"Nun, das hoffe ich nicht, ansonsten hilft es, wenn man sich auf den Horizont konzentriert, als Fixpunkt", erwiderte Alesa freundlich.

Weiter in Gevira S.23

Maeva sah dem Schiff nach, welches sich in Richtung Gevira mit gebauschten Segeln vom Wind tragen liess.
Sie würde sich etwas Zeit lassen mit ihrer Abreise. Es eilte nicht.
Sie begab sich wieder hinein. Essen sollte sie und den Boten aus Loney treffen. Es wunderte sie ausserdem, was ihre Vögelchen, die sie in der schwarzen Zitadelle hat ausfliegen lassen, ihr berichten würden.

Am Abend sass sie mit Bjarn, Durien und noch ein paar anderen Adeligen - darunter auch Numair und Rowenia - zu Tisch und speiste. Die Stimmung war eher bedrückt, als sonst was und so ergriff sie das Wort. "Wie ich gehört habe, werdet ihr nach Tyre reisen?", wandte sie sich an Durien.

''Ja. In zwei Tagen werde ich die HUptstadt verlassen.'', erwiderte er. ''Werdet ihr noch hiereiben oder euch auf den Weg nach Loney machen?''

"Ich werde Sendav Gevros noch die letzte Ehre erweisen, bevor ich mich auf die Heimreise begebe", antwortete sie. "Aber es wäre schade, wenn Count und Countesse Midvale nichts von der Nachtzinne sehen würden. Ich habe gehört Tyre sei wunderschön im Frühjahr während der Schneeschmelze..."

''Das stimmt. Es wäre mir eine Ehre wenn ihr mich begleiten wollt. Mein Steward wird ech sicherlich die Insel zeigen können während ich mich um das Totenfest kümmern werde.'', erwiderte er.

(In tyre ist es tradition 10 tage lang totenwache zu halten und dann die toten zu begraben oder auf dem schiff beizusetzen)

"Wenn es euch wirklich keine Umstände macht, Lord Durien, dann wäre es uns ebenfalls eine Ehre", antwortete Rowenia freundlich.

"Dann ist es abgemacht. Das Schiff wird übermorgen im Morgengrauen mit der Flut auslaufen."

Nach dem Abendessen begleiteten Maeva Count und Countesse durch die Zitadelle, wobei Ainbheartach als ihre Leibwache nicht aus dem Hintergrund wich.
"Ich hoffe der Aufenthalt in Tyre gestaltet sich angenehm", meinte sie beiläufig, "Versucht euch noch etwas zu erholen, auch wenn wir bald zurück in Loney sein müssen. Die Armee aus dem Osten wird uns sicherlich angreifen, sobald der Schnee weniger wird. Immerhin wissen sie dass ich ausser Landes bin. Aber auch so werden sie uns nicht als Bedrohung oder ernst zu nehmende Gefahr ansehen. Immerhin eroberten sie Kor. Und Ravi."

"In Loney werden sie sicherlich auf erheblich mehr Widerstand treffen. Die Zwerge waren vom Bürgerkrieg geschwächt. Wir hingegen haben mit den Reiterstämmen einige mächtige Verbündete gewonnen.", erwiderte Numair. Ainbheartach schwieg wie üblich und suchte die Umgebung nach potentiellen Attentätern ab. Nach dem Fest war er wenn möglich nur noch misstrauischer geworden. "Ich wünsche euch gute Winde auf eure Heimreise, meine Königin. Loney wird euch trotz unserer Verbündete mehr den je in den nächsten Monaten brauchen."

Einige Tage später

Durien ging mit der ihm eigenen Traumwandlerischen Sicherheit über die Planke auf das Schiffsdeck und sah sich um. Er wünschte er hätte einen froheren Grund um nach Hause zurückzukehren. In nicht mal einem Jahr hatte er seine Frau und nun auch seinen Sohn begraben müssen. Er schüttelte den Kopf und blickte zurück zur Nachtzinne. Die schwarzen Mauern wirkten kalt und trostlos. In dieser Stadt waren mehr von seiner Familie gestorben als an jedem sonstigen Ort in Dreitan. Sogar das Meer hatte weniger Opfer gefordert. Er spürte die Trauer in sich, doch noch tiefer sass der Hass und der Zorn. Wie ein kalter Knoten sass er in seiner Brust. Bald schon, schwor er sich, bald würde er Dreitan von diesen verfluchten Schwarzmagiern befreien.

(sry, dass ich im moment so wenig schreibe. Die PH nimmt in den letzten Wochen immer mehr zeit in anspruch)