#1301

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 25.02.2014 23:06
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Die Menschen bedeuten mir viel. Ich sehe es als meine Pflicht sie vor Tyrannen zu schützen. Während des Bürgerkrieges tat ich was ich für richtig hielt. Ob es das Beste war, das wissen alleine die Götter. Ich habe den Krieg beenden können. Die Leibeigenschaft und die Sklaverei ist weg. Die Macht des Adels wurde geschmälert und die des Volkes gestärkt. Meiner Meinung nach ist vieles für das Volk besser geworden.", erwiderte er und trat auf sie zu. Er trug keine Waffen bei sich. Sie würde ihm also nicht den Dolch stehlen oder sonst eine Dummheit begehen können. Er bot ihr seinen Arm an, damit sie sich abstützen konnte.

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#1302

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 25.02.2014 23:13
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie ergriff seinen Arm und stützte sich darauf. "Habt ihr das Volk je gefragt, ob es für eure schönen Ziele sterben will?", fragte sie und blickte ihm in die Augen.
Dann liess sie ohne Vorwarnung die Decke fallen, stürzte sich auf ihn, schlang ihm den langen Stoffstreifen, den sie in einer Hand verborgen gehalten hatte, um den Hals und zog zu. "Meinen Mann habt ihr nie gefragt! Nie!!"
Und diesmal meinte sie damit nicht Arsa.


If you're going through hell, keep going.
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#1303

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 25.02.2014 23:32
von Armelion | 4.811 Beiträge

Durien griff für eine Sekunde nach oben und versuchte den Stoffstreifen von seinem Hals zu zerren, doch seine Finger fanden keinen Halt. Also ballte er die Faust und rammte ihn ihr mit ungehemmter Kraft in den Magen. Sie keuchte auf und für einen Moment lockerte sich ihr Würgegriff. Es war alles was er brauchte. Er verpasste ihr einen harten Stoss mit der flachen Hand vor die Brust, der Stoffstreifen riss und sie taumelte zurück.
"Euer Mann fiel, als er für Graf Cadogan kämpfte, der seinerseits einem Schwarzmagier diente. Das Volk entschied sich für meine Sache, ihre Freiheit, einzustehen, als fast 10'000 Mann, unausgebildete Bauern, einem Heer von Untoten in den Rücken fiel, es besiegte und so die Magier in die Flucht zwang. Sie taten dies nicht weil ich sie darum bat, sondern weil ihnen ihre Freiheit teuer war. Die Bevölkerung der Nachtzinne lieh dem Armelion ihre Kraft, damit er die Untoten von ihnen fernhalten konnte. Magier, die seit Jahrhunderten im Verborgenen gelebt hatten, erhoben sich um das Volk zu beschützen. Deshalb, Ja! Ich denke jeder ausser den Adeligen wäre bereit für diese Ziele zu sterben."
Er verbeugte sich knapp vor ihr. "In drei Tagen wird über euch gerichtet werden.", informierte er sie knapp, wandte sich um und ging aus der Zelle.

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#1304

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.02.2014 00:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Wer, Durien, hat euch das Recht gegeben, zu richten?", fragte sie, ohne sich sicher zu sein, ob er sie noch hörte. "Niemand. Niemand der das Recht gehabt hätte, es euch zu geben. Ihr habt es euch genommen."


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#1305

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.02.2014 00:06
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Ich habe niemals gesagt, dass ich über euch richten werde.", erwiderte er kühl. "Das werden andere Leute tun." Er nickte dem Soldaten zu und dieser schloss die Zellentüre. Der Besuch hatte nichts gebracht. Ausser einem Würgemal an seinem Hals. Er rieb sich mit einer Hand über die Kehle und lief dann den Gang entlang hoch zu seinem Zimmer. Er wollte seine Frau sehen und seinen Sohn in den Arm nehmen. Einfach mal alles schlechte auf der Welt vergessen und einige Augenblicke seiner Familie widmen.

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#1306

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.02.2014 00:15
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie setzte sich auf den Boden, den Rücken an die Wand gelehnt und begann zu warten. Er würde sie hinrichten müssen. Denn wenn er sie es nicht taten, dann würde sie ihr Leben lang versuchen, sich zu rächen. Sie nahm an, dass er schlau genug war, um das begriffen zu haben.


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#1307

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 27.02.2014 23:38
von Armelion | 4.811 Beiträge

Trotz Duriens Widerstand wurde auch gegen die Frau ein Bill of Attainder angenommen. Sie würde sich also nicht verteidigen können, da sie auch als Verräterin betrachtet wurde. Drei Tage später stand das Urteil der Frau fest. Sie würde geköpft werden. Ihre Kinder würden als Knappe oder Page am Hof ausgebildet werden und wenn sie sich als würdig erwiesen, würden sie vielleicht die Ländereien ihrer Mutter wieder erhalten. Eine Wache teilte ihr das Urteil mit. Sie würde am kommenden Tag hingerichtet werden.

Durien sass den Kopf in die Hände gestützt auf dem Bett. Zweifel nagten an ihm. Zweifel ob er alles richtig gemacht hatte. Es würde warscheinlich vieles vereinfachen, wenn die Frau erst mal tot war, doch es fühlte sich irgendwie falsch an. Die Nachwirkungen des Bürgerkrieges und der Kampf gegen die Magier waren noch immer deutlich zu spüren.
Er hörte leise Schritte und richtete sich auf. Juliana trat auf ihn zu und küsste ihn sanft auf die Stirn. "Grüble nicht so viel, Durien. Du kannst nichts ändern. Du hast dem Parlament die Entscheidung überlassen und sie hat eine getroffen. Du hast selbst gesagt, dass du nicht der Führer dieses Landes sein willst."
Er seufzte und legte die Arme um ihre Hüfte. "Weil ich an so etwas wie Ehre glaube. Das Erbrecht muss respektiert werden, ansonsten würde das reinste Chaos ausbrechen. Überall im Land würden sich irgendwelche Lords zusammenrotten, die vielleicht unzufrieden mit dem neuen König wären und es würde ständiger Krieg herrschen."
Er zog sie zu sich hinunter und sie liess es willig zu. "Komm! Ich habe eine Idee, wie ich dich auf andere Gedanken bringen kann.", meinte sie mit einem Lächeln und löste die Schulterbänder ihrer Kleidung. Durien liess sich widerstandslos verführen, doch ihr Liebesspiel war dennoch etwas gedämpft. Es war als läge eine drohende Wolke über der Festung.

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#1308

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 27.02.2014 23:51
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Die Lady - zum ersten Mal seit Wochen erinnerte sie sich wieder an ihren eigentlich Namen, Enera - sass in ihrer Zelle und wartete. Sie würde sich nicht dagegen wehren, dass man sie köpfte. Erstens hatte es keinen Sinn und zweitens, was gab es für sie schon noch zu gewinnen, wenn sie überlebte? Sie hatten ihr zwei Männer genommen, die ihre Liebe und ihr Leben gewesen waren, den einen mit einem irrwitzigen Krieg, in den er von seinem Grafen gezwungen worden war, einzutreten, den anderen durch ein Urteil, nur weil er gegen die alte Ordnung gehandelt hatte. Und das ausgerechnet von einem Mann, der für sich selber beanspruchte, ein Erneuerer zu sein. Ein Lügner war er! Nichts als ein Lügner! Sie fragte sich, ob er die Nerven haben würde, ihr in die Augen zu sehen, wenn sie hingerichtet wurde...


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#1309

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.02.2014 00:03
von Armelion | 4.811 Beiträge

Sie würde auf dem Hinterhof hingerichtet werden. Keine grosse Menschenmenge würde das Schauspiel geniessen können. Der Scharfrichter schärfte die Axt mit einem Wetzstein. Durien war sich sicher, dass er nicht der einzige war, dem das schabende Geräusch eine Gänsehaut verursachte. Zwei Soldaten brachten die Frau zum Richtblock und stellten sie davor auf. Chapuys wollte schon vortreten und die Anklageschrift vorlesen, doch Durien nahm sie ihm ab. Ein wenig verwundert trat der Abgesandte von Avedis zurück und überliess dem Grafen von Tyre die Rede.
"Lady Enera. Ihr habt einen Verräter geheiratet und ihr habt die Menschen nicht beschützt, die sich auf euch verlassen haben. Ihr habt die Bauern auch dazu angestiftet die Truppen von Avedis anzugreifen und den Verräter Arsa zu unterstützen. Viele tapfere und loyale Männer haben euretwegen ihr Leben lassen müssen. Aus diesen Gründen verurteilt das Parlament euch zum Tod durch die Axt." Er trat zurück und die Soldaten drückten Enera runter auf den Richtblock. Das schleifende Geräusch verstummte, als der Henker seinen Schleifstein verstaute und auf sie zutrat.

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#1310

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 28.02.2014 00:29
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie dachte nicht an den Henker und die Axt, versuchte sie auszublenden und aus ihren Gedanken zu verbannen, starrte nur Durien an, blickte ihm in die Augen, so tief sie konnte. "Es sind auch viele tapfere und loyale Männer gestorben durch eure Hand im Krieg um die Nachtzinne", sagte sie gerade so laut, dass er sie sicher hören konnte. "Ihr seid genau so ein Mörder. Warum erhängt ihr euch nicht selbst?"
Ihre Stimme war zu einem Zischen geworden und sie sprach schnell, bevor man sie zum Schweigen bringen konnte. "Das Gesetz steht vielleicht auf eurer Seite, weil ihr der Sieger seid. Aber die Schuld wird für immer an euch kleben. Blut lässt sich nicht von den Händen waschen. Ihr werdet verflucht sein. Es wird euch zerfressen. Ihr seid schuldig, Durien."


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