#71

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 25.12.2011 23:14
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Anblick, der sich ihr bot, wäre atemberaubend gewesen, hätte ihr nicht das kalte Wasser ohnehin schon das Atmen schwer gemacht: der See war Spiegelglatt und reflektierte den Himmel wie eine Scheibe aus Silber, dahinter ragten die schroffen Berggipfel auf wie eine Kette von Zähnen, auch sie spiegelten sich im Wasser. Von Osten her kroch allmählich das Morgengrauen herauf, die Sterne begannen zu verblassen. Das Schauspiel war vollkommen, als habe die Natur beschlossen, die Erde an diesem Tag von allem Makel zu befreien.
Vor Kälte zitternd wandte sie sich um - und sog scharf die Luft ein. Vor ihr ragte eine schwarze Wand empor, so dunkel, dass sie alles Licht zu verschlingen schien. Hektisch schwamm sie einige Schritte davon weg, um nicht auch selbst verschluckt zu werden. Erst aus einiger Entfernung konnte sie die wahren Ausmasse des ganzen erblicken. Die Dunkelheit hing wie ein schwarzer Nebel über dem Wald, mehrere hundert Schritte Ufer waren komplett verschlungen, ihre wabernden Arme erstreckten sich bis auf die Felder bei Murgird. Wie konnte jemand so etwas tun? Wie böse musste etwas sein, um eine solche Dunkelheit zu verbreiten? Ihr wurde klar, dass die anderen immer noch da drin waren, blind und taub, dem Bösen völlig ausgeliefert. Aber sie konnte ihnen nicht helfen. Sie würde nicht wieder da hinein gehen.
Allerdings musste sie zusehen, dass sie aus dem Wasser kam. Ihre Zähne klapperten schon vor Kälte. Wenn sie nicht bald ans Trockene kam, würde sie einfach erfrieren. So schnell sie konnte, schwamm sie los, der schwarzen Wand entlang nach Osten, auf die Stadt zu, dorthin, wo das Ufer wieder frei war. Aber bis dorthin war es so verdammt weit.


If you're going through hell, keep going.
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#72

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 25.12.2011 23:21
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

(Wieso muss man dafür böse sein? Ist man böse nur weil man gerne mal in Menschen beißen würde, gerne mal alle Menschen töten würde oder sowas? (Jetzt nicht als rhetorische Frage gedacht...))

Er hob einen Ast auf um sich im Notfall zu verteidigen. Nicht dass es etwas bringen würde, aber instinktiv fühlte er sich dadurch sicherer.
Vorsichtig ging er weiter immer geradeaus, auf alles vorbereitet.
Wieder lief er einige Minuten, bis er merkte, dass sich etwas änderte. Er konnte ganz leise eine Stimme hören und sah blasse Lichtpunkte. Mit jedem Schritt kehrten seine Sinne wieder zurück.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#73

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 25.12.2011 23:39
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

(Muss man nicht. Was böse ist und was nicht, hängt immer vom Betrachter ab und davon, ob er betroffen ist oder nicht. Aber wenn man im eiskalten Wasser und halb am erfrieren ist, denkt man nicht immer allzu logisch)

Sie schwamm dem Morgen entgegen. Würde sich der schwarze Nebel auflösen, wenn die Sonne aufging? Sie wusste es nicht, aber aus irgendeinem Grund schien es ihr nicht so abwegig. Sie wusste aber auch nicht mehr, was dieser Grund war. Sie wusste nur, dass sie nicht darauf warten konnte, denn bis dann wäre sie erfrohren.
Es war so kalt. Ihre Arme und Beine fühlten sich an wie aus Holz, sie konnte sie kaum noch bewegen. Das Atmen war anstrengend, selbst der Herzschlag schien übermässig viel Kraft zu brauchen. Sie war müde. Kein Wunder, sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, abgesehen von der Zeit, in der sie bewusstlos gewesen war. Warum tat eigentlich ihr Kopf nicht mehr weh? Oder tat er es noch? Was, wenn sie jetzt einfach den Kopf auf die Arme legte und einschlief? Bist du blöd?, fragte ein Teil von ihr. Dann ersäufst du. Na und?
Plötzlich sah sie etwas vor sich aus dem Wasser ragen. Die Pfeiler eines Steges aus Holz, wie der, auf dem sie als Kind gesessen hatte. Einen Augenblick fragte sie sich, wie sie nach Derni gekommen war, aber das Schilf fehlte. Sie zog sich keuchend an das steinige Ufer. Da lag ein umgedrehtes Boot im struppigen Gras. Sie robbte dorthin und liess den Kopf sinken. Dann war nichts mehr.

(Keine Sorge, ich werde von ein paar Leuten gefunden, aber nicht von euch)


If you're going through hell, keep going.
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#74

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 26.12.2011 09:16
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

(Dann find ich dich einfach um die Geschichte kaputt zu machen....kleiner Scherz)

Er taumelte aus dem Dunkeln und damit auch aus dem Wald heraus auf eine offene Wiese. Etwas weiter rechts sah er in der Dunkelheit einen großen See schimmern. Links sah er in der Ferne schwache Lichter. Nicht weit von ihm entfernt kämpfte sich auch Runa aus der Dunkelheit. Hatte er ihre Rufe gehört? Er wusste es nicht.
Noch immer etwas benommen taumelte er auf sie zu :"Was war das denn?", fragte er leicht irritiert.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#75

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 26.12.2011 11:46
von Runa-Eyla | 133 Beiträge

Das nervt, dachte Runa. Sie war schon einmal in einer solchen Falle gewesen, aber nur durch Zufall wieder herraus gekommen. Diesmal wusste sie einfach gradeaus laufen. Und mit etwas Pech den Magiern direkt in die Hände, dachte sie und lächelte ironisch. Earen blieb ruhig, auch er kannte diese Dunkelheit und lief schnell neben Runa her. Ihre Hand immer noch fest in seiner Mähne rannten sie fast durch die Schwärze. Die anderen waren wahrscheinlich nicht in ihrer Nähe. Auch wenn sie weder hören noch sehen konnte, spürte sie die Anwesenheit der anderen nicht. Langsam bemerkte sie, dass die Dunkelheit langsam schwand. Sie wusste nicht, wohin sie gelaufen war, sie konnte jetzt überall sein. Sie zog mit der linken Hand einen ihrer Dolche, um im schlimmsten Fall nicht ganz dumm da zustehen.


Mornié utúlié
Mornié alantié

Die Schatten der Vergangenheit werden weichen, wie die Dunkelheit der Nacht und die Zunkunft bringt Hoffnung, das Licht des neuen Tages.

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#76

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 28.12.2011 20:37
von Turgon | 36 Beiträge

Sie rannten ins Unterholz und die Truppe kam stillschwiegend immer tiefer in den Wald. Bald war es so dunkel, dass Llaywan nichts mehr sehen konnte. Er wollte eine Lichtkugel erschaffen, um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, doch er bekam es nicht zustande. Als er nach den Anderen rief, hörte er sie nicht. Verdammt, soetwas hatte ihm noch gefehlt. Aber gegen solche Schwarzmagie konnte er in seinem jetzigen Zustand nichts tun. Wenn er ausgeruht wäre, hätte er die Dunkelheit vielleicht brechen können, aber so blieb ihm nichts als Weitergehen.


Until you stop lying to yourself, I'll never stop lying to you

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#77

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 28.12.2011 23:27
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie trieb in dunklem Wasser. Es war eisig kalt, doch sie spürte die Kälte nicht. Von weit weg drifteten zwei Stimmen zu ihr, leise und dumpf. "...bist du sicher?" - "Was sollte sie sonst sein?" - "Ich weiss nicht. Sie ist so dünn. Und so weiss." - "Natürlich ist sie weiss, sie ist fast erfrohren. Da wärst du auch bleich." - "Aber nicht so bleich." - "Allek, sie ist ein Mensch." - "Ach ja? Das glaubst du! Und was ist mit dem Säbel? Hast du die verdammten Zeichen darauf nicht gesehen?" - Stille - "Doch." - "Und, was für eine Erklärung hast du dafür?" - "Keine. Aber wir konnten sie doch nicht einfach da draussen erfrieren lassen..."
Sie begriff, dass die Leute über sie sprachen. Ein Teil von ihr wollte sich aus dem Wasser losreissen, um zu ihnen zu gelangen. Aber die Anstrengung war viel zu gross. Und sie war so müde. So unendlich müde...


If you're going through hell, keep going.
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#78

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 30.12.2011 14:00
von Runa-Eyla | 133 Beiträge

Langsam wurde der Schleier aus Schatten immer dünner, es wurde heller. Kurz darauf hatten Runa-Eyla und Earen die Schwärze hinter sich gelassen. Es war zwar noch Nacht, aber es war trozdem viel heller als in dem Nebel aus Finsternis. Sie sah sich um und konnte niemanden sehen. Weder die Frau noch den Dämon oder den Elf. Da auch sonst niemand außer ihr und Earen da war, steckte sie den Dolch in ihrer Hand wieder weg. Sie sah Earen an. "Hast du einen Vorschlag was wir jetzt machen?", fragte sie eher scherzhaft. Earen richtete seinen Blick in die Ferne, Runas Blick folgte seinem. Da ich eh nichts besseres zu tun habe, kann ich auch einfach nach den anderen suchen, dachte sie sich. Zurück in die Dunkelheit würde sie nicht gehen, also lief sie außenherum.


Mornié utúlié
Mornié alantié

Die Schatten der Vergangenheit werden weichen, wie die Dunkelheit der Nacht und die Zunkunft bringt Hoffnung, das Licht des neuen Tages.

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#79

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 30.12.2011 17:54
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Da bemerkte er, dass es gar nicht Runa war, auch kein anderer der Gruppe. Es war nichtmal ein Mensch, Elf, Dämon oder sonstwas. Es war nur Schwärze. Ein Schatten, der sich sofort auflöste.
Dafür hatte er keine Erklärung. Halluzinierte er? War es ein Werk der Magier?
Verwirrt lief er einfach auf das nächste Licht zu, in diesem Fall den Reflektionen des Mondes auf dem See.
Doch schon auf dem Weg wurde es leicht heller, der Sonnenaufgang war nahe.


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#80

RE: Murgird (Zwergenstadt)

in Dreitan - das Spiel 02.01.2012 14:03
von Turgon | 36 Beiträge

Endlich, nach langer Zeit in der Finsternis, fand Llaywan den Weg nach draußen. Der Nachthimmel war von den Sternen erhellt und ein See spiegelte das schwache Mondlicht. Das musste der Spiegelsee sein, das hieß, sie waren Murgird sehr nahe. Nur, wer war "wir"? Von der Gruppe war niemand zu sehen oder zu hören. Doch dann entdeckte er eine Gestalt. Der Elf bewegte sich langsam auf sie zu. Es war Runa mit ihrem Pferd. "Runa! Den Göttern sei Dank!"


Until you stop lying to yourself, I'll never stop lying to you

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