"Ich weiss", meinte sie mitfühlend und strich Ro tröstend übers Haar. Sie wünschte, sie könne Ro sagen, die Zeit würde alle Wunden heilen, doch war dies ein abgeleierter Spruch und traf er auch nicht zu - nicht immer zu mindest.

Ran wartete einen Moment, bis sie sicher war, dass Ro auch wirklich schlief, dann ging sie zu ihrem Bett hinüber und legte sich ebenfalls schlafen. Ihre Gedanken drehten sich um Aion und um Veray. Sie konnte lange nicht einschlafen, bis sie schlussendlich doch die Müdigkeit übermannte.

Am nächsten Tag machten sie sich gegen die Mittagszeit auf den Weg in die Arena. Sobald sie Brimmen verlassen hatten, schloss Aries zu ihnen auf.

(weiter in Östliches Gebirge)

Mitte März, zwei Tage nach dem Attentat auf die Arena, Route von Ravi nach Kor

Sie sassen eine Weile schweigend nebeneinander und beobachteten die Wellen, die an ihnen vorbeirauschten. Möven glitten kreischend über ihren Köpfen hinweg und hofften auf Futter, das die Matrosen ihnen geben würden. Der See war ruhig und die Ruhe spiegelte sich in Maenavrys Blick. Er hatte nachgedacht und war zum Schluss gekommen, dass er das Buch seines Clans brauchte, seinen Clan finden musste - welcher in Donsoha war - und Ran um Rat anflehen sollte. Doch was ihn momentan ärgerte, war Muirgeahl. Hatte sie ihn wirklich angelogen? Und woher hatte sie das Geld für die Reise? Er hoffte, nicht von dort, von wo er es befürchtete. Doch er wollte nicht fragen und einen Streit auslösen. Also schwieg er und nahm sich vor, alles zu erdulden. Egal wie ungern er es hatte, hören wollte oder mit ansehen, er würde es erdulden. Für sie.

"Dort führt der erste Ruf hin. Es wurde von den Magiern in den grossen Höhlen errichtet. Als ich dort fortging, war es noch nicht fertig, aber es sollte es jetzt sein", sagte er. "Es ist recht erstaunlich. Eine Stadt mitten im Berg."

Er schüttelte den Kopf. "Es ist eigentlich ein riesiges, natürlich entstandenes Höhlensystem. In der vordersten, der grössten, hat man die Stadt durch Magie errichtet, man hält sie mit Magie am Leben. Es ist ganz anders, als die Zwergenstädte. Aber in ein bis drei Jahren werden wahrscheinlich nur noch wenige in Donsoha leben."