#81

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 02.10.2013 22:47
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Maenavry musste ob ihrer Logik lachen. "Da hast du wiederum recht", meinte er und küsste ihre Nasenspitze.


some men just want to see the world burn

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#82

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 08.10.2013 01:24
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie verbrachten eine letzte, wundervolle Nacht an Bord des Schiffes. Die Marketenderin jeden Atemzug, in dem sie Maenavrys Körper neben sich spürte und das Feuer, das er ausstrahlte. In der Dunkelheit dieser Nacht gab es keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur ihn.
Am nächsten Morgen liefen sie im Hafen von Kor ein.

-> weiter in Kor


If you're going through hell, keep going.
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#83

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 08.10.2013 16:26
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion und Isilya erreichten den Hafen von Kor im Morgengrauen. Sie beide hatten die Kapuzen ihrer Mäntel hochgezogen, damit ihre Ohren den Zwergen nicht auffielen. Sie ernteten dafür einige neugierige oder misstrauische Blicke, doch das kümmerte sie wenig. Der Elf suchte nach dem erstbesten Schiff, dass sie über den See nach Ravi bringen konnte. Der Zauber zeigte noch immer nach Westen und in Ravi könnten sie Pferde kaufen, was ihre Reise erheblich vereinfachen würde. Von einem Hafenarbeiter erfuhr er, dass ein Schiff vor kurzem angelegt hatte. Es würde seine Waren für Stahl- und Eisenbarren eintauschen und dann wieder auslaufen. Wenn sie sich beeilten, würden sie vielleicht noch mitreisen dürfen. Armelion liess sich dies nicht zweimal sagen. Er fragte sich zum Schiff durch und mietete für sich und Isilya eine Kabine für die Überfahrt.

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#84

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 26.11.2013 14:14
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

-> Kor S. 25
Ende März 308
Marketenderin

Der Tag war vorübergegangen, ohne dass sie es gemerkt hatte. Von Sonnenauf-, bis Sonnenuntergang war sie apathisch an Deck gesessen und hatte auf den Horizont gestarrt. Das Schiff war über das ruhige, blaue Wasser hinweggeglitten, zeitlos, raumlos, im Nichts. Und irgendwann war es wieder dunkel. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. "Ihr holt Euch noch den Tod hier draussen. Kommt, trinkt ein Glas Wein mit mir."
Ein Teil von ihr merkte, dass etwas an der Ausstrahlung des Kapitäns nicht mit der Freundlichkeit seiner Stimme zusammen passte, aber ihr Geist war viel zu benommen, um darauf zu reagieren. Sie liess sich von ihm aufhelfen und folgte ihm in die Wärme des Kartenhauses auf dem Hinterdeck.


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#85

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 29.11.2013 04:01
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Kapitän reichte ihr einen Becher Wein und sie nippte daran. Er sprach mit ihr über Belanglosigkeiten, sie gab mechanisch höfliche Antworten. Plötzlich stand er direkt vor ihr. Er nahm ihr den Becher aus der Hand, stellte ihn auf den Tisch und grabschte nach ihren Brüsten. Erst da erwachte sie aus ihrer Starre.
"Hey!", rief sie, und drückte ihn von sich weg. "Was fällt euch...?"
Er packte ihre Handgelenke so fest, dass es wehtat. Sein Gesicht war nun nicht mehr freundlich sondern eine verzerrte Maske aus Verachtung und Verlangen. "Glaubst du, ich erkenne eine Hure nicht, wenn ich sie sehe?", sagte er derb. "Schwanger und alleine unterwegs. Und dazu noch dieses Kleid."
Er riss an ihrem Ausschnitt. Wieder versuchte sie ihn zurückzustossen. "Lasst mich, bitte", flehte sie. "Hört auf. Bitte nicht."
Anstatt einer Antwort schlug er sie ins Gesicht, dann drückte er sie mit Gewalt auf den Tisch und riss ihren Rock hoch.
Sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Der Mann war viel stärker als sie und hier draussen auf dem See, meilenweit von jedem Ufer entfernt, nützte ihr ihre Magie überhaupt nichts. Also tat sie, was sie immer getan hatte: sie hielt still und liess es über sich ergehen. Wenn man sich wehrte, tat es nur noch mehr weh, das hatte sie lernen müssen.
Als er endlich von ihr Abliess, zog sie ihren Rock zurecht, stolperte an ihm vorbei ins Freie, taumelte gegen die Reling und würgte. Erst als ihr Magen leer war, konnte sie wieder damit aufhören, aber sie fühlte sich kein bisschen besser. Was hatte sie getan? Was hatte sie nur getan?
In einem Weinkrampf brach sie zusammen. Es war zu spät für Reue. Viel zu spät.

-> Ravi S. 30


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#86

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 11.10.2014 00:14
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Mitte-Ende Juli, etwas südlich von Brimmen (dh etwa da bei der Halbinsel)
Alastar, Risk und Ro
<- Kor S. 77

Sie brauchten vier Tage, bis sie das aufgegebene Land hinter sich gelassen hatten, und auch die Hütten, die sich nun vor ihnen am Fusse des Hügels, über den die Strasse geführt hatte, zusammendrängten, schienen verlassen, und erst als sie beinahe daran vorüber waren, begriff Ro, dass sie es nicht waren. Kein Rauch stieg aus dem Kamin, kein Geräusch war zu hören, aber es roch viel zu stark nach Tieren, als dass die Häuser aufgegeben sein konnten.
Die Bewohner versteckten sich, taten als wären sie nicht da. Vielleicht hatten sie sich sogar in das Waldstück etwas oberhalb der Strasse zurückgezogen. Ro konnte es ihnen nicht verdenken. Bis zwei Tagesreisen nördlich von Kor waren die Soldaten aus dem Osten, oder andere Leute, die die Gelegenheit genutzt hatten, sehr gründlich gewesen damit, Häuser und Schober zu zerlegen auf der Suche nach einem möglicherweise zurückgelassenen Bissen Nahrung.
Ro blickte zu den Häusern hinüber und für einen Augenblick schlug der Söldner in ihr durch. Wenn die Besitzer sich versteckt hatten, würde es kein Problem sein, da hineinzugehen und sich zu holen, was sie wollten, die Leute würden sich kaum raus trauen, um Widerstand zu bieten, und wenn doch... Pech für sie.
Sie sah die anderen beiden an und fragte sich, ob sie es vorschlagen sollte. Vielleicht liess sie es doch lieber bleiben. Sie marschierten weiter und liessen die Hütten hinter sich.
Am nächsten Abend, bei Einbruch der Dämmerung, erreichten sie eine grössere Ortschaft, die teilweise von einer Palisade mit gemauertem Fuss umgeben war, und definitiv bewohnt. Zuerst wurden sie mit erhobenen Speeren und Armbrüsten empfangen, aber als sie anfingen zu reden, liess man sie herein. Offenbar hatte sich bereits umgesprochen, dass die Leute aus dem Osten eine andere Sprache sprachen.
Man wies ihnen den Weg zum Wirtshaus, und als sie davor standen, erkannte Ro es wieder: sie waren in Brimmen, wo sie mit Ran gelandet war auf dem Weg zu diesem Treffen der Magier, bei dem alles in die Luft geflogen war. Vor - sie rechnete nach - kaum vier Monaten, die ihr schienen wie eine Ewigkeit.
Sie stiessen die Tür auf und traten ein.


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#87

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 14.10.2014 01:24
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Schankraum war gut gefüllt, wenn auch nicht ganz so sehr, wie Ro ihn von ihrem letzten Besuch in Erinnerung hatte. Es waren nicht wenige Bewaffnete anwesend, und unter der zusammengestückelten Ausrüstung der anderen fielen sie mit ihren leicht ramponierten Rüstungen nicht weiter auf.
Ro trat an die Theke und bestellte eine Runde dunkles Bier und etwas zu essen, bevor sie sich zu den anderen an einen Tisch in der Ecke setzte. Die Getränke kamen bald und während sie auf das Essen warteten, beobachtete Ro die Leute in der Taverne mit scharfem Blick. Zwei, drei kampferprobte Söldner, vermutlich von der Nordküste und zu spät eingetroffen, um es noch rechtzeitig nach Kor zu schaffen, der Rest Stolperfallen, wie sie sie einschätzte, Männer, die sich Waffen zusammen gesucht hatten um sich einzureden, sie könnten damit umgehen, wenn es sein musste. Nun, auch mit denen konnte man notfalls Arbeiten. Eine Idee schlich sich in ihren Kopf...
Eine Magd brachte ihnen das Essen, und während sie sich wie halb verhungert darauf stürzte, behielt Ro den Raum immer im Blick. Schnell fiel ihr auf, dass sich ein Teil der Frischlinge und übrigen jungen Männer in der Schenke mehr oder weniger bewusst um einen Mann zu scharen schien. Er war jung, unter fünfundzwanzig Jahren vermutlich, hatte braune Locken, ein eher rundes Gesicht und eine Stupsnase. Die Kleidung, die er trug, war von guter Qualität und feinem Stoff, das Schwert an seinem Gürtel wirkte gut geschmiedet und vor allem neu, und die Haltung, mit der er sich zwischen den anderen bewegte, zeigte, dass er es sich gewohnt war, im Mittelpunkt zu stehen.
Ro lehnte sich zu einem der Fischer, die am Tisch nebenan sassen, hinüber. "Guten Abend. Kann mir einer von euch sagen, wer der Mann da drüben ist, mit dem roten Hemd?"
"Das ist Delkar", antwortete einer der Männer. "Sein Vater war Pevikin, einer der reichsten Händler hier an der Küste."
Ro nickte langsam. "Und ihr traut euch noch hier wohnen zu bleiben?", fragte sie dann. "Ich meine, die Armee ist kaum fünf Tagesmärsche südlich von hier."
"Wir passen schon auf", murmelte der eine. "Sobald die näher kommen, sind wir hier weg."
"Werden alle gehen?", fragte Ro.
"Ich kenne keinen, der bleiben würde", meinte ein anderer und nickte in Richtung von Delkar und den anderen bewaffneten. "Die jungen Hitzköpfe da drüben mögen jetzt noch eine grosse Klappe halten von wegen bleiben und kämpfen, aber ich wette beim ersten Banner am Horizont scheissen die sich in die Hosen und überholen den Rest beim Wegrennen noch."
Ro nickte abermals langsam. Ordnete ihre Gedanken und wägte ab. Während sie ihr Stück Brot fertig ass, wurde die Idee in ihrem Kopf zu einem Plan...
Als sie zu Ende gegessen hatte, stand sie auf. "Ich bin mal kurz weg, bis später", meinte sie zu Alastar und Risk, schnappte sich ihren Humpen und und durchquerte den Schankraum, um sich zu den Leuten um diesen Delkar zu gesellen.


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#88

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 14.10.2014 01:42
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Risk sah Ro etwas verdutzt nach, war aber zu beschäftigt damit den Nachschlag zu verputzen, als dass sie sich weiterhin mit Gedanken an anderes, ausser an ihr leckeres Bier und Essen, verschwendete.
Sie zahlte ihre Portion, als die Magd vorbei kam und bestellte Met. Als das Getränk kam, teilte sie die Flasche mit Alastar und zündete sich ihr Pfeifchen an, wobei sie Rauchkringel aus dem Schatten ihrer Kapuze zur Decke schickte.
Sie sah sich um. Wohlig hing sie halb liegend an der Lehne der Bank und wippte vergnügt mit dem Fuss. Sie hatte genug gegessen, fühlte sich warm und war neugierig auf die neue Umgebung.
Die Leute hier schienen sie für einen Geist aus dem Wald oder einen Dämon zu halten, sie grinste in sich hinein. War auch kein Wunder, bei ihren schwarzen Klamotten und der Kapuze. Alles was man von ihr sah waren ihre schimmernden Augen und Zähne, wenn sie lachte. Aber sie schienen mehr Angst vor der Armee, als vor ihr zu haben, darum blieben die Exorzisten ihr fern. Sie schielte zu Alastar hinüber. Ob sie ihn für ein Wechelbalg hielten? Eine Weile beobachtete sie ihn und die Leute rund herum, dann musste sie unvermittelt lachen. Das man dachte sie sei Alastars Vater und Ro seine Mutter, war zu köstlich, vorallem, da Ro definitiv nicht alt genug wirkte, um seine Mutter zu sein. Aber das erklärte sich einer der Bauern damit, dass da so oder so Magie im Spiel war.


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#89

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 14.10.2014 03:18
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro mischte sich unter die Leute und hörte ihnen zu, um die Stimmung abzutasten, ohne selbst etwas zu sagen, bevor sie schliesslich direkt auf Delkar zutrat. "Ihr seid Delkar? Kann ich kurz mit Euch sprechen?"
"Wer seid Ihr?", fragte er sie und musterte sie von Kopf bis Fuss mit dem Blick von jemandem, der sich in Gesellschaft gerade wohl fühlte, und diese nicht verlassen wollte.
"Raven, eine Söldnerin", antwortete sie. "Ich komme aus Kor. Ihr wollt gegen die Armee kämpfen, nicht wahr? Habt ihr sie schon gesehen?"
"Nein", antwortete ein anderer leicht angetrunken. "Aber die sollen nur kommen!"
"Wir wissen, dass es viele sind", meinte Delkar. "Aber wir werden Brimmen hier nicht einfach so aufgeben!"
"Jawohl!", pflichtete ein anderer bei.
Ro tat, als würde sie sie alle mustern. Dann trat sie näher zu Delkar und sagte so leise, dass nur er sie hören konnte: "Ich hab sie gesehen. Und ich will weder an eurem Mut noch an eurer Fähigkeit zweifeln, aber ihr habt keine Chance."
Er protestierte. "Die müssen eh erst noch Kor erobern, und dann sind sie sicher nicht mehr viele..."
"Es sind hundertfünfzig Tausend", sagte Ro. "Mindestens."
Er schwieg sichtlich erschrocken. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Wir bleiben standhaft! zu Scheisse, so viele! und dann zu Wir sind alle verloren! "Das... das... seid ihr Euch sicher?"
"Ja", antwortete Ro knapp.
"Dann kann niemand sie aufhalten", meinte er mit weit aufgerissenen Augen.
Sie sah ihm direkt ins Gesicht. "Doch", sagte sie. "Ihr könnt es. Aber nicht hier. Und nicht mit dieser Handvoll Männer."
"Was... wie... so viele... das ist unmöglich."
"Ihr braucht ausgebildete Leute", begann Ro. "Und ihr braucht einen Plan..."

Es kostete eine Menge Überredungsarbeit, aber zwei Stunden und einige Bier später, erklärte er sich nicht nur einverstanden mit dem Angebot, das sie ihm gemacht hatte, sondern schien sogar einen Teil seines vorherigen Enthusiasmus zurückgewonnen zu haben.
Ro sah ihn noch einmal fragend an und wartete auf sein Nicken, dann stieg sie auf einen Tisch und brüllte laut quer durch den Schankraum: "Alle herhören! Morgen Nachmittag findet hier vor der Schenke die Aushebung für Delkars Truppen statt! Wer ihnen angehören will, und diese feigen Bastarde von Eroberern in den Arsch treten, dass sie bis in die Hölle fliegen, der soll sich ne Waffe auftreiben und sich einschreiben, und der kriegt seinen Sold, egal wie alt oder jung, gemein oder hässlich er ist. Haben das alle gehört?"
Sie wusste, dass sie kaum zu überhören war, wenn sie brüllte, und tatsächlich kam aus verschiedenen Ecken ein ja zurück.
Sie sprang vom Tisch, nickte noch einmal Delkar zu und trat dann grinsend zu Alastar und Risk. "Wir sind jetzt schon auf der Liste, wenn ihr nichts dagegen habt."


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#90

RE: Langer See und Brimmen

in Dreitan - das Spiel 14.10.2014 03:33
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Nein", grinste Risk und ihre Augen funkelten auf, als sie den Kopf hebte und zu Ro rüber sah. "Aber ich bezweifle, dass die da sich von mir ausbilden lassen werden. Heisst mehr Arbeit für dich und Al hier", sie grinste, als sie bemerkte, wie einige Bauern fleissig ihr Gespräch belauschten. Noch immer hielten sie sie für einen recht furcht einflössenden Mann, wie es schien. Sollten sie doch, sie hatte nichts dagegen.


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