RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 15.10.2014 12:42von Armelion •

Alastar warf den Bauern einen so finsteren Blick zu, als sie ihn als Wechselbalg bezeichneten, dass sie sich eiligst verzogen. "Ich habe nichts dagegen, doch was werden sie ausrichten können, wenn die Armeen von Kor scheitern und was ist überhaupt dein Plan? Willst du sie in einen Partisanenkrieg hineinziehen?"

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 15.10.2014 22:46von Ro Raven •

Ro zog die Bank näher zum Tisch und setzte sich ihnen gegenüber. "Ich will einen Partisanenkrieg beginnen", meinte sie leise mit einem gefährlich begeisterten Blitzen in den Augen. "Der Kerl da hat das Potential, zum Anführer und zur Gallionsfigur eines Feldzuges zu werden, auch wenn er es vielleicht noch nicht weiss. Natürliche Autorität, Selbstvertrauen und sowas. Und eine Menge Zaster. Genug zumindest für einen steilen Anfang. Mit ein bisschen Anleitung wird der Kerl der nächste Drigan Halbschild."
Sie grinste breit vor Vorfreude. "Wir heben eine Armee aus. Wir verbünden uns mit Immen, da haben sie Magier, und dann..."
Sie bemerkte die Blicke der anderen beiden. "Ok, vielleicht bin ich ein bisschen optimistisch. Aber wer nicht anfängt, bringt auch nichts zu Ende."
If you're going through hell, keep going.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 12:16von Armelion •

"Sie werden höchstens ein paar 100 Mann zusammenkratzen können.", meinte Alastar skeptisch, "Es wird hart werden. Wir müssen wie die Menschen im Moor vorgehen. Jeder einzeln oder in kleinen Gruppen von 20-30 Mann. Zuschlagen und dann verstecken. Am Besten wäre es wenn wir sie im Schlaf erwischen würden."

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 16:43von Ro Raven •

Ro schüttelte den Kopf. "Zusammen mit Immen kriegen wir mindestens zweitausend hin. Und wenn wir die Druiden auf unsere Seite kriegen, haben wir Magier, die ziemlich was drauf haben."
Sie trank ihren Krug leer und bestellte sich noch einen. Der Plan war in ihrem Kopf. Er konnte funktionieren, das wusste sie.
Am nächsten Morgen hatte sie einen üblen Kater, quälte sich aber verhältnismässig früh und vor den anderen aus dem Bett, um sich mit Delkar in einem Hinterraum der Schenke zusammen zu setzen und die ersten Schritte zu besprechen.
"Habt Ihr ein Familienwappen oder so etwas?", fragte Ro als erstes.
"Nein", meinte er etwas verwundert. "Weshalb?"
"Ih braucht ein Banner, um das sich eure Leute scharen und für das sie kämpfen können", antwortete Ro. "Wenn ihr keins habt, denkt euch jetzt eins aus. Etwas, das die Stärke und den Mut zeigt, den ihr von euren Männern wollt am besten, etwas, das einen Soldaten mit Stolz erfüllt, wenn er dazu aufblickt."
Sie trank einen Schluck von ihrem Konterbier, während Delkar nachdachte. "Ein Löwe vielleicht?"
"Gute Wahl", meinte Ro. "Ein goldener Löwe vor blauem und grünem Grund? Könnte für den See und die Wälder stehen."
Delkar war einverstanden und sie gingen damit erst zu einem Tischler, den Delkar eine Skizze des Wappens zeichnen liess, und dann mit jener zu Schneider, um sowohl ein Banner als auch einen Waffenrock für Delkar in Auftrag zu geben.
Anschliessend überredeten sie den Wirt, einen seiner Tische samt Bank nach draussen verfrachten zu dürfen, wobei Alastar Ro half, während Risk Papier und Tinte organisierte. Als alles bereit stand, wollte Delkar Ro den Platz hinter dem Tisch überlassen, aber sie bestand darauf, dass er dort sass, es war seine Armee, also musste er entscheiden wen er in die Liste aufnehmen wollte, auch wenn sie ihm natürlich mit Rat zur Seite stand.
Es meldeten sich mehr Leute, als Ro nach so kurzer Zeit erwartet hatte, und als sie spät am Abend den Tisch wieder verräumten, hatten sie fast vier Dutzend Männer - und zu Ro's Überraschung auch drei Frauen - zusammen, grottenschlecht ausgerüstet, aber zumindest alle mit etwasem, das sich als Waffe bezeichnen liess und eingeschärft, am nächsten Morgen zwei Srunden nach Sonnenaufgang kampffertig auf Platz zu stehen.
If you're going through hell, keep going.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 17:42von Ro Raven •

Sie schaffte es diesmal, sich nicht volllaufen zu lassen und stand am nächsten Morgen schon bei Sonnenaufgang beim Schneider auf der Matte, der es mit Nachtarbeit und der Hilfe seiner Frau tatsächlich geschafft hatte, das Banner ganz und den Waffenrock bis auf ein paar Versäuberungsnähte fertig zu bekommen.
Mit beidem marschierte sie zu Delkars Haus, einem stattlichen Steingebäude nahe des Hauptplatzes, sorgte dafür, dass einer seiner Angestellten ihn weckte und sah sich dabei seine bereitgelegte Rüstung an - ein Plattenharnisch, der auch die Schultern schützte, gut gearbeitete, vernietete Kette, Arm und Beinschienen, Metallplattenhandschuhe und ein Nasenhelm mit Wangenklappen und Nackenschutz. Nicht schlecht, blieb nur noch abzuwarten, ob er sich darin bewegen konnte.
Bevor Delkar herunter kam, verliess sie das Haus mit dem Banner wiedet und schlug im Wäldchen unweit des Städtchens ein möglichst geradeds junges Bäumchen, das sie entästete und zur Fahnenstange machte, welche sie dann gut sichtbar mitten auf dem Hauptplatz vor der Schenke aufpflanzte. Sie sah denn Löwen im leicbten Wind flattern, und grinste, rundum zufrieden mit sich selbst.
Alastar und Risk stiessen zu ihr und nach und nach trudelten die angeheuerten Söldner und Freiwilligen ein. Eine Weile lang beobachtete Ro sie nur, breitbeinig neben dem Banner stehend, aber schliesslich wurde ihr das herumgewusel zu bunt ind sie brùllte sie an, sich verdammt nochmal in ordentliche Reihen zu stellen, was denn der Heerführer von ihnen denken sollte, wenn er sie so vorfand!
Eilig gehorchten sie und Ro schritt die Reihen ab und motzte an Haltungen und an der Ausrichtung herum, bis alles stimmte, bevor sie sich wieder vorne aufstellte, wartete, und jeddn böse ansah, der anstalten machte sich von genau dem Fleck, auf dem er stand, wegzubewegen.
Schliesslich trat Delkar auf den Platz. Er trug seine Rüstung bis auf den Helm, den Waffenrock darüber und gefolgt von einigen seiner Knechte mit Lanzen. Er bewegte sich, als trüge er die Rüstung nicht zum ersten Mal und als er vor die Soldaten trat und das Wort an sie richtete, wusste Ro, dass sie den richtigen gewählt hatte, denn er verstand es, Worte zu wählen, die die Leute in ihren Bann zogen und ihm glauben liessen. Händler eben.
Nach der Ansprache stellte er Ro als seinen Hauptmann und Ausbildnerin vor und überliess die Truppe dann ihr. Sie liess sie salutieren, marschieren, und all den anderen Quatsch, den man mit allen Frischlingen machte, und sie war nicht nett dabei, teilte Liegestützen und andere Strafen aus, wo immer sie konnte, und verlangte von den Leuten bewusst ein Stück mehr, als sie leisten konnten.
Als einer sich über die Schinderei beklagte, baute sie sich vor ihm auf und starrte ihn an, die Hände in die Seite gestützz, so lange, bis alle Still waren und her sahen und ihm vermutlich das Herz in die Hosen gerutscht war.
"Es ist dir also zu anstrengend?", fragte sie gefährlich ruhig.
Er wagte nicht, eine Antwort zu geben, aber sie wartete, bis er es tat. "Naja... es ist schon ein bisschen hart..."
"Der Feind, gegen den wir kämpfen werden hat bedeutend mehr Männer als wir, und das sind Soldaten, die über Jahre hinweg ausgebildet wurden!", fuh sie ihn an. "Ich muss euch Hornochsen in wenigen Wochen auf denselben Stand bringen und du meinst, es sei streng?!? Ich zeig dir, was streng ist!"
Sie zeigte es ihm. Und dem Rest auch.
If you're going through hell, keep going.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 19:12von Randreyah •

Risk fühlte sich wieder in ihrem Element. Sie hatte eine Weile schon keine Rekruten mehr ausbilden dürfen und die Neulinge hier waren so dankbare Schüler, dass sie sie sogar über ihr Limit scheuchen konnte. Sie tat nicht mehr, als Ro, liess sie marschieren, rennen, Liegestützen und Rumpfbeugen machen. Nur hatte sie noch zusätzlich einen Hindernislauf mit Baumstümpfen aufgebaut.
Die Aufgabe war einfach, einen Baumstumpf hochheben und mit ihm in der Vorgegebenen Zeit durch den Hindernislauf kommen. Wer es nicht schaffte, durfte Liegestützen, Rumpfbeugen, Seilspringen oder andere Übungen machen. Sie überließ Alastar kurz die Truppe und machte sich davon, um ihnen alles etwas zu trinken zu organisieren, nicht, dass sie noch zusammen brachen.
some men just want to see the world burn

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 17.10.2014 00:33von Ro Raven •

Anfang - Mitte August
Nach knapp zwei Wochen hatten sie eine Truppe von immerhin knapp 500 Mann beisammen, zu denen sich nun auch bereits kampferprobte Söldner gesellt hatten, denn es hatte sich wie immer schnell herumgesprochen, dass da jemand eine Armee aufstellte, auch wenn der Sold, den Delkar zahlte, eher klein war. Viele der übrigen hatten zwar immer noch keine grosse Ahnung davon, wie man eine Waffe führte, aber sie brachten auf Kommando eine ordentliche und stabile Schlachtreihe zustande, und Ro wusste, dass das schon viel wert war.
Sie trainierte sie und schwor sie ein, auf Delkar mit dem Löwenbanner und "Für Brimmen!", und lauschte gleichzeitig den Gerüchten die durch die Bevölkerung gingen, was die Armee im Süden betraf, denn sie traute den Fischern durchaus zu, dass sie es tatsächlich sofort merken würden, wenn sie näher kam. Was bedeutete, dass sie sich, solange die ruhig und gelassen blieben, ebenfalls nicht auf einen Rückzug einstellen musste.
Delkar hatte es mit seiner Redegewandtheit und ihrer taktischen Unterstützung bereits geschafft, sich in der Gegend den Ruf des Beschützers Brimmens zu erwerben, und er war hoch angesehen. Aber nun galt es, den nächsten Schritt des Plans anzugehen.
Also setzte sich Ro eines Abends mit Risk und Alastar an einen Tisch. "Delkan wird übermorgen mit einem Teil der Truppen nach Immen aufbrechen", sagte sie. "Ich werde ihn begleiten müssen und ich wäre froh, wenn mindestens einer von euch hier bleibt und das Kommando über die bleibenden übernimmt und sie im Falle eines Angriffes nach Norden führt."
Sie sah beide an.
If you're going through hell, keep going.

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