Simian schwenkte sein Glas und sah sie spitzbübisch an, leerte in einem Hug und hielt ihr auffordernd die Hand hin. "Nun, ich riskiere es. Nur herum zu stehen wäre langweilig."

Er grinste. "Überhaupt nicht", meinte er und liess sie eine Drehung vollführen. Dann grinste er. "Ihr, Mylady?"

"Eine schwierige Frage", meinte er nachdenklich. "Jenachdem, wie man Macht und Abenteuer definieren würde. Momentan würde ich die Freiheit geniessen, Bekanntschaften zu machen und zu Reisen, Informationen zu sammeln, Erfahrungen aus erster Hand zu machen.. Macht... bringt doch viele Aufgaben und Einschränkungen mit sich... Aber später würde ich nicht von meinem Bruder abhängig sein wollen... Und ihr Mylady Alyrna?"

"Nun nicht unbedingt", meinte er und liess sie eine weitere Drehung vollführen. "Solange man mit Verstand gesegnet ist, kann man sich den Vorteil erkämpfen. Das wiederum erfordert Strategie."
Die Musik endete und er führte ihre Finger an seine Lippen, wobei er ihr in die Augen sah. "Und Ihr Mylady habt Verstand.Ich hoffe Euch nicht auf die Füsse getreten zu sein."

Nachdem sich Alyrna zurück gezogen hatte, suchte Simian seinen Bruder.
Dieser unterhielt sich mit einigen Adeligen und der ältere Prinz gesellte sich schlicht zu ihnen. Als sie sich dann ebenfalls, auf Kias Geheiss hin, zurück zogen, grinste Sargon seinen Bruder an. "Tja, haste mehr Glück gehabt diesmal", meinte er. Simian schmunzelte. "Scheint so. Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, dass eine Wette mit dir mir so viel Spaß gemacht hätte."
"Du magst sie?", fragte Sargon fassungslos.
"Vielleicht. Ich weiss noch nicht. Ein Gespräch genügt nicht, um jemanden zu mögen oder nicht. Ich finde sie aber durchaus sympathisch."

Alesa hatte sich von Graf Durien nach einem weiteren Tanz verabschiedet bei dem sie wirklich hatte vergessen können, weshalb sie an den Hof gekommen war. Durien hatte eine sehr angenehme Persönlichkeit und schaffte es sie auf andere Gedanken zu bringen. Sie hatten getanzt, geredet und sogat gelacht, aber als sie wieder alleine in ihrem Zimmer stand, erinnerte sie sich. Es trübte ihre Freude, dass sie nicht einfach so mit Durien Zeit verbringen konnte. Sie musste einen Bericht schreiben, Informationen über ihn sammeln und preis geben, die sie für sich behalten wollte. Nun sie würde nur das nötigste berichten. Und wenn sie Glück hatte, würde Durien weiterhin nichts merken und sie würde vielleicht die Chance haben dem ganzen zu entfliehen.