern herum.
"Proviant und Kleidung kaufen und dann schnell wieder verschwinden und weiterziehen", antwortete er und hielt wie zum Beweis die Hand mit den Goldstücken hin.
"Verkauft ihr Essen für lange Reisen und Kleidung, die meiner Reisegefährtin passen könnten?", fragte er.

Niv merkte, wie die Männer zögerten. Sie schienen ihnen zu misstrauen. Natürlich sahen sie fremd aus mit ihrer aschschwarzen Haut, dennoch konnten sie ja Gold von ihnen annehmen.

"Wer sagt uns, dass ihr wirklich verschwindet und uns nicht ausrauben wollt oder Unheil stiftet?"
Gwaishach seufzte innerlich. Er hatte keinen freundlicheren Umgang erwartet.
"Ich kann euch das gewünschte Gold auch schon vorher geben. Und wir sind nur zwei Reisende, was sollen wir schon tun?"
Lustige Frage, wenn man bedachte, wie er da in seiner schwarzen Panzerkampfrüstung steckte mit dem Säbel an der Seite und der Kapuze auf dem Kopf.