Hal trug auf, nachdem die Herschafften sich gesetzt hatten und nahm dann am unteren Ende des Tisches Platz. Sie konnten fühlen wie das Schiff langsam herumschwenkte um wieder Kurs auf die Nachtzinne zu nehmen. Es gab eine kleine Auswahl von leichterer Kost. Gebratenes Hähnchen, Kartoffeln und natürlich verschiedene Fischsorten. Darunter getrockneter Kabeljau. Durien nahm sich sofort ein Stück davon und steckte sich einen kleinen Bissen in den Mund. "Es ist nicht jedermanns Sache, den Kabeljau so zu essen. Vielen ist er zu salzig und er schmeckt ihnen ausserdem nicht. Er riecht etwas streng.", fügte er unnötigerweise hinzu, denn der Geruch hatte sich bereits ein wenig ausgebreitet. "Es ist allerdings hervorragend für längere Reisen geeignet und perfekt für einen Wintervorrat. Er hält teilweise sogar über ein Jahr, wenn er richtig gelagert wird." Er nahm sich noch ein Stück und die anderen begannen ebenfalls zuzugreifen. Hal sprach vorwiegend dem Hähnchen zu und vermied tunlichst den Fisch auch nur anzusehen. Irena tat es ihm ohne zu zögern nach.

Alesa ass vom Hähnchen und dem gebratenen Fisch und als sie schon einige Bissen gegessen hatte, nahm sie etwas vom Kabeljau. "Ich schätze, er kann nicht schlechter schmecken, als vergorene Ziegenmilch", meinte sie und probierte etwas vom Fisch. Schnell nahm sie den Weinbecher zur Hand und trank einige Schluck. "Wirklich sehr salzig", erklärte sie ihre Reaktion. "Ich werde Euch bei meinem nächsten Besuch Ziegenmilch mitbringen. Man trinkt sie in den Stämmen die zu Loney gehören, als Zeichen guten Willens bei, vor und nach Verhandlungen."
Sie war froh um den Wein, denn der liess sie sich wieder entspannen und die Angst darum, dass Durien sie durchschaute verschwand wieder vollends. Sie beendeten das Essen und die Küste kam wieder schnell näher.

"Ich schätze für vergorene Ziegenmilch braucht es sehr viel guten Willen.", brummte Durien und rümpfte die Nase, dann erinnerte er sich an ihr Angebot und schüttelte hastig den Kopf. "Ihr müsst euch meinetwegen wirklich keine Umstände machen.", meinte er lächelnd.

Alesa lachte. "Es bereitet mir keine Umstände", versicherte sie.

"Ich bin mir nicht sicher ob ich euch für dieses Geschenk gebührend danken könnte, Madame.", meinte er mit einer spielerischen Drohung. "Ich müsste euch wahrscheinlich enttäuschen."

Sie schmunzelte. "Euch würde bestimmt etwas einfallen, Mylord", meinte sie mit einem herausfordernden Lächeln.

"Vielleicht habt ihr recht. Ich würde mir ein gutes Geschenk überlegen müssen, doch ich bin mir sicher ich könnte etwas ausgleichendes finden.", meinte er dann. Sie beendeten das Mal und Hal begann abzuräumen. "Begleitet ihr mich an Deck? Es ist ein schöner Anblick den Hafen im Abendlicht zu sehen und ihr könnt euch ein besseres Bild von der Stadt machen."

(Sie sind vor Sonnenaufgang los...waren sie so lange unterwegs? ._.)

"Sehr gerne", meinte sie und legte die Hand in seine Armbeuge. Er geleitete sie nach oben und zur Reling, gegen die sie sich lehnte und der Nachtzinne entgegen blickte. Sie standen weit vorne am Bug und der Wind riss an ihnen, doch dieses Gefühl, der Geruch der See und der atemberaubende Anblick weckten ein Gefühl uneingeschränkter Freiheit, das nur schwer in Worte zu fassen war.
Schwarz trohnte die Zitadelle über der Stadt, welche sich eng Haus an Haus an sie drängte. Der Hafen der Nachtzinne war gross und je näher sie ihm kamen, desto klarer wurde der geschäftige Lärm und desto näher kamen die Gerüche der Zivilisation. Alesa schielte hoch zu Durien und bereute schon fast, dass ihr gemeinsamer Ausflug sich dem Emde zuneigte.

(ich hatte mir überlegt da es winter ist, beginnt die Sonne ein wenig früher unterzugehen, so um 5, 6)

"Danke das ihr mitgekommen seid.", sagte er leise, sodass die Anstandsdame sie nicht hören konnte. "So etwas hat mir gefehlt. Es ist Monate her, dass ich einen ganzen Tag lang mich nur dem Vergnügen widmen konnte. Deine Anwesenheit tut mir gut." Er hob ihre Hand kurz an die Lippen. "Und danke für die Gespräche."

"Sehr gern. Es war schön und ich würde es jederzeit wiederholen wollen", meinte sie leise und wurde etwas verlegen, ob vom Wein oder seinen Worten, konnte sie nicht genau sagen. "Du bist nun mal ein angenehmer Gesprächspartner", meinte sie und war sich nicht sicher, ob er später auf ihr Angebot eingehen würde oder nicht.